Kinder brauchen angemessenes Sozialgeld, keine Chipkarten
Berlin, 24.08.2010 Anlässlich des gestrigen Verbändegesprächs mit Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen zur Neugestaltung der Kinderregelsätze erklärt Christiane Reckmann, Vorsitzende des Zukunftsforum Familie (ZFF): „Wir würdigen, dass Ministerin von der Leyen Transparenz herstellt und das Gespräch mit Verbänden und anderen politischen Akteuren sucht.
Die angedachte Bildungs-Chipkarte und Gutscheinmodelle lehnen wir allerdings ab, da sie die Elternautonomie einschränken und Kinder stigmatisieren. Ein Bildungspaket in Verantwortung von Fallmanagern im Jobzentrum zu schnüren, ist der falsche Weg.
Dem Auftrag des Bundesverfassungsgerichts sollte Ministerin von der Leyen nachkommen und schnellstmöglich offen legen, wie hoch der Regelsatz für Kinder künftig ausfallen soll und welche Teile davon als monetäre Basisleistung und welche als Bildungspaket an die Kinder gehen sollen.
Aus unserer Sicht muss das Sozialgeld für Kinder so erhöht werden, dass Kinder gesund und ausgewogen ernährt werden und nach individuellem Bedarf an schulischer und außerschulischer Bildung und Freizeitgestaltung teilhaben können. Kinder müssen unabhängig vom sozialen Hintergrund ihrer Eltern die Chance auf gelingendes Aufwachsen haben.
Der aktuelle Streit um Sach- oder Geldleistungen zeigt, dass unser bisheriges Fördersystem nicht ausreicht. Alle Kinder brauchen eine gut ausgebaute Bildungsinfrastruktur und gleichzeitig die Sicherung ihrer materiellen Existenz. Deshalb fordern wir gemeinsam mit anderen Verbänden eine Kindergrundsicherung in Höhe von 500 Euro im Monat.“
Das ZFF wurde 2002 auf Initiative der Arbeiterwohlfahrt gegründet. Der familienpolitische Fachverband setzt sich für die Interessen von Familien ein und kämpft für soziale Gerechtigkeit in der Familienpolitik. Für das ZFF ist Familie dort, wo Menschen füreinander Verantwortung übernehmen, Sorge tragen und Zuwendung schenken. Neben Gliederungen der AWO sind dort unter anderem die Bundesvereinigung der Mütterzentren, der Progressive Eltern- und Erzieherverband (PEVNW) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Elterninitiativkindergärten organisiert.
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