Kinder- und Jugendärzte geben Tipps für guten Schulstart
Für einige Kinder hat die Schule bereits begonnen, die meisten genießen aber noch die Sommerferien, bevor das neue Schuljahr startet. Damit der Schulstart für alle entspannt verläuft, hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte die wichtigsten Tipps zusammengestellt.
Jetzt an die wichtigen Auffrisch-Impfungen denken
In der Schule kommen viele Menschen zusammen. Da ist der Schutz vor vermeidbaren Krankheiten besonders wichtig. Eltern sollten nun noch mal kontrollieren, ob ihr Kind alle nötigen Impfungen hat und fehlende Impfungen so schnell wie möglich nachholen bei ihrem Kinder- und Jugendarzt. Insbesondere stehen nun Auffrisch-Impfungen an: Gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus.
Ausgeschlafen und fit für den Schulalltag
Voraussetzung für konzentriertes Lernen ist, dass das Kind ausgeschlafen ist. „Grundschüler brauchen circa 9 bis 11 Stunden Schlaf, um mental und körperlich fit zu sein. Wird die erholsame Nachtruhe mit einem gemütlichen, gesunden Frühstück am nächsten Morgen abgerundet, steht die Basis für einen guten Schultag.“
Am Vortag den Ranzen packen
Damit Kinder morgens nicht hektisch ihre Schulsachen zusammensuchen, sollten sie – anfangs im Beisein der Eltern – jeden Nachmittag ihren Ranzen für den nächsten Tag vorbereiten.
Wieviel Gewicht darf der Schulranzen haben?
Eigengewicht: nicht höher als 1,3 kg.
Fertig gepackt sollte er höchsten 10 bis 12,5 Prozent des Körpergewichts des Schulkindes betragen.
Tragegurte sollten so angezogen werden, dass das Kind den Ranzen körpernah und damit biomechanisch günstig tragen kann. Die Fächer des Ranzens ermöglichen eine symmetrische, gleichgewichtige Bepackung.
Schulweg zu Fuß
An vielen Grundschulen stauen sich morgens die „Elterntaxis“ und gefährden die anderen Kinder, dem eigenen Kind nehmen die Eltern mit dem Fahren zur Schule eine wichtige Erfahrung und eine Bewegungsmöglichkeit.
Schon Erstklässler können morgens eine Entfernung von zwei Kilometern zu Fuß bewältigen. Das Laufen „lüftet“ die Gedanken, die Kinder kommen erfrischt und bewegt in der Schule an. Laufen beugt auch Rückenschmerzen vor.
Allerdings sollten Eltern ihre Kinder begleiten, eventuell Gruppen mit mehreren Kindern mit einem Erwachsenen bilden: der so genannte „walking bus“. Größere Kinder können nach entsprechendem Training alleine gehen. Helle Kleidung und Signale am Tornister werden besonders in der dunklen Jahreszeit wichtig. Liegt die Schule weiter als zwei Kilometer entfernt, sollten Eltern ihre Kinder zumindest das letzte Stück Weg laufen lassen.
Mit dem Fahrrad sollten Grundschulkinder noch nicht alleine zur Schule fahren!
Schülern von Anfang an Druck nehmen und sie gezielt unterstützen
Selbst Kinder, die es vermeintlich leicht in der Schule haben, stehen oft unter Stress. Der Erwartungsdruck an die Kinder – selbst gemacht oder von Elternseite- ist oft (zu) hoch! Eltern sollten ihr Kind daher möglichst nicht mit ihren Erwartungen stressen, sondern schauen, wofür es sich interessiert und daran Anteil nehmen. Wenn die Eltern zeigen, dass sie sich für das, was das Kind in der Schule lernt, interessieren, mit ihm darüber sprechen etc., ist dies motivierender als bloßes Antreiben und stures Üben. Jedes Kind hat sein individuelles Lerntempo. Wichtiger als starre Ziele ist es, dass das Kind mit Freude seine ureigenen Kompetenzen entwickelt.
Konzentration kann man trainieren
Eltern sollten eine reizarme Lernumgebung und regelmäßige Entspannungspausen für ihr Kind schaffen. Playstation, Fernseher und Handy haben bei den Hausaufgaben nichts zu suchen und sollten auch sonst nur in Maßen zugänglich sein. Hat das Kind dennoch auffällige Konzentrations- und Lernschwierigkeiten, sollten Eltern früh mit dem Klassenlehrer darüber sprechen, ob ein Besuch beim Kinder- und Jugendarzt angeraten wäre. Fehlende Konzentrationsfähigkeit kann beispielsweise mit verschiedenen Methoden trainiert werden.
Feste gemeinsame Hausaufgabenzeiten geben Halt
Grundsätzlich ist es gerade in den ersten Schulwochen sinnvoll, dass Eltern ihr Kind bei den Hausaufgaben begleiten und bei Bedarf Hilfestellungen geben. Die Hausaufgabenzeit sollte fest in den Tagesablauf bzw. in einen Wochenplan der Familie integriert werden. Diese Struktur gibt dem Kind Halt.
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
[thumb_list num=“1″ cats=“14″ offset=“1″][posts-by-tag tags = „kinder“ exclude_current_post = „true“ number = „10“ ]