Smileys to go: Wie chattet mein Kind sicher mobil?
Mobile Messenger erleichtern die Kommunikation von unterwegs und sind besonders beliebt bei Heranwachsenden. Sie bergen aber auch Risiken für den Daten- und Jugendschutz und sind gerade für Kinder unter 13 Jahren nicht geeignet. SCHAU HIN! empfiehlt Eltern gemeinsam mit ihrem Kind die Installation solcher Apps vorzunehmen und Sicherheitsregeln zu vereinbaren.
Mobile Messenger sind praktisch und ermöglichen den kostengünstigen Austausch von Nachrichten, Bildern, Videos sowie Kontakten zwischen Personen oder in Gruppen via Internet. Zahlreiche Messenger aber bieten nicht den nötigen Schutz vor ungeeigneten Inhalten und Kontakten. Daher sind sie für Kinder nicht geeignet. Beliebte Dienste wie „WhatsApp“ sind laut den eigenen Geschäftsbedingungen ohnehin erst ab 16 Jahren, „Instachat“ und „Facebook Messenger“ ab 13 Jahren erlaubt. „Bei Minderjährigen ist das Installieren der Apps Elternsache. Dabei ist es wichtig, dass Eltern diese vorab prüfen und gemeinsam mit ihrem Kind Nutzungsregeln vereinbaren. Orientierung können Tests, die Anbieterbeschreibung oder Nutzerkommentare bieten.
Persönliche Daten schützen
Mobile Messenger nutzen meist die Mobilfunknummer zur Kennung, greifen auf Handy- und Kontaktdaten zu und bieten kaum Schutz für persönliche Daten wie Name, Adresse, Fotos, Videos und Standort. Zudem können Nutzer sehen, wann andere zuletzt online waren und ob sie gerade aktiv sind. Daher ist es hilfreich, wenn Eltern ihrem Kind erklären, wie sensibel persönliche Daten sind, und dass diese gerade in der mobilen Kommunikation nicht weitergegeben werden sollten. Zudem sind private Details generell tabu. In jedem Fall sollten Eltern vor der Installation die Zugriffsberechtigung der App studieren, Sicherheitseinstellungen der Anwendung sowie am Gerät aktivieren, Ortungsdienste ausschalten und verschlüsselte Alternativen wie die Apps Threema, ChatSecure, Telegram oder Surespot prüfen.
Fremde Kontakte blockieren
Auch ist Jugendschutz oft unzureichend, da die Chats unmoderiert sind und kaum vor ungeeigneten Inhalten wie Werbung, Gewalt oder Pornografie sowie Zugriffen durch fremde Personen schützen. So können Kinder leicht über Texte zu Links, Bildern oder Clips mit problematischen Inhalten gelangen. Eltern können ihrem Kind vermitteln, dass es sich in diesem Fall an sie wenden kann ohne ein Chatverbot fürchten müssen. Heranwachsende sollten zudem nicht auf Nachrichten von unbekannten Kontakten reagieren und den Absender blockieren, damit die weitere Kommunikation nicht mehr möglich ist.
Technischen Schutz und Beratungsangebote nutzen
Eltern sollten die Möglichkeiten von Download-Beschränkungen in den Stores nutzen und Downloads mit einem Passwort sichern. Unterstützung erhalten sie durch kostenlose Sicherheits-Apps wie von fragFINN, die „Vodafone Child Protect App“ oder „Meine-Startseite“ des KinderServers. Diese hilft Eltern, ihr Kind vor unerwünschten Kontakten und Webinhalten zu schützen. Mittlerweile bieten Hersteller auch Geräte an, in denen passwortgesicherte Bereiche und geschützte Surfräume voreingestellt sind. Wichtig dabei: Technische Hilfsmittel ersetzen keine aktive Medienerziehung.
Weitere Informationen erhalten Eltern in einem Schwerpunkt zum Thema im Bereich „Mobile Geräte„. Tipps zu Apps bieten auch die Initiativen „Klick-Tipps“ und „Handysektor“. Beratung und die Möglichkeit, Verstöße zu melden, erhalten Kinder und Eltern unter www.i-kiz.de, www.jugendschutz.net, www.internet-beschwerdestelle.de, www.polizei-beratung.de sowie bei www.nummergegenkummer.de.
Quelle: Initiative “SCHAU HIN!”- www.schau-hin.info
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