Schön getrickst? Wie die Lebensmittel-Branche täuscht
Klebe-Schinken, Light-Produkte als Kalorienbomben, Alkohol in Kindersnacks, „umgefruchtete“ Fruchtsaftgetränke oder statt Inhalt Luft in der Verpackung: Täglich werden Verbraucher beim Einkauf mit falschen Qualitätsversprechen, irreführenden Inhaltsangaben oder Mogelpackungen ausgetrickst und abgezockt.
Das fängt mit der Verkehrsbezeichnung an. Sie soll sachlich und korrekt informieren, welches Lebensmittel sich hinter den häufig bunten Produktnamen verbirgt und welche charakteristischen Eigenschaften es hat. Doch während die Vorderseite beispielsweise appetitlich-knusprig wirkende Crispy Chicken zeigt, klärt die Verkehrsbezeichnung – winzig klein auf der Rückseite – auf: „Hähnchenbrustfleisch: z. T. fein zerkleinert, mariniert, zusammengefügt, paniert, tiefgefroren“ – mit anderen Worten: Formfleisch.
Großes Täuschungspotenzial besteht auch bei der Tierartenkennzeichnung. Eine der bekanntesten Schafskäsesorten aus der mediterranen Küche ist Feta. Er trägt das europäische Herkunftszeichen „geschützte Ursprungsbezeichnung“. Damit liegt fest, woraus, wie und wo Feta garantiert hergestellt wird. Häufig tragen ähnliche Produkte griechisch anmutende Produktnamen. Die Verpackung zeigt Griechenland-Bildmotive und mitunter wird auch die „traditionelle Art“ beworben. Oft stammen diese Produkte jedoch weder aus Griechenland noch entstehen sie aus Schafsmilch. Sie werden in Deutschland als Weißkäse – aus Kuhmilch – in Salzlake produziert und verkauft. Das ist aus Sicht der Verbraucherzentrale Etikettenschwindel.
Buchtipp:
Wie die Lebensmittelindustrie täuscht und trickst zeigt eindrucksvoll der neue Ratgeber der Verbraucherzentralen „Lebensmittel-Lügen – wie die Food-Branche trickst und tarnt“. Das Buch dokumentiert die Maschen und Methoden der Hersteller – und zwar von irreführenden Produktnamen über zweifelhafte Tierartenbezeichnungen bei Wurst oder Käse, falsche Fruchtangaben in Säften oder Marmeladen bis zu Zucker- und Fettfallen in Light-Produkten. Verbraucher erfahren, wie sie Lebensmittel kritisch unter die Lupe nehmen können und worauf sie beim Blick aufs Etikett unbedingt achten sollten. Zudem ermutigt der Ratgeber dazu, Ärger über Schwindel und Schlampereien nicht zu schlucken, sondern mit den richtigen Tipps zu reklamieren
Bestellmöglichkeiten:
Das Buch kostet 9,90 Euro und ist in den örtlichen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Niedersachsen erhältlich. Für zuzüglich 2,50 Euro Porto- und Versandkosten kann es gegen Rechnung bestellt werden bei: Verbraucherzentrale Niedersachsen e. V., Herrenstr. 14, 30159 Hannover, am Tel: (05 11) 9 11 96-0, Mo bis Do 9 bis 17 Uhr u. Fr 9 bis 14 Uhr oder im Internet.
Informationen zum Thema Lebensmittel gibt es am Verbrauchertelefon unter 0900 1 7979-05 für 10 Cent/Min. (gültig aus dem deutschen Festnetz, sekundengenaue Abrechnung; aus den Mobilfunknetzen gelten die Tarife der jeweiligen Anbieter).
Quelle:
Verbraucherzentrale Niedersachsen
Internet: http://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de
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