Kaiserschnitt erhöht Risiko für Allergien
Laut schwedischen und schottischen Forschern sind Kinder, die durch Kaiserschnitt auf die Welt kommen, mehr von Allergien betroffen als Kinder, die „natürlich“ geboren werden. Dies liegt vermutlich daran, dass bei jenen die Darmbesiedelung mit Bakterien nicht so vielfältig ist.
Die Wissenschaftler beobachteten die Entwicklung der Darmflora bei 24 Kindern bis zum Alter von zwei Jahren. Neun der Kinder kamen durch Kaiserschnitt auf die Welt und 15 auf natürlichem Weg. Das Ergebnis: Bei den Kaiserschnitt-Kindern gab es weniger unterschiedliche Bakterienarten im Darm. Insbesondere vom Stamm der Bacteroidetes waren wenige Vertreter vorhanden. Diese Bakterienart soll gegen Allergien schützen. Die Wissenschaftler präsentierten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Gut“.
Bis jetzt deuten alle Daten darauf hin, dass der Darm eines Kindes bis zur Geburt steril ist. Experten gehen davon aus, dass die Besiedelung des Darms mit verschiedenen Bakterien für die Entwicklung des Immunsystems während der ersten Lebensjahre wichtig ist. Ohne diese Bakterien besteht die Gefahr, dass das Immunsystem überreagiert und ungefährliche Keime in seiner Umgebung bekämpft, wie z.B. Nahrungsbestandteile. Kinder, die von solchen Allergien betroffen sind, haben ein um das Sechsfache erhöhte Risiko, als Schulkind Asthma zu entwickeln.
Bei einer natürlichen Geburt ist das Kind den Bakterien im Geburtskanal der Mutter ausgesetzt, die für die Besiedelung seiner Darmflora sorgen.
Quellen: ScienceDaily, Gut
Quelle:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
http://www.kinderaerzte-im-netz.de
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