Frühling auf Balkon und Terrasse – gemütlich ohne Schadstoffe

Vier Tipps, wie man bei Outdoor-Tischdecken, -Kissen oder -Polstern PFAS erkennt und vermeidet

Das schöne Wetter lockt nach draußen und der Handel wirbt mit Outdoor-Textilien für Balkon und Terrasse. Doch um dem nächsten Regenschauer zu widerstehen, sind Kissen und Co. häufig mit Fluorchemikalien, den PFAS (Per-und Polyfluoralkylsubstanzen, auch „Ewigkeits-Chemikalien genannt) imprägniert. Dies zeigte eine Untersuchung des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Während die großen Hersteller von wasserabweisender Kleidung den Ausstieg aus der gesundheits- und umweltgefährdenden Chemie mittlerweile weitgehend vollzogen und alternative Behandlungen entwickelt haben, setzen viele Hersteller von Textilien für Balkon und Terrasse noch immer auf die veraltete Chemie.

Folgende Tipps helfen, den Frühling unbelastet im Freien zu genießen:

Woran erkennt man Sonnenschirme, Polster und Tischdecken mit Fluorchemie?
Eine Kennzeichnungspflicht für die Art der Imprägnierung gibt es bislang nicht. Hier hilft der „Perlentest“ weiter, den jeder leicht selbst durchführen kann. Dazu gibt man einen Tropfen Wasser auf den Stoff, und wenn dieser nicht vom Material aufgesaugt wird oder flach verläuft, sondern kugelig rund bleibt, kann das ein erster Hinweis auf eine Behandlung mit wasserabweisenden PFAS sein. Sicherer ist es, wenn auch Öl auf dem Material einen eher kugelförmigen Tropfen bildet. Dieser Öl-Test lässt sich an einer unauffälligen Stelle bei bereits vorhandenen Polstern zuhause durchführen. Im Laden empfiehlt sich das jedoch nicht, weil der Stoff dadurch einen Fettfleck bekommen kann.

Sind Outdoor-Textilien mit dem Hinweis „PFOA/PFOS-frei“ besser?
Nein, denn PFOA und PFOS sind nur zwei von über 10.000 Fluorchemikalien. Mit der Abwesenheit dieser beiden Chemikalien wird vor allem geworben, wenn andere Fluorchemie verarbeitet wurde. Es kommt hier also ganz genau auf die Buchstaben an, denn nur die Kombination „PFAS-frei“ schließt die gesamte Gruppe der Ewigkeits-Chemikalien aus, ebenso die Aussagen „fluorfrei“ oder „frei von Fluorcarbonen (PFC)“.

Gibt es Alternativen zu gesundheitsschädigenden PFAS?
Die Hersteller von Outdoor-Kleidung haben mittlerweile alternative Imprägnierungsmittel entwickelt. Im Handel gibt es zum Beispiel auch wasserabweisende Polster und Tischdecken mit einer Polyurethan-Beschichtung. Außerdem werden passende Folien aus PE (Polyethylen) oder PP (Polypropylen) angeboten, um Outdoor-Möbel samt Polster und Kissen deutlich effektiver vor Schmutz, Staub und Nässe zu schützen. Abwaschbare Tischdecken aus flexiblem PVC (Polyvinylchlorid)-Kunststoff sind dagegen nicht empfehlenswert, weil auch dieses Material von der Herstellung bis zur Entsorgung die Umwelt belastet und außerdem Weichmacher enthält.

Müssen Hersteller Auskunft über PFAS gegeben?
Prinzipiell haben Verbraucher:innen nach dem europäischen Chemikaliengesetz „REACH“ ein Auskunftsrecht über besonders besorgniserregende Schadstoffe, dazu zählen auch einige PFAS. Händler haben bei solch einer Anfrage jedoch 45 Tage Zeit für eine Antwort – unpraktisch, wenn man es sich jetzt draußen gemütlich machen will. Aber es ist immerhin ein Zeichen, dass Verbraucher:innen Wert auf schadstoffarme Produkte legen. Denn PFAS sind biologisch nicht abbaubar, sondern reichern sich in Wasser, Boden und im Menschen an. Von einigen dieser Chemikalien weiß man, dass sie das Hormon- und Immunsystem schädigen, Impfwirkungen und das Geburtsgewicht verringern, Fettleibigkeit und Diabetes fördern und Krebs auslösen können.

Weiterführende Infos und Links:

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