Mietwagen im Ausland: Vorsicht vor diesen Tricks!

Wer im Urlaub einen Mietwagen bucht, sollte besonders wachsam sein. Denn es existieren Anbieter, die versuchen, durch unlautere Methoden zusätzlichen Profit zu generieren. Trotz behördlicher Maßnahmen und verhängter Bußgelder reißen die Beschwerden über fragwürdige Geschäftspraktiken vieler Autovermieter nicht ab. Häufig geht es dabei um überraschende Gebühren oder den Versuch, Kunden überteuerte Versicherungen zu verkaufen. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland, eine Einrichtung die Konsumenten bei grenzüberschreitenden Problemen unterstützt, warnt vor gängigen, aber zweifelhaften Praktiken und gibt Tipps, wie sich Reisende schützen können. Zu den Ratschlägen gehört beispielsweise, das Mietfahrzeug vor der Übernahme genau zu inspizieren und alle vorhandenen Schäden im Übergabeprotokoll festzuhalten.

Bild von Jill Wellington auf Pixabay

Problematische Anbieter und zunehmende Beschwerden

Autovermieter wie Goldcar, Firefly, Centauro in Spanien, Europcar UK und viele andere stehen regelmäßig in der Kritik, auf Bewertungsportalen ebenso wie beim EVZ. Im Jahr 2024 verzeichnete das EVZ Deutschland fast doppelt so viele Mietwagenbeschwerden wie noch im Vorjahr.

Verbraucherinnen und Verbraucher sollten sich vor der Buchung auf unabhängigen Bewertungsportalen genau informieren, ob es bereits Beschwerden über einen bestimmten Autovermieter, an einem bestimmten Ort oder in einer bestimmten Urlaubsregion gibt. Denn wer erst einmal bezahlt hat, bekommt sein Geld meist nur schwer zurück.

Häufige Tricks der Autovermieter:

  • Aufgedrängte Zusatzversicherungen: Trotz bereits abgeschlossener Vollkaskoversicherung (meist beim Mietwagenvermittler) wird Mietern vor Ort suggeriert, sie benötigen eine Zusatzversicherung, um das Fahrzeug zu erhalten.
  • Kreditkarten-Probleme: Kreditkarten zur Hinterlegung der Kaution werden am Schalter angeblich wegen technischer Probleme oder mangelnder Deckung abgelehnt. Alternativ wird eine kostenpflichtige Zusatzversicherung angeboten. Debitkarten werden oft grundlos verweigert.
  • Versteckte Kosten und fragwürdige Verträge: Zusatzversicherungen werden unbemerkt hinzugefügt, und Verträge sind oft nur in Fremdsprachen verfügbar.
  • Tankgebühren und nachträgliche Schäden: Hohe Tank-Kautionen werden verspätet oder gar nicht erstattet; angebliche Kratzer oder Dellen werden nachträglich in Rechnung gestellt.
  • Kostenpflichtige Upgrades: Das gebuchte Fahrzeug sei angeblich nicht verfügbar – stattdessen wird ein teureres Modell angeboten.

Was tun bei Problemen mit dem Mietwagen?

Wer Probleme mit seinem Mietwagenanbieter hat, sollte eine Bewertung auf Portalen wie Google oder Trustpilot hinterlassen, um andere Verbraucher zu warnen. Wurden unrechtmäßige Beträge abgebucht, hilft oft eine Chargeback-Anfrage bei der Bank. Wurde das Fahrzeug verweigert, sollte die Anzahlung vom Vermittler zurückgefordert werden (sofern das Fahrzeug über einen Vermittler reserviert wurde, z. B. Auto Europe, Rentalcars, CarTrawler oder DoyouSpain).

Das EVZ Deutschland kann in vielen Fällen außergerichtlich helfen und leitet Beschwerden an Aufsichtsbehörden weiter. In einigen Fällen kann auch ein vereinfachtes, grenzüberschreitendes Gerichtsverfahren sinnvoll sein.

Tipps zur Vermeidung von Mietwagen-Ärger:

  • Bewertungen auf unabhängigen Portalen lesen.
  • Preisvergleichsportale möglichst meiden und lieber direkt bei Autovermietern vor Ort ohne Vorauszahlung reservieren.
  • Keine unverständlichen Verträge unterschreiben.
  • Sich vor Ort nicht zu überstürzten Entscheidungen drängen lassen.
  • Fahrzeugübernahme und -rückgabe mit Fotos oder Videos dokumentieren, um sich gegen unberechtigte Schadensforderungen abzusichern.

Mehr Informationen auf der Website des EVZ: Die Tricks der Autovermieter,

Hilfreich ist auch das EVZ-Video: 5 Gefahren bei Billiger Mietwagen, Check 24, Doyouspain & Co

Quelle: Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland

 

 

 

 

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