Früchtemüsli: ÖKO-TEST findet 17 Pestizide in einem Produkt
1985 hat ÖKO-TEST erstmals Müsli getestet – 40 Jahre später untersuchen die Verbraucherschützer für ihre Jubiläumsausgabe erneut Müsli. Die Tabelle ist so durchmischt wie das Früchtemüsli selbst: Von Grün für „sehr gut“ bis Tiefrot für „ungenügend“ ist alles dabei. In einem konventionellen Produkt stecken 17 Pestizide in Spuren – aber viele Bios überzeugen.

Symbolabbildung – Bild von congerdesign auf Pixabay
40 Jahre ÖKO-TEST, 40 Früchtemüslis im Test – darunter 25 Bio-Marken. Ein Kritikpunkt: Pestizidrückstände, auch solche, die ÖKO-TEST als besonders bedenklich einordnet oder deren Einsatz in der EU nicht erlaubt ist. Während die getesteten Bio-Produkte laut den Verbraucherschützern überwiegend unbelastet sind, steckt in den meisten konventionellen Müslis ein Cocktail an Pestizidrückständen. Im Alpen No Added Sugar Swiss Style Muesli wies das von ÖKO-TEST beauftragte Labor 17 Einzelsubstanzen nach. Auffällig nach Meinung von ÖKO-TEST: In mehrfach belasteten Produkten stammen die Rosinen häufig aus China.
„Auch wenn sich die Mehrfachbelastungen durch Pestizidrückstände bei allen Müslis im Spurengehalt bewegen, sehen wir diese kritisch, da Wechselwirkungen der Pestizide untereinander noch zu wenig erforscht sind. Zudem belasten viele dieser Stoffe die Umwelt oder bedrohen die Artenvielfalt“, sagt Jil Eichhorn, ÖKO-TEST Lebensmittelchemikerin und Projektleiterin.
Auch ein Bio-Produkt fällt im Test besonders negativ auf – allerdings wegen Mineralölrückständen: Im Bio Primo Beerenmüsli mit Rosinen stieß das Labor auf aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH). Das ist eine große Gruppe von Stoffen, zu der auch krebserregende Verbindungen gehören. Der in dem Bio-Müsli gemessene Wert liegt über dem Richtwert, der von der EU-Kommission als Höchstgehalt für MOAH vorgeschlagen wird. Das ÖKO-TEST-Urteil lautet „ungenügend“.
Im Gesamturteil kann ÖKO-TEST die Mehrzahl der Bio-Früchtemüslis sowie zwei konventionelle Testprodukte mit „gut“ oder „sehr gut“ empfehlen.
Mehr Informationen zum Test finden Sie in der Aprilausgabe des ÖKO-TEST-Magazins oder online unter: oekotest.de/15348