Internationaler Tag gegen Rassismus am 21. März: Rechtsextreme Inhalte auf Roblox
Auf Gaming-Plattformen wie dem beliebten Online-Universum Roblox stoßen Kinder und Jugendliche immer öfter auf Spiele mit rechtsextremen Inhalten, Symbolen und Emojis. Eltern und Erziehende sind aber oft ahnungslos, womit ihre Kinder bei vermeintlich harmlosen Spielen in Kontakt kommen können.
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus am 21. März empfiehlt die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“, mit Kindern über problematische Inhalte auf Gaming-Plattformen zu sprechen und sie für diese Risiken zu sensibilisieren.

Bild von Gemma Moll auf Pixabay
Die Rolle von Offizieren aus der NS-Zeit einnehmen oder rechtsextreme Terroranschläge nachstellen – das taucht immer wieder auf beliebten Spieleplattformen auf. Chats und Community-Gruppen werden häufig Schauplatz von Hass und Hetze – auch weil es an einer angemessenen Moderation mangelt und und die Inhalte selbst hochgeladen werden können.
Da Nutzer*innen auf Spieleplattformen meist anonym agieren und nur als sogenannte Avatare auftreten, sinken die Hemmschwellen. Die Kommunikation in Echtzeit erschwert zudem die Kontrolle, weil Inhalte oft nicht gespeichert werden. So sind Verstöße kaum nachzuverfolgen. Plattformen wie Roblox setzen zwar zunehmend auf automatisierte Moderation, die auf Künstlicher Intelligenz basiert. Algorithmen aber können problematische Inhalte nicht zuverlässig erkennen – hier wären menschliche Moderator*innen wichtig, die bei rechtsextremen Inhalten eingreifen.
Rechtsextreme nutzen diese Schwächen aus und infiltrieren Gaming-Plattformen und Communities gezielt mit ihren Botschaften. Sie versuchen, die eigene rechte Szene zu stärken, menschenfeindliche Ideologien zu verharmlosen und junge Menschen dafür empfänglich zu machen. Gerade Frauen und gesellschaftliche Minderheiten werden zur Zielscheibe der Hetze.
Das können Eltern tun
Von entscheidender Bedeutung ist, dass solche Inhalte auch als Problem wahrgenommen werden. Oft verstehen Kinder gar nicht, was hinter den einzelnen Begriffen steckt. Daher sollten sich Eltern mit diesen Plattformen vertraut machen, um die Zusammenhänge zu erklären. Denn Kinder orientieren sich an ihren Eltern. Wenn Eltern sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus stellen, fällt es Kindern leichter, die Inhalte und das Gesehene einzuordnen.
Damit solche Spielerlebnisse keinen dauerhaft negativen Einfluss auf Kinder haben, stärken Eltern das Vertrauensverhältnis und begleiten sie aktiv durch die Medienwelt. Sie sind feste Ansprechpersonen, wenn Kinder auf belastende Inhalte stoßen oder ihnen etwas seltsam vorkommt. Je mehr Heranwachsende dies verstehen, um so mehr sind sie in der Lage, extremistische Ideologien zu erkennen und problematische Spiele zu hinterfragen. Rechsextremistische Inhalte können auch als Regelverstoß dem Plattformbetreiber gemeldet werden.
Tipps und Materialien
Weitere Tipps und Materialien finden Eltern unter www.schau-hin.info sowie in den „SCHAU HIN! Medienkursen für Eltern“. Kürzlich ist eine Dokumentation des ZDF erschienen, die sich kritisch mit Roblox auseinandersetzt. Empfehlenswert ist auch die MDR-Reihe „exactly“. Auf der Website klicksafe.de sind Unterrichtsmaterialien zum Thema Gaming und Rechtsextremismus zugänglich. Eltern mit Teenagern können sich mit ihnen etwa im jugendgerechten Podcast „Nach den Rechten geschaut“ von rise-jugendkultur.de informieren.
„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, von ARD und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.