Altersgerecht schenken: Digitale Medien unterm Weihnachtsbaum

Smartphone, Tablet, Spielkonsole und Co. – bei vielen Kindern und Jugendlichen stehen digitale Medien ganz oben auf dem Wunschzettel. Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ empfiehlt altersgerechte Mediengeschenke, die Kinder nicht überfordern.

Kinder bis etwa acht Jahre nutzen am besten bereits vorhandene Geräte mit für sie entsprechenden Inhalten – begleitet von ihren Eltern. Ältere Kinder sind erst für eigene Geräte bereit, sobald sie genug Erfahrung und Routine besitzen, mit den Gerätefunktionen verantwortungsvoll umzugehen, und außerdem wissen, wie sie sich vor Risiken schützen. Die Geräte werden von den Erwachsenen vorab sicher eingestellt. Von Anfang an wichtig sind Vereinbarungen zu Bildschirm­zeiten, Datenschutz sowie Nutzungsregeln. Gesetzliche Alterskennzeichen und pädagogische Empfehlungen helfen dabei, altersgerechte Inhalte für das Kind zu finden. Für Einsteiger*innen ist es besonders wichtig, dass Eltern die Angebote gemeinsam mit ihren Kindern ausprobieren.

Hörangebote für Drei- bis Sechsjährige

Hörbücher und -spiele sind für Kinder im Kleinkindalter eine Bereicherung, wenn Eltern Empfehlungen von Expert*innen folgen und die Vorlieben ihres Kindes berücksichtigen. Als Abspielgeräte eignen sich Musikboxen ohne Internetzugang oder audio-digitale Bilderbücher, die mit einem Spezialstift das Anschauen um Geräusche und Töne erweitern. Vorsicht ist geboten bei Geräten, die mit Musik-Streaming-Diensten verbunden sind, und bei Sprachassistenten. Die Beschränkung auf altersgerechte Inhalte ist oft nicht oder nur durch zusätzliche Kosten möglich.

Altersgerechte Filme und Apps für Sechs- bis Neunjährige

Für Sechs- bis Neunjährige sind Apps zum spielerischen Lernen und Entdecken sinnvolle Weihnachtsgeschenke. Inhaltlich bieten sich Themen aus dem Alltag der Kinder an wie Schule, Familie, Tiere oder das „Großwerden“. Auch altersgerechte Kinderfilme sowie Video- oder Konsolen­spiele, die sich gemeinsam anschauen oder spielen lassen, sind geeignete Geschenkideen. Bei Apps können sich die Alterskennzeichnungen je nach App-Store unterscheiden und die Einstufungskriterien sind nicht immer transparent. Am besten testen Eltern die Anwendungen deshalb zunächst selbst.

Sichere Spiele und Geräte ab neun Jahren

Ab circa neun Jahren passen Computer und Spielekonsolen mit altersgerechten Spielen, deaktiviertem Internetzugang und aktivierten Sicherheitseinstellungen. Wenn Kinder digitale Medien zunehmend allein nutzen, sind sicher eingerichtete Familiengeräte im Wohnzimmer eine passende Alternative. Online-Nutzung sollten Eltern aktiv begleiten, damit ihr Kind nicht auf Angebote mit Inhalten stößt, für die es noch nicht alt genug ist.

Smartphone und Co. für Kinder mit Surferfahrung ab elf Jahren

Ein eigenes Smartphone empfiehlt sich erst für Kinder, die bereits Surferfahrung haben und wesentliche Sicherheitsregeln kennen. Kinder können ab etwa elf Jahren bereit für ein eigenes Smartphone sein – abhängig allerdings von ihren Medien­erfah­rungen. Sichere Voreinstellungen sind beim ersten Smartphone Pflicht: Technische Begrenzungen von App-Downloads, Kosten und Inhalten helfen dabei, dass Heranwachsende das neue Gerät möglichst sicher und mit Begleitung durch ihre Eltern erkunden. Von SCHAU HIN! gibt es eine Checkliste zum ersten Smartphone.

Alterskennzeichnung beachten

Wichtig ist, dass Eltern auf Altersfreigaben achten, wenn sie Kino- und Spielegutscheine verschenken oder Filme und digitale Spiele kaufen. Alterskennzeichnungen vergeben die Freiwillige Selbstkontrolle Filmwirtschaft (FSK) für Filme sowie die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) für Spiele. Gesetzliche Alterskenn­zeichnungen sind jedoch keine pädagogischen Empfehlungen. Inhaltliche Einschätzungen finden Eltern bei flimmo und Kinderfilmwelt für Filme und Serien sowie beim Spieleratgeber NRW, in der Broschüre „Digitale Spiele – Pädagogisch beurteilt“ und beim Kindersoftwarepreis TOMMI für Games.

 

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, von ARD und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Quelle: SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht
Internet: www.schau-hin.info

 

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