Schenken: eine Freude für beide Seiten

(dgk) Bald ist Weihnachten! Was für Kinder eine Zeit der Vorfreude ist, ist für den Einzelhandel das „goldene Quartal“. In diesen Wochen werden Geschenke gekauft. Das Schöne ist: Geschenke machen nicht nur die Beschenkten glücklich, sondern auch die Schenkenden.

Schenken: eine Freude für beide Seiten

Bild von Monika auf Pixabay

Der größte Umsatz wird am Samstag vor Weihnachten erwartet. Auch der „Black Friday“, der letzte Freitag im November, ist inzwischen ein wichtiger Termin. Aktuelle Prognosen für das Weihnachtsgeschäft gehen weiterhin von Ausgaben auf hohem Niveau aus. „Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt Weihnachten ein Fest, bei dem nicht gespart wird“, sagt der wissenschaftliche Leiter der FOM-Weihnachtsstudie, Prof. Dr. Oliver Gansser. Die Vorliebe fürs Einkaufen im Internet hat zugenommen – vor allem bei jüngeren Menschen. Trotzdem schätzt die Hälfte der Verbraucher das Stöbern in echten Läden und möchte die Waren vor dem Kauf in Augenschein nehmen und anfassen.

Zu den beliebtesten Geschenken zählen Bücher, Kleidung, Schuhe und Accessoires, gefolgt von Reisen und Freizeitaktivitäten wie Konzertkarten sowie Kosmetik, Parfums und Schmuck. Zu den teuersten Gaben gehören in diesem Jahr Smartphones.

Die Kölner Wirtschaftspsychologin Petra Jagow hat eine mögliche Erklärung für die hohe Bereitschaft Geld auszugeben: „Wir beobachten, dass alles verdrängt wird, was in der Welt gerade bedrohlich ist. Und im engeren Kreis wird es sich nett eingerichtet.“ Das sei der Grund, warum man andere verwöhnen möchte, besonders die eigenen Kinder oder die Partnerin und den Partner.

Und das Besondere beim Schenken ist, dass man sich damit auch selbst eine Freude macht. Geschenke beglücken die Beschenkten und die Gebenden. Das kann man sogar im Gehirn erkennen, so eine Studie der Universitäten Lübeck, Zürich und Chicago. Die MRT-Ergebnisse der Studie zeigen, dass Großzügigkeit unser Wohlbefinden oder unser Glücksempfinden steigern kann.

Es muss ja nicht unbedingt ein teurer Gegenstand sein. Verschenken lassen sich auch Zeit, gemeinsame Erlebnisse oder Selbstgemachtes. Im Idealfall zeigt das Geschenk, dass man sich Gedanken darüber gemacht hat, womit man dem oder der anderen eine Freude machen kann. So macht es beide Seiten glücklich. Die Studie zeigte, dass diejenigen, die sich anderen gegenüber großzügig verhielten, danach glücklicher waren als die egoistischeren Teilnehmer. Es gibt im Gehirn also eine neuronale Verbindung zwischen Großzügigkeit und Glück!

Auch eine Studie der Universität von Chicago zeigte diesen Effekt. Studierende erhielten jeden Tag fünf US-Dollar. Eine Gruppe sollte das Geld für sich selbst ausgeben, die zweite Gruppe musste damit jemand anderem eine Freude machen. Bei den Studierenden, die das Geld für sich selbst ausgaben, sank das damit verbundene Glücksgefühl von Tag zu Tag. Nicht aber bei den Studentinnen und Studenten, die das Geld weitergaben. Wenn sie das Geld verschenkten, fühlten sie sich dabei am fünften Tag noch mindestens genauso glücklich wie am ersten. Schenken macht Freude: eine gute Nachricht vor Weihnachten!

Quellen:
• https://www.sensormatic.com/de_de/resources/rp/2024/shopper-sentiment-survey-2024
• https://forschung.fom.de/forschung/institute/ifes/forschungsprojekte.html#!acc=fom-verhaltensradarweihnachtsstudie-2024
• https://www.ing.de/wissen/weihnachtsgeschenke-2024/
• https://www.mdr.de/wissen/wissen-adventskalender-neunzehn-schenken-macht-gluecklich100.html
• https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/76956/Grosszuegige-Menschen-leben-gluecklicher
• https://www.nature.com/articles/ncomms15964
• https://news.uchicago.edu/story/joy-giving-lasts-longer-joy-getting

 

Quelle: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e.V.
Internet: www.dgk.de