Wertvolle Tipps der Verbraucherzentrale NRW für einen gesunden Start ins Leben
Das erste Babyjahr stellt Eltern immer wieder vor viele neue Fragen: Was ist das Beste für das Kind? Was geben wir unserem Baby zu essen und zu trinken, damit es altersgerecht versorgt wird? Dabei geht es neben der gesunden Entwicklung auch um die Allergieprävention. Mit diesen Tipps von Katrin Böttner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW, sind Eltern stets gut beraten.
- Die ersten Monate
Gestillte Babys sind in den ersten Monaten über die Muttermilch mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Die mütterliche Milch passt sich automatisch an die Bedürfnisse des Säuglings an und versorgt ihn mit Abwehr- und Schutzstoffen, die er für eine gesunde Entwicklung braucht. Eltern, die zu Säuglingsanfangsnahrung für ihr Baby greifen, können diese von der Geburt an und über das gesamte erste Lebensjahr geben. Ein Wechsel von Anfangsnahrung zu Folgenahrung ab Einführung der Beikost ist nicht notwendig. Babynahrung sollte immer frisch zubereitet werden. Übrig gebliebene Milch aus dem Fläschchen unbedingt entsorgen und nicht erneut aufgewärmt anbieten. Bei der Zubereitung der Anfangsmilch gilt es, die genauen Mengenangaben und Zubereitungshinweise des Herstellers zu befolgen – sonst drohen Über- oder Unterfütterung. Von selbst hergestellter Babynahrung aus Tiermilch oder Milchalternativen ist aufgrund der Zusammensetzung dringend abzuraten.
- Spezialnahrung – für wen?
Bislang erhielten Eltern allergiegefährdeter Säuglinge die Empfehlung zu sogenannter hypoallergener Nahrung (HA-Nahrung) – die teurer verkauft wird als die klassische Babynahrung. Ein wirklicher Nutzen zur Allergieprävention lässt sich aktuell allerdings nicht aus Studien ableiten. Eltern können daher guten Gewissens auf die teure Spezialnahrung verzichten. Hat ein Baby dagegen eine medizinisch nachgewiesene Allergie, beispielsweise gegen Kuhmilcheiweiß, ist hier in jedem Fall eine Spezialnahrung notwendig, die ärztlich verordnet wird.
- Beikoststart
Zwischen dem fünften und siebten Lebensmonat steigt bei den meisten Babys das Interesse an fester Nahrung. Ab dem zweiten Lebenshalbjahr benötigt das Baby zudem größere Mengen bestimmter Nährstoffe. Nach und nach führen die Eltern dann einzeln neue Lebensmittel in Breiform oder in mundgerechten Stücken ein und ersetzen so über die nächsten Monate die Milchmahlzeiten. Wer die Breie selbst zubereitet, sollte auf die richtige Zusammensetzung der einzelnen Breimahlzeiten achten und ganz besondere auf Frische und Hygiene setzen. Beim Einkauf von Fertigbreien sollten Eltern darauf achten, dass in den Gläschen oder Pulvern kein Salz, Zucker, Kakao, Schokolade, Aromen oder Gewürze enthalten sind. Ab etwa dem zehnten Monat können Kleinkinder dann langsam an das Familienessen herangeführt werden – auch hier gilt wieder Sparsamkeit an Salz und die Verwendung von milden Gewürzen, da Babys einen extrem feinen Geschmackssinn haben.
- Zu Trinken
Bis zur Einführung der dritten Mahlzeit benötigen gestillte oder mit Pre-Nahrung gefütterte Babys keine weitere Flüssigkeit – auch nicht an heißen Tagen. Ab dann reicht pro Tag ein zusätzliches Getränk von etwa 200 Milliliter, um den Flüssigkeitsbedarf eines gesunden Säuglings zu decken. Dabei gilt stilles Wasser als erste Wahl, alternativ können Eltern auch mal ungesüßte Tees anbieten, aber besser keinen Fencheltee. Extra Babywasser zu kaufen ist komplett unnötig: Auch zum Anmischen von Anfangsmilch können Eltern bedenkenlos Leitungswasser verwenden.
Weiterführende Infos und Links:
Quelle: Verbraucherzentrale NRW
Internet: www.verbraucherzentrale.nrw