Heizsaison: Gaskunden können hunderte Euro durch den Wechsel des Anbieters sparen

Bewohner eines durchschnittlichen Einfamilienhauses können beim Wechsel vom teuren Grundversorgungstarif in einen günstigen Tarif im Schnitt 968 Euro pro Jahr sparen. Bei einer 60 qm Single-Wohnung waren im Vergleich Anfang Oktober bis zu 388 Euro Ersparnis möglich. Das haben Berechnungen des gemeinwohlorientieren Geldratgebers Finanztip ergeben. Finanztip sieht zudem Anzeichen für steigende Preise zum Jahreswechsel. Wer von den aktuell eher niedrigen Gaspreisen profitieren möchte, sollte daher jetzt aktiv werden und wechseln. Von sich aus geben viele Anbieter die günstigeren Preise nicht an die Verbraucherinnen weiter.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Fast jeder fünfte Gaskunde hat noch nie seinen Anbieter gewechselt und ist Kunde der teuren Grundversorgung. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur. Finanztip-Experte Benjamin Weigl rät allen Gaskunden, jetzt Preise zu vergleichen: „Wir kommen aus einer teuren Phase. Für neue Gasverträge mit zwölf Monaten Preisgarantie zahlten Verbraucher vor zwei Jahren im Schnitt über 31 Cent pro Kilowattstunde. Derzeit sind es nur noch etwa 9,5 Cent“, sagt Benjamin Weigl, Energieexperte bei Finanztip. „Der Gaspreis sinkt für die Kunden in bestehenden Verträgen aber nicht automatisch so stark. Sie müssen sich selbst kümmern und gegebenenfalls den Anbieter wechseln.“

Jetzt wechseln und den günstigeren Preis mitnehmen

Der Moment für einen Wechsel sei gerade besonders günstig, denn im kommenden Jahr könnte es teurer werden. „Am besten jetzt noch schnell vor dem Winter die Preise fix machen, um sich in den kalten Monaten um Preiserhöhungen nicht sorgen zu müssen“, rät Finanztip-Experte Weigl. Grund für die vermutlich steigenden Gaskosten im kommenden Jahr sind steigende Netzentgelte sowie der steigende CO2-Preis. „Wer jetzt einen Gasvertrag zu einem guten Preis abschließen kann, sollte sich eine Preisgarantie über ein bis zwei Jahre sichern.“ Denn die steigenden Netzentgelte kann der Anbieter dann nicht an die Kundinnen und Kunden weitergeben. Wird der Vertrag wegen des CO2-Preises teurer, können Kunden ihr Sonderkündigungsrecht nutzen.

Der Wechsel ist einfach und geht schnell

Gute und günstige Gasanbieter finden Verbraucherinnen und Verbraucher innerhalb von wenigen Minuten über den Gasrechner von Finanztip. Dieser fragt die Angebote von Verivox und Check24 ab und filtert die Ergebnisse nach den verbraucherfreundlichen Finanztip-Kriterien. „Schwarze Schafe unter den Gasanbietern sortieren wir aus. Dafür führen wir eine Blacklist“, erklärt Benjamin Weigl. „Anbieter, die uns negativ auffallen, werden in unserem Rechner nicht angezeigt. Das ist beispielsweise der Fall, wenn sie von den Verbraucherzentralen verklagt werden, gegen sie ein Verfahren der Bundesnetzagentur läuft oder wir entsprechende Hinweise unserer Leser erhalten.“ Der Experte rät dazu, jährlich die Angebote zu vergleichen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln.

So hat Finanztip gerechnet

Für die Berechnung des durchschnittlichen Einfamilienhauses nehmen die Finanztip-Experten 140qm Wohnfläche und einen Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden pro Jahr an. In der Grundversorgung kostet der Gasvertrag 2.800 Euro (14,0 Cent/kWh), bei den günstigsten Finanztip-Empfehlungen sind es im Schnitt lediglich 1.832 Euro (9,16 Cent/kWh). Für die Single-Wohnung sind es 60qm und 8.000 Kilowattstunden pro Jahr. Daraus ergeben sich Gaskosten von 1.214 Euro (15,18 Cent/kWh) in der Grundversorgung und 826 Euro (10,33 Cent/kWh) in den günstigsten von Finanztip empfohlenen Tarifen. Die Preise beziehen sich auf Tarife mit zwölf Monaten Preisgarantie. Die Daten stammen aus dem Finanztip-Gasrechner (Stand: 1. Oktober 2024). Da sich die Gastarife je nach Region unterscheiden, erheben die Finanztip-Experten für mehr als 100 Orte in ganz Deutschland die Top-3 der günstigen Gastarife, die die verbraucherfreundlichen Kriterien von Finanztip erfüllen, bilden aus diesen einen Mittelwert und rechnen den jährlichen Grundpreis der Tarife in den Preis pro Kilowattstunde hinein. Neukundenboni werden nicht mitgerechnet.

Weitere Informationen

 

Quelle: Finanztip Verbraucherinformation GmbH – ein Unternehmen der Finanztip Stiftung
Internet: http://www.finanztip.de/