(djd-k). Die Bäume im Park werden zum Zauberwald, ein Hund auf dem Gehweg muss unbedingt gestreichelt werden, und der Kiosk auf der anderen Straßenseite übt magische Anziehungskraft aus: Für Kinder am Beginn ihrer Schulzeit ist der Weg zur Schule oft ein großes Abenteuer. Für viele ist dies ein erster Schritt zu mehr Selbstständigkeit, der aber auch mit Gefahren verbunden ist. Obwohl die Zahl der Schulwegunfälle von 150.000 im Jahr 1998 auf unter 90.000 im Jahr 2022 sank, gehören Kinder weiterhin zu den gefährdetsten Verkehrsteilnehmern.
Kinder reagieren oft impulsiv und besitzen eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne als Erwachsene. Im Straßenverkehr können sie laut der Verkehrspsychologin Dr. Susanne Richter wesentliche und unwesentliche Verkehrsinformationen noch nicht so gut trennen. Wenn Autoscheinwerfer zu Augen oder Fahrräder zu wilden Pferden werden, kann die Erkennung von Gefahren und das Verständnis für sowie die Befolgung von Regeln eingeschränkt sein. Kinder brauchen also eine gute Vorbereitung auf den Schulweg. Das Überqueren der Fahrbahn etwa könne gar nicht oft genug geübt werden, mahnt Polizeihauptkommissar Guido Spinnen von der Verkehrsunfallprävention bei der Polizei Köln: „Der Bordstein ist ein Stoppstein, auch eine Ein- und Ausfahrt ist ein klassischer Stopp. Kinder brauchen klare Orientierung und positives Vorleben durch Eltern und andere Begleitpersonen.“
Um das Erlernen des richtigen Verhaltens einfacher und spielerisch zu gestalten, hat der ACV Automobil-Club Verkehr im Rahmen der Initiative „Schulweg-Champions“ gemeinsam mit der Kölner Polizei ein Lernheft entwickelt. Entlang einer spannend erzählten Geschichte werden darin wichtige Verkehrsregeln kindgerecht vermittelt. Das Heft ist unter www.acv.de/schulweg-champions kostenlos verfügbar. Es enthält zudem wertvolle Tipps, mit denen Eltern ihre Kinder bei der Entwicklung ihrer Verkehrskompetenz optimal unterstützen können. ACV Geschäftsführer Holger Küster erklärt zur Initiative: „Die Verkehrssicherheit von Kindern liegt uns besonders am Herzen. Es ist wichtig, ihnen frühzeitig Verkehrsregeln beizubringen und sie beim eigenständigen Bewältigen ihres Schulwegs zu unterstützen.“ Sogenannte Elterntaxis sind somit keine gute Alternative, das sieht auch Verkehrspsychologin Richter so: „Kinder sind heute seltener allein unterwegs. Sie lernen aber im Schonraum oder in unterstützten Situationen weniger gut, wie Verkehr funktioniert.“ Laut Guido Spinnen kann der Fahrservice zudem zu mehr Verkehr vor den Schulen, zugeparkten Gehwegen oder gefährlichen Wendemanövern führen und somit neue Gefahren heraufbeschwören.
Quelle: ACV Automobil-Club Verkehr
Internet: www.acv.de
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