Enkeltrickbetrug – Wie man sich schützt

Beim Enkeltrickbetrug rufen Kriminelle gezielt ältere Menschen an. Sie geben sich als naher Verwandter aus, meist als Enkel oder ein anderes Familienmitglied. Sie erzählen von einer Notlage, wie einem Unfall oder einer dringenden Zahlung, und bitten um Geld. Die Betrüger nutzen die emotionale Bindung und das Vertrauen der Opfer und erbeuten leider immer wieder hohe Summen. 

Wie funktioniert der Enkeltrick?

Der Betrüger ruft das Opfer an und beginnt meist mit einem Satz wie „Rate mal, wer hier ist“. Sobald der Angerufene einen Namen nennt, gibt sich der Betrüger als diese Person aus. Danach folgt eine frei erfundene Geschichte welche eine akute, finanzielle Notlage beschreibt, wie zum Beispiel:

• Ein Unfall, bei dem dringend Geld für die Behebung eines Schadens oder medizinische Behandlung gebraucht wird.
• Ein spontaner Kauf oder eine Investition, für die dringend Geld erforderlich ist.
• Eine dringende Kaution, um jemanden aus dem Gefängnis zu holen.

Oft setzen die Betrüger die Opfer unter Zeitdruck und fordern, das Geld schnell zur Verfügung zu stellen, sei es durch eine Übergabe an eine beauftragte Person oder eine Überweisung.

Vorsichtsmaßnahmen: Wie man sich schützen kann

1. Misstrauisch sein: Bei unerwarteten Anrufen von vermeintlichen Verwandten, die um Geld bitten, sollten Sie sofort misstrauisch werden. Insbesondere dann, wenn die Person nicht bereit ist, ihren Namen von sich aus zu nennen.

2. Zurückrufen / Nachfragen: Rufen Sie den vermeintlichen Verwandten auf der Ihnen bekannten Telefonnummer zurück. Verwenden Sie keine Telefonnummer, die Ihnen während des Gesprächs gegeben wird.

3. Familienangehörige informieren: Besprechen Sie mögliche Betrugsmaschen mit Ihren Familienmitgliedern, besonders mit älteren Verwandten. Stellen Sie sicher, dass diese wissen, dass sie im Zweifelsfall immer bei Ihnen nachfragen können.

4. Kein Geld an Fremde übergeben: Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen. Auch wenn jemand behauptet, im Auftrag eines Familienmitglieds zu handeln, sollten Sie vorsichtig sein.

5. Polizei verständigen: Informieren Sie die Polizei, wenn Sie den Verdacht haben, dass jemand versucht hat, Sie zu betrügen. Auch wenn es nur ein Verdacht ist, kann es der Polizei helfen, ähnliche Fälle zu verfolgen.

6. Keine persönlichen Daten preisgeben: Geben Sie niemals persönliche Informationen, wie Ihre Adresse, Bankdaten oder Namen von Verwandten, am Telefon preis. Betrüger nutzen diese Daten, um ihre Geschichten glaubhafter zu machen.

7. Nachbarn und Freunde einbeziehen: Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn oder Freunden über das Thema und teilen Sie ihnen mit, wenn Sie ungewöhnliche Anrufe erhalten. Manchmal kann die gemeinsame Beobachtung dazu beitragen, Betrugsversuche frühzeitig zu erkennen.

8. Warnungen der Polizei verfolgen: Oft warnt die Polizei in lokalen Medien oder im Internet vor neuen Maschen oder vermehrten Betrugsfällen in der Region. Informieren Sie sich regelmäßig, um über die aktuellen Gefahren informiert zu sein.

Der Enkeltrickbetrug ist eine perfide und emotionale Betrugsmasche, die oft ältere Menschen als Opfer sucht. Mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einem gesunden Maß an Skepsis lassen sich viele dieser Versuche jedoch frühzeitig erkennen und verhindern. Die Kommunikation innerhalb der Familie ist dabei entscheidend, um sich gegenseitig zu schützen.

Bleiben Sie wachsam und zögern Sie nicht, bei Verdachtsfällen die Polizei zu kontaktieren.