Stillen ist viel mehr, als ein Kind zu ernähren – und Stillen zu fördern ist viel mehr, als nur die Beziehung zwischen Mutter und Kind zu stärken. Damit das Stillen in der Öffentlichkeit zur Normalität werden kann, braucht es stillfreundliche Strukturen. Die Kommunen sind bei der Umsetzung dieser wichtigen Aufgabe in der Pflicht. Dafür setzen sich auch die World Alliance for Breastfeeding Action (WABA), die Nationale Stillförderung, die Initiative Babyfreundlich und der Deutsche Hebammenverband (DHV) im Rahmen der Weltstillwoche 2024 ein. Sie steht unter dem Motto „Stillfreundliche Strukturen. Für alle!“ und findet vom 30. September bis 6. Oktober statt.
„Die globale Initiative der Weltstillwoche betont die Bedeutung von stillfreundlichen Umgebungen und Strukturen, die es allen Müttern ermöglichen, ihre Babys zu stillen. Stillfreundliche Strukturen in Kommunen umfassen eine Vielzahl von Maßnahmen, die darauf abzielen, Mütter zu unterstützen und das Stillen in der Öffentlichkeit zur Alltäglichkeit werden zu lassen. Wir brauchen mehr Initiativen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit über die Vorteile des Stillens und die zentrale Rolle von Hebammen dabei“, konstatiert Ulrike Geppert-Orthofer, DHV-Präsidentin. Sie fordert: „Die Einführung von verbindlichen Standards für stillfreundliche Räume in öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen, unterstützt durch Hebammenberatung, muss vorangetrieben werden!“
Der Wille, die Rahmenbedingungen zu verbessern, müsse auch in der Praxis und in der Finanzierung spürbar werden, betont Kathrin Herold, DHV-Beauftragte für Stillen und Ernährung: „Die Stärkung stillfreundlicher Strukturen und die Schulung von Fachpersonal im Gesundheitswesen tragen dazu bei, dass Mütter sich beim Stillen wohl und unterstützt fühlen, was wiederum die Stillrate und -dauer positiv beeinflusst. Die Beteiligung von Hebammen in kommunalen Gesundheitsstrukturen ist immens wichtig, denn sie sind die Expert*innen – und Förder*innen des Stillens!“
Für die Umsetzung dieser Aufgabe ist der vom DHV erarbeitete „Handlungsleitfaden stillfreundliche Kommune“ für Hebammen ein wichtiges Instrument, das die Hebammen vor Ort ermächtigen kann, sich aktiv in die Stillförderung einzubringen.
Weitere Informationen
Hintergrund
Die diesjährige Weltstillwoche findet in Deutschland vom 30. September bis 6. Oktober 2024 statt. Sie wird hierzulande jedes Jahr in der 40. Kalenderwoche ausgerichtet, symbolisch für den Zeitpunkt von Schwangerschaftsende und Beginn der Stillbeziehung zwischen Mutter und Kind.
Die Weltstillwoche ist die größte gemeinsame Kampagne aller Organisationen, die sich für das Stillen von Kindern einsetzen, darunter auch UNICEF und WHO. Seit 1991 wird sie jährlich in über 120 Ländern begangen. Die Initiative setzt sich weltweit für den Schutz, die Förderung und die Unterstützung des Stillens ein. Sie basiert auf der Innocenti-Deklaration und der von der WHO und UNICEF herausgegebenen globalen Strategie zu Säuglings- und Kleinkindernährung. In Deutschland wird die Kampagne zur Weltstillwoche von der Nationalen Stillförderung sowie der Initiative Babyfreundlich e. V. vorbereitet und organisiert. Der DHV ist in beiden Organisationen vertreten und beteiligt sich aktiv mit den Beauftragten für Stillen und Ernährung der Landesverbände und des Bundes an der Kampagne.
Der Deutsche Hebammenverband e. V. (DHV) ist der größte Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16 Landesverbänden mit insgesamt rund 22.000 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche Hebammen, Lehrer*innen für Hebammenwesen, Hebammenwissenschaftler*
innen, Hebammen in den Frühen Hilfen, hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschüler*innen und Studierende vertreten.
Quelle: Deutscher Hebammenverband e. V.
Internet: hebammenverband.de
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