Schwimmen: Training für Körper und Köpfchen

(dgk) Haben Sie auch mit Spannung und Erstaunen die olympischen Spiele in Paris mitverfolgt? Unser Körper kann viel leisten. Weltweit gehört Schwimmen zu den beliebtesten Sportarten und begeistert Jung und Alt. Das Gleiten durch Wasser hat zahlreiche Effekte auf Körper und Geist, und man ist nie zu alt, um es zu lernen.

Schwimmen: Training für Körper und Köpfchen

Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay

Beim Schwimmen werden nahezu alle Muskelgruppen beansprucht. Im Wasser ist der Körper praktisch schwerelos, was den Bewegungsapparat schont und das Verletzungsrisiko minimiert, zudem wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt und die Ausdauer verbessert. Regelmäßiges Training senkt den Blutdruck, fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem. Das komplexe Zusammenspiel von Arm- und Beinbewegungen, Atemtechnik und die gleichzeitige Orientierung im Wasser erfordern nicht nur eine hohe Konzentration, sondern auch Koordination.

In den letzten Jahren haben Studien immer wieder gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität auch eine positive Wirkung auf das Gehirn hat. Bewegung stimuliert die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung des Gehirns, das fördert wiederum die Bildung neuer Nervenzellen und -verbindungen. Eine zentrale Rolle spielt dabei der Wachstumsfaktor „BrainDerived Neurotrophic Factor“ (BDNF). Ist der BDNF-Spiegel im Gehirn erhöht, dann werden Lern- und Gedächtnisprozesse verbessert. Eine Studie der University of Western Australia bestätigt diesen Effekt: Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren, die regelmäßig schwimmen, weisen im Durchschnitt bessere geistige Fähigkeiten in Bereichen wie Lesen, Schreiben und Mathematik auf als Kinder, die nicht schwimmen.

Erwachsene profitieren ebenfalls: In einer Studie der Universität von Illinois wurde festgestellt, dass regelmäßiges Schwimmen bei älteren Erwachsenen mit einer besseren kognitiven Flexibilität und Gedächtnisleistung zusammenhängt. Die Teilnehmer zeigten eine schnellere Reaktionszeit und eine höhere Genauigkeit im Vergleich zu der nicht-schwimmenden Kontrollgruppe.

Das Eintauchen ins kühle Nasse hat ferner eine beruhigende Wirkung. Beim Schwimmen kann man den Alltag wunderbar hinter sich lassen. Die gleichmäßigen Bewegungen und die Konzentration auf die Atmung tragen dazu bei, Stress abzubauen und Spannungen zu lösen. Schwimmen stimuliert die Freisetzung von Endorphinen, den sogenannten „Glückshormonen“, die das Wohlbefinden steigern. Gleichzeitig wird die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol reduziert. Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass gemeinsames Schwimmen soziale Kontakte fördert und dabei helfen kann, Motivation und Durchhaltevermögen zu steigern.

Quellen:
Visite, NDR: „Schlau werden durch Schwimmen – geht das wirklich?“ vom 16.07.2024 
MDR Wissen, Neurowissenschaften: „Schwimmen Sie sich schlau!“ vom 19.03.2024 
• Voss, M et al. (2013). „Bridging animal and human models of exercise-induced brain plasticity“ Trends in Cognitive Sciences, 17(10), 525-544.
• Jorgensen, et al. (2013). „Early Years Swimming: Adding Capital to Young Australians.“ University of Western Australia, Griffith University, The Early Years Swimming Research Project.

 

Autor: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e. V.
Internet: https://dgk.de/