Gesundheit

Schlaf – eine häufig unterschätzte Wunderwaffe des Körpers

Die meisten Menschen bekommen nicht genug Schlaf. Wir sind eine Gesellschaft, die die Kerze an beiden Enden anzündet, eine Nation, in der die Menschen die ganze Nacht aufbleiben, um zu lernen, zu arbeiten oder Spaß zu haben. Ein Mangel an ausreichendem Schlaf hat jedoch sowohl kurz- als auch langfristige Folgen.

Bild von AiArtista auf Pixabay

(dgk) Kurzfristig kann sich Schlafmangel auf das Urteilsvermögen auswirken, auf die Stimmung und die Fähigkeit, zu lernen und sich Dinge zu merken, und damit auch das Risiko für schwere Unfälle und Verletzungen erhöhen. Langfristig kann chronischer Schlafmangel sogar zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, darunter Fettleibigkeit, Diabetes, HerzKreislauf-Erkrankungen sowie Depressionen und Angstzustände.

Welche Rolle spielt das Gehirn beim Schlaf?

Die Regulierung des Schlafs wird durch verschiedene Gehirnregionen gesteuert, die zusammenarbeiten, um den Schlaf-Wach-Rhythmus zu kontrollieren. Der Hirnstamm beispielsweise steuert zusammen mit dem Hypothalamus den Übergang zwischen Wachsein und Schlafen. Der Hypothalamus fungiert dabei als „innere Uhr“ und produziert Botenstoffe, die die Aktivität der Erregungszentren drosseln und die Muskeln entspannen. Die Zirbeldrüse im Epithalamus bildet das „Schlafhormon“ Melatonin. Dieses signalisiert dem Körper, dass es Zeit ist, bei Dunkelheit zu ruhen und den Energieverbrauch zu senken. Während der Thalamus im Wachzustand Sinnes-informationen verarbeitet, bleibt er in den meisten Schlafphasen ruhig, um Störungen von außen zu vermeiden. Dies ändert sich lediglich während des sog. REM-Schlafs wo Träume lebhafter werden und externe Reize wie Geräusche in die Träume einfließen können.

Wie viel Schlaf ist genug?

Experten empfehlen, dass Erwachsene zwischen 7 und 9 Stunden Schlaf pro Nacht bekommen sollten. Erwachsene, die weniger als 7 Stunden pro Nacht schlafen, haben möglicherweise mehr gesundheitliche Probleme als diejenigen, die 7 oder mehr Stunden pro Nacht schlafen. Mehr als 9 Stunden Schlaf pro Nacht sind nicht unbedingt schädlich und können für junge Erwachsene, Menschen, die sich von einem Schlafentzug erholen, und kranke Menschen hilfreich sein. Wie viel Schlaf Kinder bekommen sollten, hängt von ihrem Alter ab.

Fazit

Der Schlaf kommt im wahrsten Sinne des Wortes häufig zu kurz und ist doch von entscheidender Bedeutung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Während des Schlafs regenerieren sich Körper und Psyche, der Stoffwechsel wird optimiert und das Immunsystem gestärkt.

Eine ausreichende Nachtruhe einzuhalten, ist weder mit großem Aufwand noch mit Kosten verbunden, und Sie stärken Ihre Gesundheit damit sozusagen „im Schlaf“. Wenn Sie es nichts bereits tun – warum probieren Sie die Wunderwaffe Schlaf nicht einmal aus?

Hier sind einige interessante Fakten

Warum ist Schlaf so wichtig und was bewirkt er? 

Chronischer Schlafmangel kann Entzündungsprozesse und damit wiederum Arteriosklerose fördern, die als Hauptursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall gilt. Ausreichender Schlaf hingegen kann das Herz schützen, indem er den Blutdruck langfristig stabilisiert und so die Gefäß- und Herzgesundheit unterstützt.

Schlaf ist essenziell für das Immunsystem, um Krankheitserreger effektiv zu bekämpfen. Ein kurzfristiger Mangel an Schlaf kann z.B. die Funktion der T-Zellen beeinträchtigen, die für die Beseitigung infizierter Zellen zuständig sind, und somit verhindern, dass sich etwa ein Virus zu stark im Körper ausbreitet.

Forschungen zeigen, dass unzureichender Schlaf das Risiko für Übergewicht erhöhen kann. Personen mit kürzeren Schlafzeiten neigen zu einem höheren BMI, während längere Schlafzeiten oft mit einem niedrigeren BMI einhergehen. Dies wird auf pathophysiologische Veränderungen durch Schlafmangel zurückgeführt.

Schlaf beeinflusst den Stoffwechsel, einschließlich der Blutzuckerregulation. Weniger als 4,5 Stunden Schlaf können das Diabetesrisiko erhöhen, da Schlafdefizit die Zellen weniger empfindlich für Insulin macht, das den Blutzuckerspiegel senkt. Kontinuierlicher, ungestörter Schlaf ist daher entscheidend, um solche Risiken zu minimieren.

Unzureichender Schlaf kann psychische Probleme verursachen oder verschlimmern. Schlafunterbrechungen, wie bei Schlafapnoe, können zu Konzentrationsstörungen und Stimmungsschwankungen, ähnlich wie bei einer Depression, führen. Schlaf ist zudem für die psychische Gesundheit unerlässlich, weil Träume dem Gehirn dabei helfen, Emotionen und tägliche Erlebnisse zu verarbeiten.

Quellen:
https://www.nhlbi.nih.gov/health/sleep/
https://www.sleepfoundation.org/how-sleep-works/why-do-we-need-sleep
https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/schlaf/warum-schlaf-wichtig-fuer-koerper-und-psyche-ist/

Autor: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e. V.
Internet: https://dgk.de/

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