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Gras- und Getreide-Widerhaken können bei Hunden lebensgefährliche Verletzungen verursachen

Sommerzeit ist Hochsaison / PETA-Expertin gibt Tipps

Klein, aber gefährlich: Viele im Hochsommer reifende Gräser oder Getreidesorten wie Weizen, Gerste und Hafer haben mit Widerhaken versehene Ähren oder Blütenstände, die sogenannten Grannen. Diese bohren sich in den Boden, um zu keimen. Streifen Hunde bei Spaziergängen an den Pflanzen entlang, können sich die harten, scharfen Spitzen in ihrem Fell verfangen und schlimmstenfalls in der Haut verankern. Auch Augen, Ohren und Lunge sind in Gefahr. Die Folgen sind mitunter fatal, denn nicht erkannte Grannen können tiefer wandern und unter anderem schwere Entzündungen verursachenPETA-Fachreferentin Jana Hoger erklärt, was zu tun ist, wenn Hundehaltende eine Grannen-Verletzung entdecken, welche Symptome begleitend auftreten können und wie einem Grannen-Vorfall vorgebeugt werden kann.

„Bohren sich Grannen mit ihren Widerhaken in den Hundekörper, kann das schwerwiegende bis lebensgefährliche Konsequenzen haben“, so Jana Hoger. „Wer die Gefahr im Blick hat und einige Tipps beherzigt, schützt sein Tier vor großem Leid.“

Grannen, klein, aber gefährlich – Bild von Hans Linde auf Pixabay

PETA gibt Tipps:

Was tun, wenn Grannen entdeckt werden?

  • Haben sich Grannen im Hundefell verfangen oder nur teilweise in die Haut gebohrt, können Hundehaltende sie gegebenenfalls selbst (mit einer Pinzette) lösen. Sind die Getreidespitzen jedoch tiefer in die Haut eingedrungen, müssen sie ordnungsgemäß durch tierärztliches Fachpersonal entfernt werden. In der Praxis können dann außerdem die erforderlichen Medikamente (z. B. entzündungshemmende Mittel, Schmerzmittel) verabreicht werden. Hat der Tierarzt oder die Tierärztin Grund zu der Annahme, dass eine oder mehrere Grannen bereits in den Körper gewandert sind, sind weitergehende tierärztliche Maßnahmen erforderlich, manchmal auch unter Narkose.

Welche Anzeichen für eine Grannen-Verletzung gibt es?

  • Sobald Grannen mit ihren Widerhaken in der Haut stecken, sind sie fixiert. Je länger die Fremdkörper im Tier verbleiben, desto schwerwiegender können die Folgen sein. Typische Anzeichen für im Körper verhakte Grannen sind: Lahmheit, Unwohlsein durch potenziell starke Schmerzen, geschwollene Pfotenballen oder Zwischenzehenbereiche (diese sind besonders häufig betroffen). Auch exzessives Kratzen oder Belecken der betroffenen Region (besonders an den Pfoten oder Genitalien), wiederholendes Kopfschütteln oder –schiefhalten sind möglich, ebenso wie Augen- und Nasenausfluss, geschwollene oder rote Augen und häufiges, oft starkes Niesen.

Was sind die Folgen?

  • Ohren: Wandern Grannen ins Ohr, können sie eine Mittelohrentzündung, Gleichgewichtsverlust oder schlimmstenfalls einen Trommelfellriss verursachen.
  • Pfoten: In Pfoten eingetretene Grannen führen häufig zu Abszessen und schweren Infektionen – da die betroffenen Körperstellen meist exzessiv beleckt werden.
  • Augen: Finden Grannen den Weg in die Augen, reichen die Folgen von Hornhautschäden bis zur Erblindung, wenn die Fremdkörper nicht rechtzeitig entfernt werden.
  • Nase: Eingeatmete Grannen können durch die Nasenhöhle bis in den Schädel gelangen, mit schlimmstenfalls tödlichem Ausgang.
  • Luftröhre/Lunge: Atmen Hunde Grannen über den Mund ein, können sie sich in der Luftröhre verhaken und zum Erstickungstod führen. In die Lunge gewanderte Grannen können unter anderem eine Lungenentzündung zur Folge haben.

Wie können Menschen vorbeugen?

  • In der Grannen-Hochsaison von Juli bis August sollten Hunde nicht an Getreidefeldern oder durch hohes Gras spazieren geführt werden. Um die Gefahr einer Grannen-Verletzung zu minimieren, ist es sinnvoll, Ohren, Augen, Pfoten (vor allem zwischen den Zehen), Nase, Mund, Achselhöhlen und Genitalien der Tiere nach jedem Sommerspaziergang gründlich auf Grannen zu untersuchen. Eventuell gefundene Getreidespitzen, die noch nicht festgebohrt sind, sollten sofort entfernt werden. Es kann helfen, das Hundefell – auch im Pfoten- und Innenohrbereich – zu stutzen und die Unterwolle auszubürsten.
  • Um die Gefahr im eigenen Garten zu reduzieren, bietet es sich an, entsprechende Gräser mit der Wurzel zu entfernen.

 

Quelle: PETA Deutschland e.V.
Internet: https://www.peta.de

 

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