Hinaus ins Grüne – Worauf achten im Wald und an Gewässern?

Der Sommer steht vor der Tür. Mehr Menschen als sonst zieht es nun ins Grüne, zum Wandern und Radfahren, Grillen oder Baden. Worauf sollten Sie achten, wenn Sie Wälder betreten oder schwimmen gehen wollen? Die wichtigsten Tipps kennen Nicola Uhde und Sascha Maier, Fachleute für Wald und Wasser beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Bild von Ilona Ilyés auf Pixabay

Waldbrände vermeiden

Naturnahe Wälder beherbergen nicht nur eine Fülle von Tier-, Pilz- und Pflanzenarten. Sie sind auch schutzwürdige Naherholungsgebiete und Orte der Entschleunigung. Mit der sommerlichen Trockenheit steigt in vielen Wäldern die Gefahr von Bränden. Und die gehen fast immer auf menschliche Unachtsamkeit zurück. Verhalten Sie sich darum umsichtig, wenn Ihr nächster Ausflug in den Wald führt.

Um nicht versehentlich einen Brand auszulösen, rät Nicola Uhde, BUND-Waldexpertin: „Parken Sie in Waldnähe nur auf ausgewiesenen Parkplätzen. Noch heiße Katalysatoren können unter geparkten Autos mit Leichtigkeit trockenes Gras entzünden. Zugeparkte Waldwege blockieren zudem Feuerwehren, wenn diese im Wald löschen müssen.“ 

Im Wald selbst genügt oft ein kleiner Funke. Dazu Waldexpertin Nicola Uhde: „In vielen Wäldern ist das Rauchen verboten. Wer in der Natur raucht, sollte die Zigarette in einem Taschenascher oder leeren Glas ausdrücken, auch um Müll zu vermeiden.“ Denn Müll hat in der Natur grundsätzlich nichts verloren. Das gilt auch für Glasflaschen oder Scherben. Doch anders als oft behauptet wurde der Brennglaseffekt noch nie als Ursache eines Brandes nachgewiesen.

Grillen nur, wenn es erlaubt ist

Je wärmer es wird, desto mehr Menschen werfen den Grill an oder entzünden abends ein Lagerfeuer. Das ist tatsächlich brandgefährlich und im Wald generell verboten. Auf ausgewiesenen Plätzen ist Grillen erlaubt, soweit die aktuelle Waldbrandstufe dies zulässt. Jenseits des eigenen Gartens muss also ein Schild das Feuermachen oder Grillen ausdrücklich erlauben. Bei Verstößen drohen empfindliche Geldstrafen.

Noch einmal Nicola Uhde: „Ist der Grillspaß vorbei, entsorgen Sie die Asche bitte in einem Aschecontainer, wie er für Grillplätze vorgesehen ist. Ist dies nicht möglich, löschen Sie die Glut mit Wasser oder Sand und entsorgen Sie die kalte Asche im Müll – denn Grillasche enthält viele Schadstoffe.“ Apropos: Verwenden Sie doch bitte Grillkohle ohne Tropenholz. Und wenn Sie nicht sowieso auf Gemüse statt Fleisch setzen, braten Sie Steaks und Würstchen am besten mit Biosiegel oder aus regionaler Weidehaltung.

Wo schwimmen, wo besser nicht?

Und was gibt es Schöneres, als an heißen Tagen Abkühlung in Seen und Flüssen zu suchen? Doch nicht überall empfiehlt sich ein Bad, mancherorts ist es gar verboten. 

BUND-Gewässerexperte Sascha Maier weiß, was es zu beachten gilt: „An den bundesweit rund 2.000 ausgewiesenen Badestellen und Naturbädern steht einem ungestörten Badevergnügen nichts im Weg, die Wasserqualität wird behördlich überwacht. Ansonsten rate ich vorab zu recherchieren, wo das Baden erlaubt ist. Verbote können zeitweise oder dauerhaft gelten, etwa zum Schutz der Natur oder aufgrund von Blaualgen (Cyanobakterien) oder starkem Schiffsverkehr.“

Abseits der offiziellen Badegewässer ist es ratsam, sich über mögliche Belastungen zu informieren. Viele Verunreinigungen sind als solche nicht erkennbar. Als Richtschnur empfiehlt Sascha Maier: „Ist ein See glasklar, hat er meist gute Wasserqualität. Grüne Algen sind wenig einladend, aber in der Regel ungefährlich. Meiden sollten Sie Seen, die faulig riechen. Sie enthalten kaum Sauerstoff und sind ein Nährboden für Bakterien. Speziell Blaualgen können der Gesundheit schwer schaden.“

Vorsicht ist auch an den meisten Flüssen geboten. Nicht nur in Ballungsgebieten leiten viele Unternehmen und Kläranlagen ihr Abwasser ein. Die oft hohe Belastung mit Keimen ist ein guter Grund, auf ein Bad im Fluss besser zu verzichten.

Mehr Informationen:

Ein Archiv der bisher erschienenen Tipps steht im Internet unter:
www.bund.net/bund-tipps/oekotipps/

Quelle: BUND
Internet: www.bund.net