Pädagogische Projekte mit Blumensträußen: Trauer bei Kindern bewältigen
Ein Trauerfall in der Familie oder im näheren Umfeld ist für Kinder eine belastende und herausfordernde Erfahrung. Umso wichtiger ist es daher, dass Eltern und Betreuungspersonen das Thema nicht tabuisieren, sondern die Kleinen aktiv bei der Trauerbewältigung unterstützen – beispielsweise mithilfe pädagogischer Projekte, die Blumen und Blumensträuße in den Mittelpunkt stellen.
Individuelles Gedenken: mit einem Strauß der Erinnerung
Wer Verstorbenen gedenken und Trauernden signalisieren möchte, dass sie nicht allein sind, verschickt gerne einen lieben Blumengruß. Auch dann, wenn Kinder von der Trauer betroffen sind, geben Blumen ihnen die Möglichkeit, dieser Trauer Ausdruck zu verleihen. Sie können anderen Personen Beileid wünschen und sich zugleich innerlich von der verstorbenen Person verabschieden.
Eltern können beispielsweise gemeinsam mit ihren Kindern einen individuellen Blumenstrauß zusammenstellen. Die Kinder sollten dabei ausreichend Mitspracherecht haben und etwa die Farben auswählen. Diese Situation kann auch zum Anlass genommen werden, um positive Erinnerungen an den Verstorbenen auszutauschen oder sich schöne Erlebnisse ins Gedächtnis zu rufen. Dabei gilt: Eltern sollten keinen Druck ausüben, und Fragen des Kindes sollten so ehrlich wie möglich beantwortet werden, sofern das Alter dies zulässt. Blumige Umschreibungen wirken auf Kinder eher verwirrend, als dass sie für Klarheit sorgen. Der Trauerbewältigung und Trauerarbeit ist es also eher zuträglich, wenn die Dinge behutsam beim Namen genannt werden.
Welche Blumen eignen sich, um gemeinsam mit Kindern Beileid zu bekunden?
Wer angesichts eines Trauerfalles einen Strauß Blumen verschenken möchte, fragt sich oftmals, welche Blumen und Farben in dieser Situation am besten geeignet sind. Traditionell werden zur Beileidsbekundung weiße Blumen überreicht, denn Weiß steht für Hoffnung, aber auch für Frieden und Reinheit. Gerade bei der Zusammenstellung eines Trauerstraußes gemeinsam mit Kindern stehen jedoch zumeist farbige Blumen im Mittelpunkt. Die Kleinen sollten hier möglichst viel Spielraum bekommen. Eignen sich bestimmte Blumen nicht für einen Trauerstrauß, kann das Kind jedoch behutsam darauf hingewiesen werden.
Tulpen und Lilien passen gut in einen Trauerstrauß: Tulpen stehen für Vergänglichkeit, Lilien sind ein Symbol der Auferstehung. Auch Nelken und Chrysanthemen, die ewige Treue symbolisieren, werden gerne in Blumensträuße zur Beileidsbekundung eingearbeitet.
Den Blumenstrauß überreichen
Ein Trauerstrauß kann persönlich übergeben oder von einem regionalen Floristen zugestellt werden. Im Falle einer persönlichen Überreichung kann das Kind auch die Grußkarte selbst gestalten, um seiner Trauer Ausdruck zu verleihen. Ebenfalls eine schöne Idee ist es, wenn Erwachsene und Kinder gemeinsam einen Gedenkspruch auswählen.
Dieser kindgerechte Umgang mit Themen wie Tod und Abschied ist ausgesprochen wichtig, denn: Wird die Trauer lediglich unterdrückt und nicht bewältigt, drohen schwere seelische Probleme. Kinder, die sich aktiv mit ihrer Trauer auseinandergesetzt haben, können hingegen schon bald wieder positiv in die Zukunft blicken und sich mit einem Lächeln an die verstorbene Person erinnern.
Ein Blumenstrauß als erster Schritt zur Trauerbewältigung
Wenn die Worte fehlen, können Blumen den eigenen Gefühlen Ausdruck verleihen und im Todesfall die Verarbeitung mit der eigenen Trauer erleichtern. Dies gilt auch dann, wenn Kinder von Trauer betroffen sind. Die Auswahl eines Blumenstraußes bietet dann die Möglichkeit, der Trauer Ausdruck zu verleihen und dem Verstorbenen gemeinsam mit den Erwachsenen liebevoll zu gedenken.