Haus & Garten

Ressource Wasser – Regenwasser sinnvoll nutzen

Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, wie Hausbesitzer:innen an Regentagen die wichtige Ressource Wasser auffangen und nutzen können

Wetterextreme durch die Klimaveränderung sind längst auch bei uns angekommen. Für die Sommermonate gehen Fachleute von vermehrten Starkregentagen oder längeren Trockenperioden aus. Es wird also Zeiten geben mit zu viel Wasser und Phasen mit zu wenig Wasser. Da Pflanzen, Gärten und Teiche aber gerade in Trockenzeiten gewässert werden müssen, bietet es sich an, Regenwasser zu sammeln, um es während der trockenen Phasen nutzen zu können. Hanna Vitz, Expertin für Regenwasserbewirt­schaftung bei der Verbraucherzentrale NRW, hat Tipps zur sinnvollen Nutzung von Regenwasser zusammengestellt. 

Regenwasser sinnvoll nutzen – Bild von Nadine Mönkemöller auf Pixabay

  • Was bringt die Regenwassernutzung?
    Die weltweiten Süßwasservorräte sind begrenzt, nur etwa ein Prozent der gesamten Wassermenge auf der Erde kann als Trinkwasser genutzt werden. Systematische Regenwassernutzung kann dazu beitragen, diese wertvolle Ressource zu sammeln und vor Verschwendung und Verunrei­nigung zu schützen. Es empfiehlt sich besonders, Regenwasser lokal, also vor Ort bei Niederschlägen zu nutzen, statt es in der Kläranlage zu reinigen. Es sollte aufgefangen und verbraucht werden – und zwar direkt dort wo es entsteht. In privaten Haushalten verbrauchen wir die größte Menge an Wasser übrigens für Gartenbewässerung, Waschmaschine und Toilettenspülung. Dieser Anteil macht etwa 40 Prozent des Wasser­verbrauchs aus. Wenn hier das kostenlose Regenwasser zum Einsatz kommt, spart man Geld und schont gleichzeitig die wertvolle Ressource Wasser. Kosten lassen sich durch den verringerten Haushaltsverbrauch und eine geringere Abwassergebühr senken. Diese muss bei der jeweili­gen Kommune beantragt werden.
     
  • Regenwassernutzung im Garten
    Als einfache Maßnahme empfehlen sich Regentonnen, in denen das Regenwasser für das Gießen des Gartens gesammelt wird. Auch für die Pflanzen ist das weiche Regenwasser die beste Option zur Bewässe­rung. Dazu wird am heimischen Haus ein sogenannter Regendieb oder Regenheld im Fallrohr installiert, der das Regenwasser in die Tonne leitet. Kosten und Aufwand sind überschaubar, allerdings ist das Fassungsvermögen von Regentonnen mit etwa 200 bis 500 Litern eher gering. Daneben findet man im Handel oder bei Baumärkten relativ kostengünstige sowie dekorative Speichermöglichkeiten wie Wandtanks oder Pflanzsäulen, in denen weiteres Regenwasser zwischengespeichert werden kann. Wer mehr Wasser speichern möchte, kann eine unterirdi­sche Zisterne nutzen – entweder selbst gebaut oder von Fachfirmen im Garten eingesetzt. Für den Eigenbau eignen sich Modelle aus Kunststoff am besten, da sie leicht und einfach zu transportieren sind. Mittlerweile sind sie in fast jedem Baumarkt zu finden. Betonzisternen sind eine län­gerfristige Investition, erfordern durch das hohe Gewicht aber einen größeren Aufwand an Einbau und Kosten. Mit beiden Varianten kann man 1.500 bis 10.000 Liter speichern.
  • Regenwassernutzung im Haus
    Wer das gesammelte Regenwasser auch für die Toilettenspülung oder Waschmaschine nutzen möchte, muss es an seine Hauswasseranlage anschließen. Dabei ist einiges zu beachten. Die einschlägigen Regeln der Technik sind einzuhalten, außerdem müssen solche Anlagen dem zuständigen Trinkwasserversorger gemeldet werden. Der Einbau einer solchen Anlage kommt daher eher bei Neubauten in Frage, da ein zwei­ter Wasserkreislauf für das Brauchwasser (Regenwasser) angelegt werden muss.
     
  • Auf was sonst noch zu achten ist
    Grundsätzlich gilt für alle Hausbesitzer:innen der Anschluss- und Benut­zungszwang für das Kanalsystem – auch bei Regenwasser. Werden das Niederschlagswasser oder andere Flächen komplett von der Kanalisation abgekoppelt, muss dies in den meisten Fällen bei der zuständigen Stadt oder Kommune gemeldet werden. Es gilt die örtliche Entwässerungs­satzung, die man sich auf den Webseiten der Kommunen herunterladen kann. Meistens folgt auf die Abkopplung der Erlass oder eine Reduzie­rung der Abwassergebühr für das Haus. Viele Kommunen fördern mittlerweile auch den Bau von Zisternen durch einen finanziellen Zu­schuss. Eine Genehmigung ist in den meisten Entwässerungssatzungen erforderlich.

Quelle: Verbraucherzentrale NRW
Internet: http://www.verbraucherzentrale.nrw

Recent Posts

So schützt man sich bei Hitze

Tipps der Verbraucherzentrale NRW vor allem für ältere und pflegebedürftige Menschen Sehr heiße Tage sind…

1 Tag ago

Rückruf: Spielberger ruft Backmischung glutenfreien Pizzateig wegen Gluten zurück

Die Spielberger Mühle ruft die glutenfreie Backmischung Pizzateig in der 350g Packung und mit dem…

1 Tag ago

Rückruf: Beißring Krümelmonster happybrush hat Qualitätsmängel

Die happybrush GmbH informiert über den Rückruf des Artikels Beißring Krümelmonster mit der EAN: 4260486335768,…

1 Tag ago

Rückruf: Fashy ruft SIMA Schwimmhilfe zurück

Die Fashy GmbH Produktion und Vertrieb informiert über den Rückruf des Artikels SIMA Schwimmhilfe. Wie das…

4 Tagen ago

Chrom VI Belastung in Kindersandalen Marke „Super fit“

Das EU Schnellwarnsystem Safety Gate (vormals RAPEX) informiert über Chrom VI Belastung (gemessener Wert: 4,6…

4 Tagen ago

Kindergeld bis 25: Das sind die Voraussetzungen

Das Kind ist 18 und beginnt nach den Sommerferien ein Studium, eine Ausbildung, ein freiwilliges…

5 Tagen ago