Verbraucher

Skandal um illegal desinfiziertes Mineralwasser: foodwatch verklagt Nestlé

Wir dokumentieren untenstehend eine Pressemitteilung von foodwatch



Berlin, 21. Februar 2024.
 Die Verbraucherorganisation foodwatch hat in Frankreich Klage gegen die Mineralwasser-Hersteller Nestlé Waters und Sources Alma eingereicht. Die Konzerne hatten verunreinigtes Mineralwasser mit illegalen Methoden desinfiziert, etwa mit UV- oder Kohlefiltern, und Leitungswasser als Mineralwasser abgefüllt. Betroffen sind bekannte Marken wie Perrier, Vittel und Cristaline. Unklar ist, ob die Produkte auch in Deutschland verkauft wurden. 

Bild von Theo Crazzolara auf Pixabay

„Nestlé und Co. haben Verbraucher:innen getäuscht, abgezockt und betrogen. Die Konzerne haben verunreinigtes Wasser illegal aufbereitet und stinknormales Leitungswasser als hochwertiges Mineralwasser verkauft. Niemand steht über dem Gesetz – auch kein multinationaler Konzern wie Nestlé“, sagte Ingrid Kragl von foodwatch Frankreich. 

Französische Journalist:innen hatten den Fall Ende Januar ans Licht gebracht. Nestlé gab zu, die verbotenen Methoden bei Mineralwässern angewendet, aber inzwischen eingestellt zu haben. Das Ziel sei gewesen, die Lebensmittelsicherheit zu garantieren. Offenbar waren Quellen mit Keimen belastet. Nach der entsprechenden EU-Richtlinie muss natürliches Mineralwasser bestimmten Kriterien entsprechen: Es ist von ursprünglicher Reinheit und stammt aus unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen. Bei der Herstellung und Verarbeitung von natürlichem Mineralwasser sind nur wenige Behandlungsverfahren erlaubt, nicht jedoch die von Nestlé und Sources Alma angewendeten Methoden.  

Die französischen Behörden sollen laut Medienberichten bereits 2021 von Nestlé über die verbotenen Praktiken informiert worden sein. Laut foodwatch Frankreich hat die französische Regierung aber weder die Europäische Kommission noch die Mitgliedstaaten über die Nichtkonformität der von Nestlé Waters und Sources Alma vermarkteten Produkte informiert. So seien weder im europäischen Warnsystem RASFF noch im Betrugsnetzwerk FFN Informationen zu diesem Thema verfügbar. Um die Rolle des französischen Staates in dem Fall zu klären, hat foodwatch Frankreich die EU-Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Stella Kyriakides, in einem Brief um Stellungnahme gebeten. foodwatch forderte die EU-Kommission auf, sicherzustellen, dass solche Betrügereien nicht mehr vorkommen. 

Quellen und weiterführende Informationen:

Quelle: foodwatch e.V.
Internet: www.foodwatch.de

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