Categories: Verbraucher

Neue Kennzeichnungspflicht an der Fleischtheke für unverpacktes, unverarbeitetes Fleisch

Warum unverpacktes, unverarbeitetes Fleisch ab 1. Februar eine Herkunftskennzeichnung tragen muss

Bei einigen Lebensmitteln steht eine Angabe zur Herkunft auf der Verpackung oder einem Schild bei der Ware. Vorgeschrieben ist eine solche Herkunftsangabe aber nur für bestimmte Lebensmittel, zum Beispiel für die meisten frischen Obst- und Gemüsearten, Eier, Fisch und verpacktes, unverarbeitetes Fleisch. Bei unverpacktem Fleisch an Bedientheken blieb die Herkunft bisher häufig unklar, da hierfür keine Angabe vorgeschrieben war.

Das ändert sich ab 1. Februar 2024. Die Verbraucherzentrale NRW erklärt, welche Vorteile und Grenzen die nationale Vorschrift hat. 

Bild von Norbert Doetsch auf Pixabay

Was genau ist vorgeschrieben?
Ab dem 1. Februar 2024 muss in Deutschland bei nicht verpacktem, unverarbeitetem Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelfleisch die Herkunft gekennzeichnet werden. Das spielt vor allem bei Bedientheken oder Metzgereien eine Rolle, ebenso in Hofläden und auf Wochenmärkten. Wie bei loser Ware üblich, muss diese Kennzeichnung auf einem Schild, durch einen Aushang oder durch sonstige schriftliche oder elektronische Informationsangebote an gut sichtbarer Stelle erfolgen. Bisher konnten Verbraucher:innen die Herkunft des Fleischs oft nicht nachvollziehen, höchstens auf Nachfrage beim Bedienpersonal.

Was galt bisher schon?
Verpacktes, unverarbeitetes Schweine-, Schaf-, Ziegen- und Geflügelfleisch muss schon seit April 2015 mit dem Aufzuchtland und dem Schlachtland gekennzeichnet sein. Grundlage für diese Kennzeichnung ist das EU-Recht. Für unverpacktes Fleisch galt das bislang nicht – mit einer Ausnahme: Bei unverarbeitetem Rindfleisch muss die Herkunft bereits seit dem Jahr 2000 sowohl bei verpacktem als auch bei unverpacktem Fleisch angegeben werden. Diese Vorschrift resultierte aus der BSE-Krise in den 1990er-Jahren. Die Tierseuche kam aus Großbritannien und wurde als „Rinderwahnsinn“ bekannt.

Warum ist das sinnvoll?
Die Regelung schafft Transparenz und eine bessere Grundlage für eine Kaufentscheidung. Vielen Menschen ist eine bestimmte Herkunft von Lebensmitteln wichtig, etwa um die heimische Landwirtschaft zu unterstützen oder weil sie mit bestimmten Ländern mehr Vertrauen oder bestimmte Eigenschaften verbinden. Das ist bei unverpacktem Fleisch nicht anders als bei verpackter Ware. Nur mit der Herkunftsangabe ist eine solche Kaufentscheidung möglich.

Wie genau werde ich künftig über die Herkunft informiert?
Vorgeschrieben sind – wie bei verpacktem Fleisch – Angaben zum Land der Aufzucht und der Schlachtung, also beispielsweise „Aufgezogen in: Frankreich, Geschlachtet in: Deutschland“. Hat ein Tier von der Geburt bis zur Schlachtung im selben Land gelebt, kann die Kennzeichnung lauten „Ursprung [z.B. Deutschland]“. Die Angabe einer Region (z.B. „Nordrhein-Westfalen“ oder „Eifel“) ist nicht vorgeschrieben, aber freiwillig möglich.

Müssen auch Restaurants und Kantinen angeben, woher das Fleisch kommt?
Nein, die Herkunftskennzeichnungspflicht gilt nur für unverarbeitetes Fleisch. Allerdings erwägt das Bundeslandwirtschaftsministerium, in Zukunft auch die Anbieter von Außer-Haus-Verpflegung zur Angabe der Fleischherkunft zu verpflichten.

 

Weiterführende Infos und Links:

 

Quelle: Verbraucherzentrale NRW
Internet: www.verbraucherzentrale.nrw

AddThis Website Tools

Recent Posts

Lebensmittelwarnung: Kunststofffremdkörper in tiefgekühltem Alnatura RahmspinatLebensmittelwarnung: Kunststofffremdkörper in tiefgekühltem Alnatura Rahmspinat

Lebensmittelwarnung: Kunststofffremdkörper in tiefgekühltem Alnatura Rahmspinat

Alnatura hat einen Rückruf für den Tiefkühlartikel Alnatura Rahmspinat mit der Chargen-/Lotnummer L240924 N3 gestartet.…

3 Stunden ago
Warnung: Kinder Tischleuchte von Paco Home birgt StromschlaggefahrWarnung: Kinder Tischleuchte von Paco Home birgt Stromschlaggefahr

Warnung: Kinder Tischleuchte von Paco Home birgt Stromschlaggefahr

Das EU Schnellwarnsystem Safety Gate, früher unter dem Namen RAPEX bekannt, dient dem Austausch von…

5 Stunden ago
Rückruf: Gesundheitsgefahr durch Weichmacher in Primark Textmarkern mit DuftRückruf: Gesundheitsgefahr durch Weichmacher in Primark Textmarkern mit Duft

Rückruf: Gesundheitsgefahr durch Weichmacher in Primark Textmarkern mit Duft

Primark informiert über den Rückruf der DTR Stitch SL 4er-Pack Textmarker mit Duft. Laut dem…

5 Stunden ago
Rückruf: Erstickungsgefahr – TEDi ruft Waldtiere Holzpuzzle zurückRückruf: Erstickungsgefahr – TEDi ruft Waldtiere Holzpuzzle zurück

Rückruf: Erstickungsgefahr – TEDi ruft Waldtiere Holzpuzzle zurück

Das TEDi-Qualitätsmanagement informiert über den Rückruf der unten abgebildeten Holzpuzzle (Waldtiere). Wie das Unternehmen mitteilt,…

5 Stunden ago
Ostern kreativ und nachhaltig – So wird das Fest besonders umweltfreundlichOstern kreativ und nachhaltig – So wird das Fest besonders umweltfreundlich

Ostern kreativ und nachhaltig – So wird das Fest besonders umweltfreundlich

Um das Osterfest ranken sich viele Traditionen und Bräuche. Spätestens dann zieht bei den meisten…

5 Stunden ago
Neuer Ratgeber zum Umgang mit Kinderfotos und Kindervideos im InternetNeuer Ratgeber zum Umgang mit Kinderfotos und Kindervideos im Internet

Neuer Ratgeber zum Umgang mit Kinderfotos und Kindervideos im Internet

Deutsches Kinderhilfswerk veröffentlicht neuen Ratgeber zum verantwortungsvollen Umgang mit Kinderfotos und Kindervideos im Internet Das…

2 Tagen ago