Gesundheit

Hautkrebs – Sonnenschutz wird noch wichtiger

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stuft ultraviolette (UV-) Strahlung seit vielen Jahren als Risikofaktor für Hautkrebs ein. Aktuell warnt das Bundesamt für Strahlenschutz vor einer Klimawandel-bedingten Erhöhung des Hautkrebsrisikos. Denn: Kommt es zu mehr Sonnenstunden, nimmt auch die schädliche UV-Strahlung zu. Umso wichtiger ist es, die Haut vor der Sonne zu schützen. Wie das geht und welche Möglichkeiten die Hautkrebsfrüherkennung bietet, erläutert der Krebsinformationsdienst. 

Im Mai hat das Statistische Bundesamt berichtet, dass innerhalb der letzten 20 Jahre die Zahl der Hautkrebs-bedingten Todesfälle um 55 Prozent gestiegen ist, von 2.600 Fällen in 2001 auf 4.100 Fälle in 2021. Im Gegensatz dazu nahm im gleichen Zeitraum die Gesamtzahl krebsbedingter Todesfälle nur um 10 Prozent zu. Die Zahl der Hautkrebs-bedingten Todesfälle könnte sich durch den Klimawandel und die damit verbundene gestiegene Zahl an Sonnenstunden, beziehungsweise die steigende UV-Belastung noch deutlich erhöhen, so das Bundesamt für Strahlenschutz. „Vor Hautkrebs kann sich jeder durch einfache Maßnahmen effektiv schützen. Zusätzlich können auffällige Hautstellen bei einem Hautkrebs-Screening früh erkannt und behandelt werden“, so Dr. Susanne Weg-Remers, die den Krebsinformationsdienst leitet.

Wie schütze ich mich richtig vor UV-Strahlung?

Längere Sonneneinstrahlung, insbesondere zwischen 11 und 15 Uhr, und Sonnenbrände sollten vermieden werden. Kleidung und Sonnenbrille, die nach UV Standard 801 bzw. UV-400 zertifiziert sind, bieten optimalen Schutz für Haut und Augen. Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor sollten großzügig verwendet werden. Zum Eincremen des ganzen Körpers werden etwa vier Esslöffel Sonnencreme empfohlen. Nachcremen ersetzt die durch Schwitzen oder Baden verloren gegangene Creme, erhöht aber nicht die Wirkdauer. Besonders Kinder benötigen einen geeigneten Sonnenschutz. Und Säuglinge im ersten Lebensjahr dürfen generell nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden. Der Krebsinformationsdienst hat ausführliche Informationen unter folgendem Link zusammengestellt: https://www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/uv-strahlung.php

Was beeinflusst das individuelle Hautkrebs-Risiko?

Neben der aufgenommenen Gesamtmenge an UV-Strahlung beeinflussen auch individuelle Faktoren das persönliche Erkrankungsrisiko, wie zum Beispiel der Hauttyp: Basierend auf der angeborenen Pigmentierung unterscheidet man sechs Hauttypen (I-VI). In Mitteleuropa sind die sonnenempfindlicheren Hauttypen I-III am meisten verbreitet. Aber auch das Immunsystem spielt eine Rolle: Menschen mit geschwächter Immunfunktion haben ein höheres Risiko insbesondere für weißen Hautkrebs. Dies ist zum Beispiel nach Transplantationen der Fall, wenn Betroffene über einen längeren Zeitraum stark wirksame immununterdrückende Medikamente einnehmen müssen. 

Hautkrebsfrüherkennung: Was muss ich wissen?

Gesetzlich Krankenversicherte haben ab 35 Jahren einen Anspruch darauf, alle zwei Jahre zum kostenlosen Hautkrebs-Screening zu gehen. Dabei untersuchen geschulte Ärztinnen und Ärzte – gegebenenfalls mit einer beleuchteten Lupe – die Haut und Schleimhäute am ganzen Körper. Bei Auffälligkeiten schließt sich eine individuelle Beratung zum weiteren Vorgehen an. Wissenswertes zur Hautkrebs-Früherkennung hat der Krebsinformationsdienst in einem kurzen Video zusammengestellt: https://www.youtube.com/watch?v=fNDCBHOJsc8

Vorsicht vor falschen Annahmen

Zum Thema UV-Strahlung und Sonnenbrand kursieren falsche Informationen über einen vermeintlichen natürlichen Schutz, die zu einer unbedenklichen Sonnenexposition animieren könnten. Beispielsweise, dass ein Besuch im Solarium vor Sonnenbrand schützt. Oder dass durch Sonnenbrand die Haut „abgehärtet“ wird und Bräune vor UV-Strahlung schützt. Dr. Weg-Remers stellt richtig: „Diese Annahmen sind falsch. Setzt man sich ungeschützt der UV-Strahlung aus, entstehen Schäden in den Zellen der Haut, die im Laufe der Jahre zur Hautkrebsentstehung beitragen können.“

Quelle: Deutsches Krebsforschungszentrum
Internet: www.dkfz.de

 

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