Drei Fragen zum Weltwassertag an Silvia Monetti, Expertin für Wasser und Lebensmittelpreise der Verbraucherzentrale NRW.
Wasser ist unsere Lebensgrundlage. Daran erinnert der Weltwassertag der Vereinten Nationen jedes Jahr am 22. März. „Ziel ist es, auf die Bedeutung des Wassers aufmerksam zu machen, auch als zentrales Lebensmittel“, erklärt Silvia Monetti, Expertin für Wasser und Lebensmittelpreise der Verbraucherzentrale NRW. Die nachhaltige Nutzung und der Zugang zu Wasser sind auch in Deutschland wichtige Themen, in Zeiten des Klimawandels mehr denn je. Vor allem aber hat es viele Vorteile, Leitungswasser auch zu Hause zu trinken – für den eigenen Geldbeutel und für den Planeten.
Was spricht für Leitungswasser?
Leitungswasser wird immer noch unterschätzt und hat vielfach nicht das Image, das es verdient. Laut Umweltbundesamt hat es überall in Deutschland eine gute bis sehr gute Qualität und kann bedenkenlos getrunken werden. Es wird hierzulande streng kontrolliert. Zudem ist es circa 100-mal preiswerter als Mineralwasser aus Flaschen. Für zehn Euro kann man etwa 4.000 Liter Leitungswasser aus dem Hahn bekommen – oder zwei bis 20 Liter Mineralwasser, je nach Marke und Einkaufsort.
Wie fällt die Klimabilanz beim Trinkwasser aus?
Leitungswasser muss nicht geschleppt werden, die Lieferung erfolgt frei Haus – damit ist es besonders umweltfreundlich. Mineralwasser dagegen muss in Mehr- oder Einwegflaschen abgefüllt werden, die wiederum transportiert und eventuell recycelt werden müssen. Das alles ist mit vielen CO2-Emissionen und einem hohen Ressourcenverbrauch verbunden. Die Klimabelastung durch Mineralwasser (vor allem das in Einwegflaschen abgefüllte) ist in Deutschland fast 600-mal höher als bei Leitungswasser. Leitungswasser hilft zudem, den jährlichen Abfallberg von Einwegplastikflaschen zu reduzieren – 2021 haben wir in Deutschland allein 16,5 Milliarden solcher Flaschen angehäuft.
Warum sind Trinkwasserzapfstellen wichtig?
Vor allem in heißen Sommern – die es durch den Klimawandel immer häufiger gibt – ist ein einfacher und kostenloser Zugang zu Trinkwasser im öffentlichen Raum dringend nötig. Städte müssen an öffentlichen Plätzen Trinkwasserzapfstellen bereitstellen, so steht es in der EU-Trinkwasserrichtlinie, die Deutschland in nationales Recht umsetzen muss. Kostenfreie Trinkwasserzapfstellen sollten nach Ansicht der Verbraucherzentrale NRW am besten in öffentlichen Gebäuden und an stark frequentierten Orten wie Bahnhöfen, Plätzen, Schulen, Universitäten, Museen und Sportplätzen eingerichtet werden.
Weiterführende Infos und Links:
Mehr Informationen zum Trinkwasser gibt es hier: www.verbraucherzentrale.nrw/
Quelle: Verbraucherzentrale NRW
Internet: www.verbraucherzentrale.nrw
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