Viele Schüler*innen organisieren sich im neuen Schuljahr in Chat-Gruppen bei WhatsApp & Co. Doch häufig werden in den Klassengruppen der jungen Nutzer*innen Beleidigungen verschickt und Mitschüler*innen ausgegrenzt. Die Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ rät dazu, von Anfang an verbindliche Regeln für den Klassenchat festzulegen.
Gerade nach dem Wechsel auf eine weiterführende Schule tauschen Kinder sich häufig noch stärker untereinander aus. Wenige Wochen nach Start des neuen Schuljahres sorgt ein Thema bei Familien für Gesprächsstoff: Klassenchats auf WhatsApp und Co. Um auch nach dem Unterricht in Kontakt zu bleiben, Hausaufgaben zu besprechen oder sich über Freistunden zu informieren, spielen Messenger eine immer größere Rolle. Es kommt allerdings immer wieder vor, dass ausgrenzendes und unangemessenes Verhalten in der Klassengruppe Eltern und Kindern Sorgen bereitet. „Weil Messenger-Dienste im Alltag auch für junge Menschen oftmals selbstverständlich sind, sollten Kinder wissen, wie sie sich in einem Klassenchat verhalten“, sagt Kristin Langer, Mediencoach bei „SCHAU HIN!“.
Oft tauscht sich die ganze Klasse über WhatsApp oder einen anderen Messenger aus. Da ist es wichtig, Regeln festzulegen, damit es fair zugeht. Schließt die Klasse jemanden aus der Chatgruppe aus, kann das für Kinder problematisch sein. Daher sollte kein Kind ausgeschlossen werden. Auch der Umgangston im Klassenchat muss stimmen und Konflikte vom Schulhof haben in der digitalen Welt nichts zu suchen. Streitigkeiten klären sich viel besser im direkten Gespräch. Über den Chat spitzen sich Situationen schnell zu. Betroffenen fällt es dann schwer, Auseinandersetzungen, Beleidigungen und Drohungen zu entfliehen. Der Mediencoach rät: „Es ist wichtig, dass Eltern ihr Kind dabei unterstützen, neue Herausforderungen zu meistern. Wenn sie ihm vermitteln, dass es sich jederzeit an sie wenden kann, wenn etwas im Klassenchat passiert ist und es belastet, lässt sich gemeinsam ein Weg finden, was zu tun ist.“
Fotos und Videos mit Bedacht verschicken
Jüngeren Nutzer*innen ist häufig gar nicht bewusst, welche Konsequenzen das Versenden von Fotos und Videos im Klassenchat haben kann. Unbedacht verschickte Aufnahmen können nicht wieder gelöscht werden: Es besteht das Risiko, dass andere Chatteilnehmer*innen sie als Ausgangspunkt für Cybermobbing nutzen. Mit der Verbreitung von Inhalten über digitale Kanäle geht eine Verantwortung einher. „Kinder müssen sich Gedanken machen, ob sie die Zustimmung der abgebildeten Personen haben und ob ein Spaß plötzlich ernsthafte Folgen nach sich ziehen kann“, erklärt Langer.
Der Mediencoach rät auch dazu, das Thema auf einem Elternabend zu diskutieren und eine einheitliche Haltung zu entwickeln. Ein respektvoller Umgang wird am besten vor der Gründung der Chatgruppe mit den Kindern besprochen. Alle Chatmitglieder gehen fair miteinander um. Die Beteiligten halten sich an verbindliche Regeln, um sich in der Klassengruppe mit ihren Mitschüler*innen auszutauschen. Dann können Kinder das Chatten gemeinsam regeln und sich an eine Vertrauensperson wenden, wenn etwas schiefläuft. „Klassenchats sind eine Möglichkeit, Gemeinschaft zu empfinden und die Bindung untereinander zu stärken − wenn sie eine Gesprächskultur des gegenseitigen Respekts als Grundlage haben“, so Langer.
Mehr Informationen zur Mediennutzung ihrer Kinder finden Eltern auf www.schau-hin.info.
„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.
Quelle:
SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.
www.schau-hin.info
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