Steckdosen ziehen neugierige Kleinkinder magisch an. Riskant wird es, wenn die Steckdose nicht gesichert ist. Die Folgen reichen von leichten Verbrennungen über Störungen des Nervensystems und des Herzschlags bis zum Tod. Die Aktion Das sichere Haus (DSH), Hamburg, rät Eltern, rechtzeitig für sichere Steckdosen zu sorgen.
„Die erste Wahl bei Neubau und Renovierung sind Steckdosen mit einem integrierten Berührungsschutz, der die Öffnungen abdeckt“, sagt DSH-Geschäftsführerin Dr. Susanne Woelk. Diese Steckdosen sind am Zusatz „mit erhöhtem Berührungsschutz“ zu erkennen. Sie verfügen über eine innenliegende Absicherung in Form eines Drehflügels, die sich nur dann öffnet, wenn beide Pins (=Steckerkontakte) gleichzeitig eingeführt werden.
Damit schafft es selbst ein noch so neugieriges Kind nicht, einen stromleitenden Gegenstand in die Steckdose einzuführen.
Schwieriger ist es, bereits eingebaute Steckdosen zu sichern. Am häufigsten werden dafür Steckdosenaufsätze aus Kunststoff verwendet. Sie aber erhöhen das Risiko eines Kabelbrandes. Der Grund: Durch den Aufsatz verlängert sich der Weg des Steckers zum Steckkontakt; die Pins können nicht so tief eindringen wie vorgesehen. Dadurch verringert sich die Kontaktfläche, was den elektrischen Widerstand erhöht. Der Stecker kann erhitzen, das Kabel kann anfangen, zu brennen.
Ist die veränderte Steckdose Ursache für einen Schadensfall, kann es Probleme mit der Versicherung geben.
Was tun? „Wer seine schon eingebaute, ’normale‘ Steckdose kindersicher machen will, kann zum Beispiel ein schweres Möbelstück davorschieben, das ein Kleinkind nicht allein verrücken kann“, schlägt Woelk vor.
Auch Steckdosen-Schutzkappen zum Aufstecken sind geeignet. Sie verschließen die Steckdose komplett, so dass sie erst wieder benutzt werden kann, wenn die Kappe entfernt wurde. Das ist allerdings sehr umständlich und in erster Linie für Steckdosen praktikabel, die nicht häufig genutzt werden.
Über die DSH:
Mehr als 13.000 Menschen kamen 2020 in Deutschland durch einen häuslichen Unfall ums Leben (Grafik: https://ots.de/wtiNE7. Die Gesamtzahl der Heim- und Freizeitunfälle liegt in Deutschland bei über sieben Millionen pro Jahr.
Die Aktion Das sichere Haus (DSH) informiert über Unfallgefahren. Ziel der DSH ist es, einen Beitrag zur Senkung der hohen Unfallzahlen zu leisten.
Quelle: Aktion Das sichere Haus (DSH)
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