KKH: Bei Stichen schnell kühlen und Gesundheitszustand beobachten
Ein erfrischendes Eis im Garten essen oder sich gemeinsam mit Freunden die Grillwurst schmecken lassen: Bei herrlichem Sommerwetter gibt es viele genussvolle Momente – wäre da nicht eine Vielzahl an ungebetenen, schwarz-gelben Besuchern. Vor allem Wespen werden von den leckeren Speisen und Getränken angelockt. Dabei scheinen in diesem Jahr besonders viele von ihnen unterwegs zu sein. Das liegt unter anderem an dem warmen, frostfreien Frühjahr, der regenarmen Witterung und den vielen Sonnenstunden der letzten Monate. Zudem erreichen Wespenvölker im August ihre maximale Größe. Beim Essen im Freien dauert es deswegen meist nur wenige Minuten, bis sich die Plagegeister nähern. Dann heißt es vor allem Ruhe bewahren, denn durch hektische Bewegungen und Herumschlagen fühlen sich die Insekten bedroht und werden aggressiv. Auch Anpusten ist kein guter Tipp. Das Kohlendioxid in der Atemluft wirkt auf die Tiere wie ein Alarmsignal und versetzt sie in Angriffsstimmung. Zur Verteidigung nutzen Wespen dann ihren Stachel und stechen zu – Autsch!
„Das tut dann vor allem erst einmal ziemlich weh. Später schwillt die betroffene Stelle an und beginnt zu jucken“, weiß Sven Seißelberg, Apotheker bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Ein Grund zur Panik ist das in den meisten Fällen nicht. „Um dem Juckreiz vorzubeugen, sollte die Einstichstelle möglichst schnell mit Eiswürfeln, Kältekompresse oder kaltem Leitungswasser gekühlt werden. Und auch, wenn es schwerfällt: Bitte nicht kratzen! Dadurch kann sich die betroffene Stelle entzünden“, erklärt Seißelberg. Hausmittel wie eine halbierte rohe Zwiebel können den Stich kühlen und entzündungshemmend wirken. Auch kühlende Gels aus der Apotheke oder elektrische Stichheiler lindern die Beschwerden.
Immer wieder treten aber auch stärkere Entzündungen oder Reaktionen auf. Dann ist Vorsicht geboten: „Viele Menschen wissen gar nicht, dass sie allergisch auf Wespengift reagieren. Tauchen nach dem Stich Symptome wie Herzrasen, Luftnot, Schweißausbrüche, Bewusstlosigkeit oder Rötungen am ganzen Körper auf, deutet das auf einen sogenannten anaphylaktischen Schock hin. Die betroffene Person muss dann sofort notärztlich behandelt werden“, macht der Experte deutlich. Falls eine Allergie bekannt ist, sollte im Sommer immer ein Erste-Hilfe-Set mit einem Antiallergikum und einer Adrenalinspritze für den lebensbedrohlichen Notfall griffbereit sein. Aber auch Nichtallergiker müssen aufmerksam sein. Denn sticht das Insekt in Hals oder Mund zu, droht Erstickungsgefahr. In jedem Fall gilt: „Menschen, die gestochen wurden, sollten ihr Wohlbefinden in den ersten Minuten nach dem Stich gut beobachten. Es ist unbedingt sicherzugehen, dass keine Symptome auftreten, die auf einen allergischen Schock hindeuten“, betont KKH-Apotheker Sven Seißelberg.
Damit die schwarz-gelben Plagegeistern ihren Stachel gar nicht erst einsetzen, ist es ratsam, einige Vorkehrungen zu treffen:
Wissenswert: Auch, wenn sie beim Essen im Freien stören – Wespen übernehmen eine wichtige Aufgabe in unserem Ökosystem und sind äußerst nützliche Tiere. Sie helfen bei der Blütenbestäubung, fressen andere Plagegeister wie Fliegen, Spinnen, Mücken oder Blattläuse und dienen Vögeln als Futter.
Quelle: KKH-Kaufmännische Krankenkasse
Internet: www.kkh.de
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