Draußen wird es wärmer und die Tage länger – aber die Sommerklamotten vom letzten Jahr passen nach den Wintermonaten nicht mehr so gut? Grund genug für viele Menschen, nach dem Feierabend in die Joggingschuhe zu steigen, die Yogamatte im Park auszurollen oder am Wochenende zu wandern und Fahrrad zu fahren. Aber Achtung: Manche Outdoor- und Sportkleidung schadet Ihrem Körper, weil sie giftige Chemikalien enthält! Der BUND zeigt, wie Sie Ihrem sportlichen Hobby möglichst schadstofffrei nachgehen können.
Funktionskleidung, wie ein Laufshirt oder eine atmungsaktive Wanderjacke bestehen sehr häufig aus Kunstfasern wie Polyester, Nylon und Acryl. Der Vorteil beim Tragen: Die Textilien sind zum Beispiel wasserabweisend oder atmungsaktiv. In der Waschmaschine wäscht sich aus den Kleidung aber Mikroplastik aus, das dann über die Flüsse in die Meere gelangen kann. „Viele unserer Alltagsprodukte enthalten Inhaltsstoffe, die unserer Gesundheit oder der Umwelt schaden können”, sagt Janna Kuhlmann, Verbraucherschutz-Expertin beim BUND. „Stoffe oder Imprägnierungen von Regenjacken oder Laufhosen können die Chemikalien der Gruppe PFAS (Per- und Polyfluorierte Alkylsubstanzen) enthalten. Diese Ewigkeitschemikalien sind in der Natur inzwischen so weit verbreitet, dass wir sie in der Arktis und sogar in unserem Blut finden.” Bei Sportkleidung gilt daher: Tragen Sie vorhandene Kleidung so lange es geht und achten Sie beim Neukauf zum Beispiel auf die Umweltsiegel ‘GOTS’ oder ‘bluesign’ und auf die Verwendung von Naturmaterialien.
In vielen Outdoorkleidung finden sich auch Flammschutzmittel, Weichmacher, Rückstandschemikalien vom Färbeprozess und Silberchlorid. Silberchlorid soll die Geruchsbildung verringern, kann aber zu Antibiotikaresistenzen führen. Andere Substanzen wie Triphenylphosphat sind mögliche Allergie-Auslöser. „Beim Sport schwitzen wir und die Poren unserer Haut öffnen sich. Deshalb ist unsere Haut dann auch besonders empfänglich für Chemikalien”, so Kuhlmann. „Was viele nicht wissen: Wolle hat ähnlich atmungsaktive Eigenschaften wie manche Kunstfasern und kommt ohne giftige Chemikalien aus.” Kunstfasern sollten bei der Bewegung im Freien also vermieden werden. Greifen Sie lieber auf Wolle oder andere Naturmaterialien zurück. Auch Second-Hand-Kleidung ist eine gute Wahl: Weil Vintage-Stücke schon häufig gewaschen wurden, geben diese weniger Schadstoffe an die Haut ab.
Nicht nur Outdoor-Kleidung, auch Sportzubehör kann Schadstoffe enthalten. Springseile, Yogamatten und andere Sportartikel aus Weichplastik sind oft mit giftigen Chemikalien belastet. Zusammen mit seinen Partnern im europäischen Projekt ‚AskREACH‘ hat der BUND beliebte Sportartikel getestet. Die Analyse zeigt, dass sich einige Hersteller nicht an die gesetzlichen Vorgaben halten und bereits beschränkte hormonähnlich wirksamen Chemikalien verwenden. Diese Art von Giftstoffen kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Sportbegeisterte sollten deshalb weiches Plastik nach Möglichkeit vermeiden. Naturmaterialien, wie Springseile mit Holzgriff und Korkmatten sind eine gute und gesunde Alternative.
Weitere Informationen: Lassen Sie Firmen wissen, dass Sie giftfreie Produkte wollen. In der EU haben Sie ein Auskunftsrecht zu Schadstoffen in Produkten. Durch einen Scan mit der ToxFox-App des BUND können Sie es ganz leicht einfordern. Die ToxFox-App versendet in Ihrem Namen eine Anfrage an den Hersteller oder Händler. Firmen sind gesetzlich zur Auskunft verpflichtet, wenn ein Produkt bestimmte Schadstoffe enthält. Und mit jeder Anfrage merken Firmen: Wir wollen Produkte ohne Gift!
Im Juni gibt es zur Motivation für die erste gesendete Giftfrage für jede*n App-Nutzer*in einen ToxFox Einkaufschip aus Holz für den Einkaufswagen! Die ToxFox-App können Sie für Android und iOS kostenlos unter www.bund.net/toxfox beziehen.
Quelle: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V.
Internet: www.bund.net
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