Trotz der vielen Vorteile, nutzen erst 3% der Frauen einen Verhütungsring zur Empfängnisverhütung. Die Pille ist mit 52% immer noch das mit Abstand beliebteste Kontrazeptivum. Die Pille müssen Sie täglich einnehmen. Einen Verhütungsring setzen Sie einmal alle 28 Tage in die Vagina ein und haben dann erst einmal Ruhe. Die Wirkungsweise ist aber vergleichbar.
Bei einem Verhütungsring handelt es sich um ein vaginales Freisetzungssystem für Hormone in Form eines rund 5 Zentimeter großen, weichen Kunststoffrings, der in die Scheide eingelegt wird.
Man setzt den Ring in die Scheide ein, wo er dann für 21 Tage verbleibt. Anschließend nimmt man ihn für 7 Tage heraus. In dieser Zeit findet dann auch in den meisten Fällen die Regelblutung statt. Nach dem Einsetzen setzt der Ring kontinuierlich winzige Mengen Östrogen und Gestagen frei.
Die Hormone werden über die Wände der Scheide an das Blut abgegeben. Dadurch wird, genau wie bei der Pille auch, der Eisprung verhindert und so eine Befruchtung des Eies verhindert.
Der Verhütungsring ist eine ziemlich zuverlässige Form der Empfängnisverhütung. Auf dem Pearl-Index wird z.B. die Pille mit 0,1 bis 3 angegeben, die Mikropille mit 0,2 bis 0,5 und der Ring mit 0,65. Das bedeutet, dass 0,65 Frauen von 100 trotz Nutzung des Rings schwanger geworden sind. In der Natur gibt es eben keine 100%-ige Sicherheit. (Quelle: pro-familia)
Wie bei allem im Leben gibt es Vor- und Nachteile. Unser Bestreben war es, Ihnen wirklich alles was für einen Ring spricht, aber auch alles was gegen ihn spricht aufzuführen:
Vorteile
Sie müssen nicht jeden Tag an die Einnahme denken.
Die Wirkung erfolgt über die Scheide, daher ist sie auch bei Magen-Darm-Problemen gegeben.
In vielen Fällen nimmt die Stärke und die Dauer der Menstruation ab.
Der Ring kann auch mal für bis zu maximal 3 Stunden entfernt werden, falls der Mann ihn beim Geschlechtsverkehr als unangenehm empfindet.
Nachteile
Er kann vom Mann als störend empfunden werden.
In sehr seltenen Fällen kann der Ring auch einmal von selbst heraus flutschen. Der richtige Sitz sollte also immer mal wieder kontrolliert werden.
Der Ring kann unter Umständen brechen. Hierbei entsteht leichte Verletzungsgefahr.
Mögliche Nebenwirkungen können auftreten.
Wie bei jedem Medikament, können auch bei der Verwendung eines Verhütungsrings Nebenwirkungen auftreten. Am häufigsten wird von Kopfschmerzen, Übelkeit oder auch Entzündungen in der Vagina berichtet. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind zum Beispiel Akne, Brustschmerzen, Stimmungsschwankungen, Abnahme der Libido oder Gewichtszunahme. Für die vollständige und offizielle Liste der Nebenwirkungen lesen Sie bitte die Packungsbeilage.
Es gibt Umstände, unter denen der Verhütungsring nicht verwendet werden sollte oder darf. Hierzu gehören früherer Thromboseerkrankungen, schwere Lebererkrankungen oder Krebserkrankungen wie Brustkrebs und Gebärmutterkrebs. Auch schwangere und stillende Frauen dürfen den Ring nicht verwenden.
Wenn Sie zuvor bereits Probleme mit einem hormonellen Verhütungsmittel, wie z.B. der Pille hatten, könnte es sein, dass Sie auch mit einem Ring ähnliche Probleme haben könnten, da die Wirkungsweise sehr ähnlich ist.
Der Verhütungsring ist für manche Frauen ganz besonders gut geeignet, hierzu gehören Frauen, die …
… nicht täglich an die Einnahme der Pille denken wollen,
… gelegentlich an Erbrechen oder Durchfall leiden,
… im Schichtbetrieb arbeiten und eine regelmäßige Einnahme der Pille durcheinander geraten könnte.
Wenn Sie den Verhütungsring einsetzen, brauchen Sie – auch beim ersten Mal – keinerlei Befürchtungen zu haben. Es tut ganz sicher nicht weh und ist so einfach wie ein Tampon einzusetzen. Wir erklären Ihnen wie es genau geht:
Nachdem Sie sich ganz entspannt in eine bequeme Position begeben haben, entnehmen Sie den Ring mit zuvor gewaschenen Händen aus dem Beutel. Tipp: Bewahren Sie den Beutel auf, um am Ende den gebrauchten Ring darin zu entsorgen.
Nehmen Sie den Ring zwischen Daumen und Zeigefinger und drücken Sie ihn so zusammen, dass er sich leicht in die Scheide einsetzen lässt. Schieben Sie den Ring anschließend so weit wie möglich nach hinten. Sollte Ihnen das Schwierigkeiten bereiten, können Sie auch einen Applikator bestellen.
Das Gute ist, dass es nicht auf die genaue Position ankommt. Auch ein Bewegen oder Verschieben des Rings beim Sex ist gar kein Problem und beeinflusst die Wirkung nicht. Im Normalfall spüren Sie den Ring überhaupt nicht.
Um das Einsetzen so angenehm wie möglich zu gestalten, hilft die richtige Position. Probieren Sie im Zweifel verschiedene Positionen einmal aus. Hier ein paar Ideen:
Legen Sie sich auf den Rücken und stellen Sie die Beine auf.
Hocken Sie sich ganz einfach hin.
Stellen Sie sich hin und setzen einen Fuß auf einen Hocker.
Immer am selben Wochentag und zur selben Uhrzeit muss der Ring nach 21 Tagen entfernt werden. Nutzen Sie Ihre entspannteste Position um den Ring ganz entspannt mit den Fingern herauszuziehen. Bitte werfen Sie den Ring nicht in die Toilette, sondern verwenden Sie den ursprünglichen Beutel und entsorgen Sie ihn im Müll.
In den 7 Tagen, in denen Sie den Ring nicht tragen, sind Sie dennoch weiter geschützt, da sich ein gewisser Hormonspiegel im Blut aufgebaut hat.
Wenn Sie ganz sicher sind, nicht schwanger zu sein – z.B. durch das Einsetzen der Regelblutung – können Sie den Ring anwenden. Wenn Sie ganz auf Nummer Sicher gehen wollen, kann ein Schwangerschaftstest aus der Apotheke nichts schaden.
Wenn Sie in der Zeit, in der Sie den Ring nicht eingesetzt hatten, keinen Geschlechtsverkehr hatten, brauchen Sie nichts zu befürchten. Setzen Sie den Ring einfach wieder ein und achten Sie in den folgenden sieben Tagen auf die zusätzliche Verwendung eines Kondoms.
Natürlich muss jede Frau für sich entscheiden, was ihr die Verhütung Wert ist. Die Frauen, die einen Verhütungsring trotz des höheren Preises verwenden, sagen, dass ihnen der Preis wegen der viel größeren Freiheit weniger wichtig ist.
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