Backen ohne Bauchweh – Hygienetipps für die Weihnachtsbäckerei mit der Familie
In der Weihnachtszeit gehören selbstgebackene Plätzchen in den meisten Familien einfach dazu. Damit der Spaß beim Kneten, Ausstechen und Verzieren im Nachhinein nicht eventuell von Magen- und Darmbeschwerden getrübt wird, geben wir einige praktische Tipps.
- Zuckerguss geht auch ohne Frischei:
Frische Eier finden sich in zahlreichen weihnachtlichen Rezepten für Plätzchenteig. Rohes Eiweiß ist zudem auch Bestandteil von Zuckerschnee, der zum Beispiel als Kleber für Lebkuchenhäuser verwendet wird. Doch auf der Schale und im Inneren von rohen Eiern können Salmonellen lauern. Diese Bakterien können für Kinder, Schwangere, ältere und immungeschwächte Menschen gefährlich sein. Ein schneeweißer Zuckerkleber lässt sich auch einfach und kostengünstig ohne Eiweiß herstellen – nämlich aus dem abgetropften Sud von Kichererbsen (Aquafaba) aus Dose oder Glas, aufgeschlagen und vermischt mit Puderzucker. Die Kichererbsen können weiterverwendet werden, sogar in Plätzchenteig – ganz ohne Mehl. Oder sie dienen in herzhaften Gerichten als schmackhafte Zutat.
- Eier beim Backen ersetzen
Eier sind Bestandteil der meisten Plätzchenrezepte. Plätzchen werden zwar in der Regel gebacken, bevor sie auf den Teller wandern, aber gerade mit Kindern ist das Ablecken der Finger oder das Naschen vom Teig beim Kneten, Ausstechen und Verzieren schwer zu verhindern. Wer auf Eier im Plätzchenteig verzichten möchte, kann entweder Rezepte ohne Eier verwenden oder die Eier im Teig ersetzen. Das funktioniert zum Beispiel mit Stärke-, Soja- oder Kichererbsenmehl, angerührt mit Wasser. Im Handel gibt es darüber hinaus ein wachsendes Angebot an fertigen Ei-Ersatzprodukten, die meist pulverförmig zum Anrühren mit Wasser angeboten werden. Je nach Produkt sorgen sie für Bindung und Lockerung im Teig oder eignen sich zum luftigen Aufschlagen. Es handelt sich allerdings um industriell verarbeitete Produkte, die verschiedene Zusatzstoffe enthalten, wie eine Marktstichprobe der Verbraucherzentrale NRW im November 2021 zeigte.
- Der richtige Umgang mit Mehl:
Auch das Mehl kann ein möglicher Risikofaktor in der Weihnachtsbäckerei sein, vor allem bei empfindlichen Menschen und kleinen Kindern. In Proben von rohem Mehl werden immer wieder Erreger nach-gewiesen, die Darmentzündungen auslösen können. In einer aktuellen Untersuchung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit war fast jede zehnte Probe Weizenmehl von sogenannten „STEC“-Bakterien betroffen (Shigatoxin-bildende Escherichia coli). Die Bakterien werden erst beim Backen des Plätzchenteiges abgetötet, weshalb er nicht roh genascht werden sollte. Außerdem empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung, beim Umgang mit rohem Mehl Hygieneregeln zu beachten und die Hände vorher und nachher gründlich zu waschen. Das Mehl sollte nicht mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, die ohne Erhitzen gegessen werden, und alle Geräte und Flächen, die mit dem Mehl in Berührung gekommen sind, sollten gründlich mit Spülmittel gereinigt werden.
Weiterführende Infos und Links:
- Alles rund um Weihnachtsplätzchen ohne Mehl und Ei: www.verbraucherzentrale.nrw/
node/12366 - Die Marktstichprobe der VZ NRW zu Ei-Ersatzprodukten gibt es unter: www.
verbraucherzentrale.nrw/node/ 67693
Quelle: Verbraucherzentrale NRW
Internet: www.verbraucherzentrale.nrw
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