Die Hitzewelle, so schön es bei sommerlichen Temperaturen auch ist, es gibt doch einiges zu beachten, vor allem wenn Kinder dabei sind.
Wichtig ist ein umfassender Sonnenschutz und viel Trinken ist angesagt, damit der Flüssigkeitshaushalt nicht aus den Fugen gerät. Aber hier ist Vorsicht geboten. Babys und Kleinkinder bis zum 6. Monat sollten nicht zuviel Wasser trinken.
Lebensgefährlich
Wer ein Kind, einen älteren Menschen oder auch ein Tier bei brütender Hitze in einem Auto entdeckt, muss Zivilcourage beweisen und sofort handeln. Bereits wenige Minuten in einem in der Sonne abgestellten Fahrzeug können ausreichen, damit ein Kleinkind oder Baby kollabiert. Ist der Halter nicht auszumachen, sofort einen Notruf absetzen (112 gilt EU weit) und im Zweifelsfall die Scheibe einschlagen!
„Leider kommt es gerade im Sommer immer wieder vor, dass Kinder in brütend heißen Autos alleine gelassen oder gar vergessen werden“, warnt ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. „Das ist sehr gefährlich. Bereits wenige Minuten in einem in der Sonne abgestellten Fahrzeug können ausreichen, damit ein Kleinkind oder Baby kollabiert.“
Für Kinder besteht in heißen Fahrzeugen vor allem bei dunklen Bezügen Verbrennungsgefahr beim Einsteigen ins Auto. Kindersitze oder Interieurteile können bis zu 70 Grad heiß werden, wenn die Sonne direkt in das Auto brennt. Auch Applikationen aus Kunststoff oder Metall werden brandheiß. Wer keinen schattigen Parkplatz findet, sollte zumindest ein helles (möglichst feuchtes) Tuch über den Sitz legen, das verbessert den Kühleffekt.
Ein Hitzekollaps, auch Hitzeohnmacht oder Hitzesynkope ist eine Fehlfunktion des Kreislaufs mit kurzer Bewusstlosigkeit aufgrund einer hitzebedingten Erweiterung der peripheren Blutgefäße.
Um die Wärmeabgabe über die Haut zu verstärken, erweitern sich Blutgefäße in der Peripherie des Körpers. Dies führt zu einer massiven Umverteilung des Blutvolumens in diese Bereiche, welches dort „versackt“. Das Herz bekommt nun nicht mehr genug Blut angeboten, um es weiter zu pumpen. Der Blutdruck wird drastisch verringert, das Gehirn bekommt nicht genügend Blut und es kommt dadurch zu einer meist nur kurz andauernden Bewusstlosigkeit (Synkope).
Risikofaktoren hierbei sind vor allem Alkoholgenuss sowie längeres Stehen, vor allem in größeren Menschenmengen, wo die Möglichkeiten der Wärmeabgabe über die Haut verringert sind. Symptom ist zumeist nur die plötzlich einsetzende Bewusstlosigkeit. Warnzeichen können Schwindel, Schwächegefühl, Übelkeit und Erbrechen sein
Bei dem lebensgefährlichen Hitzschlag oder Hitzeschlag steigt zusätzlich die Körpertemperatur auf über 40 °C an (Rektaltemperatur). Diese akute Überhitzung des Körpers führt zu einem Hirnödem. Symptome sind eine Körpertemperatur wie bei sehr hohem Fieber, Krämpfe, Ausbleiben der Schweißabsonderung durch akuten Wassermangel und Bewusstseinstrübung, die wie Müdigkeit und Schlaf erscheinen kann. Es kann zur Hirnschädigung kommen. Ursachen sind häufig eine körperliche Überanstrengung bei feuchter Hitze oder der Aufenthalt in überhitzten, geschlossenen Räumen. Bei Verdacht sofort den Rettungsdienst alarmieren!
Der Sonnenstich äußert sich durch Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit bis zum Erbrechen, Ohrgeräusche, Benommenheit, innere Unruhe, Abgeschlagenheit, erhöhten Pulsschlag, und Nackenschmerzen bis hin zu Nackensteifigkeit (Meningismus). Die Körpertemperatur ist fast immer normal. In schweren Verlaufsfällen kann es zu Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit und zu Kreislaufversagen führen. Auch Todesfälle wurden bereits beschrieben.
Einem Sonnenstich kann durch das Tragen einer hellen Kopfbedeckung vorgebeugt werden. Vor allem kleine Kinder sind durch den Sonnenstich gefährdet. Dazu tragen die Fontanellen sowie die spärliche Kopfbehaarung der ersten beiden Lebensjahre bei. Auch Träger einer Glatze oder einer Kurzhaarfrisur unterliegen einem erhöhten Risiko
Betroffenen müssen sofort in den Schatten gebracht, mit erhöhtem Kopf flach gelagert, Stirn und Nacken mit feuchtkalten Tüchern gekühlt werden. Kinder sollten bei Verdacht auf Sonnenstich sofort(!) dem Kinderarzt vorgestellt oder in der Klinik untersucht werden. Bei Kleinkindern kann es einige Stunden später plötzlich zu Erbrechen und Fieber kommen. In diesem Fall sofort den Rettungsdienst benachrichtigen.
Bei Blitzschlag besteht Lebensgefahr!
Bedingt durch die Hitze werden viele auch in den Abendstunden an Badeseen verbringen.
Schließen Sie alle Fenster und Türen! Sichern Sie Gegenstände im Freien! Halten Sie insbesondere Abstand von Gebäuden, Bäumen, Gerüsten und Hochspannungsleitungen! Vermeiden Sie möglichst den Aufenthalt im Freien!
Gewitter: Diese Regeln sollte Ihr Kind kennen
In Deutschland wurden im Jahr 2014 mehr als 600.000 Blitzeinschläge registriert, besonders viele davon im Monat Juli. Da eine Gewitterfront sehr schnell und unerwartet aufziehen kann, sollten schon Kinder die Regeln des richtigen Verhaltens kennen, und zwar schon bevor es blitzt und donnert, betont die Stiftung Kindergesundheit in ihrer aktuellen Stellungnahme.
Dieser Artikel basiert teilweise auf dem Artikel http://de.wikipedia.org/wiki/Hitzeschaden aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung (de)). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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