Garten kindersicher anlegen: Tipps und Hinweise

Eltern möchten, dass ihre Kinder draußen spielen, allerdings ohne dazu den gesamten Garten in einen Spielplatz verwandeln zu müssen. Es kann schwierig sein, Kinder aus dem Zimmer zu locken, aber wenn Ihr Garten richtig angelegt ist, bringt das sicher mehr Erfolg. Viele Eltern denken, dass ein kinderfreundlicher Garten mit zahlreichen Spielzeugen bestückt sein sollte, aber das muss nicht so sein. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihren Garten für Kinder gestalten und sicher machen können.

Legen Sie ein Gartenbeet für Kinder an

Aufgrund ihrer natürlichen Neugier lieben Kinder es, das Pflanzenwachstum zu beobachten. Kein Wunder, da es für jeden Mensch und besonders für Kinder faszinierend zu beobachten ist, wie die winzigen Sprossen zu einer großen Pflanze heranwachsen. Deswegen empfehlen wir Ihnen, ein persönliches Gartenbeet für Ihre Kinder anzulegen. So beschäftigen Sie nicht nur Ihre Kinder im Freien, sondern wecken bei ihnen auch die Liebe zur Natur und das Gefühl der Unabhängigkeit und Verantwortung für Lebewesen.

Natürlich sollten Sie sich dabei um die Sicherheit Ihrer Kinder kümmern und dazu kinderfreundliche Werkzeuge besorgen, die von angemessener Größe und angemessenem Gewicht, aber nicht scharf sein sollten. Dazu sollten Sie das Bewusstsein Ihrer Kinder für mögliche Gefahren schärfen und ihnen erklären, wie Gartenwerkzeuge funktionieren und wie sie richtig, ohne sich zu verletzen, eingesetzt werden können.

Gefährliche Pflanzen vermeiden

Es ist ebenfalls wichtig, die Kinder von potenziell gefährlichen Pflanzen, wie zum Beispiel von allergen wirkenden und giftigen Pflanzen oder diejenigen mit Dornen, fernzuhalten.

Die erste Kategorie, die allergen wirkenden Pflanzen, ist keine große Überraschung, da immer mehr Kinder heutzutage an Allergien und Asthma leiden.  Wenn Ihre Kinder zu dieser Gruppe gehören, kann Gartenarbeit von einem interessanten Abenteuer zu einer gefährlichen Erfahrung werden. Zum Beispiel kann ein Kind aufgrund eines Bienenstichs eine starke allergische Reaktion entwickeln. Aus diesem Grund ist es wichtig, alle Allergien (besonders wichtig für das Gärtnern: Lebensmittel-, Pflanzen- und Insektenallergien) aufzuzeichnen und ein Erste-Hilfe-Set bereitzustellen. Wenn möglich, fragen Sie Ihren Kinderarzt nach einem Allergietest für Ihre Kinder.

Während die erste Kategorie absolut sinnvoll ist, kann die zweite die Frage aufwerfen: Wer möchte schon giftige Pflanzen im Garten haben wollen? Es ist nicht so einfach, wie es scheinen mag. Viele Pflanzen haben irgendeine Form von Toxin und können sehr gefährlich sein, wenn Pflanzenteile oder Früchte, insbesondere von Kindern, gegessen werden.

Wenn Ihre Kinder also nicht nur Kohl und Salat anpflanzen möchten, müssen Sie die Pflanzenauswahl genauer betrachten und den Kindern beibringen, zwischen den „gewünschten“/ essbaren Pflanzen und Unkraut zu unterscheiden.

Zu den giftigen Pflanzen gehören:

Hortensien, Eisenhut, Bergenien, Efeu, Oleander, Maiglöckchen, Gefleckter Schierling, Rittersporn, Feder-Spargel, Azalea, Prunkwinden, Hyazinthen, Rhododendron, Lupinen, Wolfsmilch, Begonien, Fingerhut, Rhabarber (Blätter), Narzissen, Tulpen und Amaryllis (Zwiebeln).

Ein gutes Beispiel für kinderfreundliche Pflanzen sind schnell wachsende Obst- und Gemüsesorten wie Radieschen und Erdbeeren. Es ist kein Geheimnis, dass Kinder nicht sehr geduldig sind. Das macht derartige Pflanzen zur besten Wahl, da Ihre Kinder nicht lange brauchen werden, bis das Ergebnis ihrer Arbeit zu sehen ist. Das wird Kinder natürlich zusätzlich dazu motivieren, mehr anzupflanzen. Die Ernte können dann Ihre Kinder als Belohnung essen.

Bewässerung und Kompost: Was ist zu beachten?

Wenn Sie eine Regentonne oder einen anderen Wassersammler in Ihrem Garten haben, stellen Sie sicher, dass Ihre Kinder keinen Zugang dazu haben. Stilles Wasser, das lange aufbewahrt wird, kann pathogene Bakterien entwickeln, insbesondere an heißen Sommermonaten. Deshalb sollten Ihre Kinder vorzugsweise Leitungswasser verwenden, um ihre Ernte zu gießen.

Vermeiden Sie die Verwendung von Tiermist oder selbst hergestelltem Kompost während der Gartenarbeit mit Kindern. Wenn Sie einen Dünger benötigen, kaufen Sie einen vorgefertigten, der als pathogenfrei gekennzeichnet ist. Wenn Sie trotzdem einen Komposthaufen in Ihrem Garten haben möchten, errichten Sie einen geschlossenen Kompostbehälter. Gleiches gilt für scharfe Gartengeräte, Düngemittel und Garten-Chemikalien. Stellen Sie sicher, dass alles außerhalb der Reichweite von Kindern an einem sicheren Ort aufbewahrt werden kann, vorzugsweise in einem Gartenhaus oder einer Garage mit Schloss.

Kümmern Sie sich um einen Spielbereich

Nichts kann besser sein als ein Sandkasten, wenn Sie ein Kleinkind im Haus haben. Stellen Sie aber sicher, dass Sie diesen Kasten über Nacht bedeckt halten. Andernfalls würden viele Tiere ihn als privates Badezimmer nutzen, was zu pathogenen Bakterien im Bereich Ihres Kindes führt.

Entscheiden Sie sich für einen echten Rasen anstelle eines Plastikrasens. Er bietet eine weichere Landung für den Fall, dass Ihr Kind hinfällt. Aus dem gleichen Grund können Sie Holzhackschnitzel anstelle von Stein oder Kies als Pflaster wählen. Anstelle von Gummimatten empfehlen wir auch nur einen normalen Rasen. Ja, so riskieren Sie, mehr Wäsche zu haben, aber es ist besser für die Umwelt und absolut sicher für Ihr Kind.

Spielhaus

Ältere Kinder legen Wert auf ihre Privatsphäre. Kaufen Sie ein Holzhaus oder bauen Sie ein Versteck, wo Ihre Kinder sich mit ihren Freunden verabreden können. Nach dem Aufbau überprüfen Sie den Bereich neben Ihrem Spielhaus mithilfe eines Magneten oder Metalldetektors, ob keine Nägel im Gras geblieben sind. Außerdem sollten Ihre Kinder im Garten geeignete Schuhe tragen, um ihre Füße vor Schnitten und Stichen zu schützen.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Kinder genug Sachen im Garten haben, mit denen sie sich beschäftigen können. Es kann im Grunde alles sein, was mit den Hobbys und Interessen Ihrer Kinder zu tun hat, aber auch etwas Universales wie Brettspiele für die Kinder und ihre Freunde.

Das Spielhaus sollte natürlich sicher ausgestattet sein und keine Risiken für Ihre Kinder aufweisen. Zu den Gefahren gehören scharfe Kanten, splitternde Holzböden, elektrische Kabel etc.

Wenn das Gartenhaus auch im Winter benutzt wird, sollten Sie eine ungefährliche Heizung installieren. Ideal wäre hier ein Solar-Heizung. Alternativ kann eine Fußbodenheizung angelegt werden. Diese Art der Heizung ist vorteilhaft für Kinderräume, weil so keine freiliegende elektrische Leitung vorliegt. Das Gleiche gilt auch für die Beleuchtung. Bevorzugen Sie solar- und batteriebetriebene Lampen.

Sonnenschutz

Stellen Sie sicher, dass sich der Bereich für Kinder im Halbschatten befindet, egal, ob es sich um einen Spielplatz oder ein Gartenbeet handelt. Stellen Sie bei Bedarf einen Gartenschirm auf. Auch wenn Ihre Kinder die meiste Zeit im Schatten verbringen, sollten Sie das Auftragen von Sonnenschutzcreme nicht vernachlässigen. Dies ist besonders wichtig im Sommer und zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die Sonne am heißesten und die Strahlung am stärksten ist.

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