Leidet der Vater oder die Mutter an einer Depression, dann ist dies auch eine gewaltige Aufgabe für die Kinder. Stimmungen können schnell kippen und sind wechselhaft, häufige Konflikte und frühe Verantwortung lassen keine unbeschwerte Kindheit zu. Die ganzen Auswirkungen werden oft erst später deutlich, viele Menschen mit depressiven Eltern erkranken im Laufe des Lebens selbst daran.
Ungefähr 3,8 Millionen Kinder wachsen in Deutschland mit mindestens einem Elternteil auf, welches psychisch Krank ist. Die häufigste Erkrankung ist dabei die Depression. Wie sich das auf Familienleben und das Miteinander auswirkt, kann jedoch ganz unterschiedlich sein. In manchen Familien wird die Krankheit gut aufgefangen und die Kinder werden zwar dadurch belastet, können es aber gut verarbeiten. Es gibt aber auch einige Fälle, in denen die Kinder dann mit sich allein gelassen werden und anschließend selbst psychische Behandlungen benötigen. Übungen, Tipps und Heilmittel, für ein psychisch und körperlich gesundes Leben, findet man auch unter meinwegausderangst.de.
Je länger die psychische Erkrankung eines Elternteils anhält, desto schlechter ist das für das Kind. Damit steigt das Risiko, dass diese selbst irgendwann mal daran erkranken. Die Symptome werden gespiegelt und bestimmte Verhaltensmuster werden sich abgeschaut. Die betroffenen Kinder entwickeln auch ein sehr hohes Verantwortungsbewusstsein, was sich enorm auf die eigene Entwicklung auswirken kann. Ist beispielsweise die Mutter an einer Depression erkrankt und der Vater nicht wirklich präsent, dann kann das dazu führen, dass sich Kinder für den Haushalt und andere Geschwister in der Verantwortung sehen. Statt ausgelassenem Spielen wird dann nach der Schule die Wohnung geputzt. Auch Selbstwertprobleme und ein gestörtes Essverhalten können Folgen sein.
Vor allem bei den ältesten Kindern oder bei Einzelkindern tritt häufig eine Parentifizierung auf. Die Elternrolle wird quasi umgekehrt und vom Kind übernommen. Je älter diese sind, desto häufiger werden sie auch in diese Rolle schlüpfen. Wenn man auf einmal nicht mehr nur die Schwester oder der Bruder ist, sondern sich um die eigenen Geschwister kümmert, dann kann das die Kinder schnell überfordern. Werden hauptsächlich Aufgaben innerhalb der Familie übernommen, muss sich dies aber nicht unbedingt negativ auf das Kind auswirken, sondern kann sogar das Selbstwertgefühl steigern. Ist das erkrankte Elternteil jedoch allein und man zieht das eigene Kind als Partnerersatz heran und lädt die negativen Gedanken nur dort ab, kann es wieder sehr schädlich sein.
Jugendliche Kinder übernehmen bei einer depressiven Erkrankung oft einfach die Alltagsaufgaben der Eltern und können damit umgehen. Jüngere Kinder können dadurch aber sogar in der Gehirnentwicklung beeinflusst werden. Je mehr die Kinder vernachlässigt werden, desto weniger ausgeprägt findet ein Gehirnwachstum statt. Auch körperliche Symptome wie Kopf- und Bauchschmerzen kommen häufig vor. Das Elternteil wird als Referenzsystem vom Kind angesehen, weshalb jüngere Kinder bestimmte Symptome wie Angst übernehmen. Depressionen können auch schon bei Kindern und Jugendlichen auftreten, diese äußern sich jedoch anders als bei Erwachsenen, weshalb man auch auf bestimmte Eigenschaften achten sollte.
Bei Jungen und Mädchen kommt es oft zu einem unterschiedlichen Umgang mit der elterlichen Depression. Jungen ziehen sich eher zurück und wollen niemand mehr an sich heranlassen, wohingegen bei Mädchen eine Hypersensibilität auftreten kann. Sie möchten dann unterstützend tätig werden, was sich langfristig negativ auf die Selbstbezogenheit auswirkt. Bei Jungen wirken sich die Verhaltensweisen vor allem negativ auf eine akademische Laufbahn aus.
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