Kinder können oft nicht einschätzen, welche Daten sie im Netz von sich preisgeben und welche Konsequenzen das haben kann. Zum Europäischen Datenschutztag am 28. Januar empfiehlt „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“, der Medienratgeber für Familien, dass Eltern ihre Kinder früh für Datenschutz sensibilisieren.
„Generell gilt bei persönlichen Daten im Netz: Weniger ist mehr!“, so SCHAU HIN!-Mediencoach Iren Schulz. Ratsam ist, schon SurfanfängerInnen dafür zu sensibilisieren, dass persönliche Daten besser geheim bleiben und welche Gründe es dafür gibt. Dazu gehören Name, Adresse, Telefonnummer, Geburtsdatum, Standortdaten, aber auch Fotos und Videos sowie Passwörter. Ältere Kinder kann man zudem für Datenspuren im Internet und Zugriffsrechte von Apps sensibilisieren.
1. Datenschutz kindgerecht erklären.
2. Angebote genau prüfen und auf Spuren im Netz achten.
3. NutzerInnenkonten, Profile und Einstellungen gemeinsam sicher einrichten.
4. Sicheres Passwort wählen.
1. Datenschutz kindgerecht erklären
Datenschutz klingt nicht nur für Kinder trocken, sodass anschauliche Vergleiche auch bei der Medienerziehung helfen. Erklärt man Datenschutz wie ein Detektivspiel, dann muss man auch im Netz auf der Hut vor Spionen und Betrügern sein, die es auf das Klauen und Verkaufen von Daten abgesehen haben. Hilfreich ist auch der Vergleich mit einer Litfaßsäule in der Fußgängerzone oder auf dem Schulhof, an der niemand freiwillig private Bilder oder Briefe aufhängen würde, die nicht von Fremden gesehen werden dürfen.
Das Thema Datenschutz wird auf internet-abc.de, data-kids.de und in der App „KryptoKids“ (ab 8 Jahren) kindgerecht erklärt.
2. Angebote genau prüfen und auf Spuren im Netz achten
Die Datenzugriffe von Webangeboten und Apps prüfen Eltern und Kinder am besten vor der Nutzung bzw. Installation. Dabei hilft ein Blick in die AGB und Datenschutzbestimmungen sowie in den teilweise vorhandenen Elternbereich. Mit welchen Daten Apps arbeiten, können Eltern und Kinder hier nachlesen: appcheck.mobilsicher.de. Mögliche Einstellungen zum Schutz der Privatsphäre können gleich zu Beginn gemeinsam aktiviert werden. Bei Bedenken lieber von einer Installation bzw. Anmeldung absehen. Gute Apps, Kinderseiten und Kindersuchmaschinen sammeln nur wirklich notwendige personenbezogene Daten.
3. NutzerInnenkonten, Profile und Einstellungen gemeinsam sicher einrichten
Der Download von Programmen und Apps, die Registrierung bei Diensten und das Einrichten von Konten sind bei SurfanfängerInnen Elternsache. SCHAU HIN! empfiehlt, altersgerechte und datenschutzfreundliche Dienste auszuwählen und Profile gemeinsam einzurichten. Dabei werden möglichst wenig persönliche Angaben gemacht, etwa bei dem NutzerInnennamen oder der E-Mail-Adresse. „Außerdem wichtig ist es, von Anfang an klare und verbindliche Regeln für sicheres Surfen festzulegen und zu signalisieren, dass man den Kindern auch zur Seite steht, wenn mal etwas schief geht“, sagt Iren Schulz. Tipps dazu finden Eltern bei SCHAU HIN!.
4. Sicheres Passwort wählen
Ein sicheres Passwort sollte keine persönlichen Daten enthalten und aus Klein- und Großbuchstaben, Zahlen sowie Sonderzeichen bestehen. Um sich das Passwort gut zu merken, kann man es aus einem einprägsamen Satz ableiten: Aus “99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont“ wird “99La!WzH“. Sichere Passwörter bestehen aus mindestens acht Zeichen, je mehr desto sicherer.
Mehr Informationen zur Mediennutzung ihrer Kinder finden Eltern auf www.schau-hin.info.
„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK – Die Gesundheitskasse. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.
Quelle: SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht
Internet: www.schau-hin.info
Bild/er: andrii Sinenkyi auf Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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