Kinderfüße: 4 hilfreiche Tipps für eine gesunde Entwicklung

Krabbeln, gehen, laufen, hüpfen, stehen: Kinderfüße sind ein echtes Wunder der Natur. Dabei kommen die kleinen Füßchen nicht vollkommen fertig auf die Welt, sondern entwickeln sich erst noch im Laufe des Lebens. Obwohl fast alle Babys mit gesunden Füßen geboren werden, haben viele Kinder schon im Kindergarten- und Schulalter eine Fehlstellung. Wie können Kinderfüße also gesund heranwachsen? Das wollen wir im folgenden Artikel erläutern und Eltern wertvolle Tipps geben.

Kindliche Fußfehlstellungen – ganz normal

Baby- und Kinderfüße durchlaufen viele Entwicklungsstufen. In den ersten Lebensjahren sind Fußfehlstellungen völlig normal. Die meisten ein- bis dreijährigen Kinder haben Plattfüße. Ein dickes Fettpolster an der Fußsohle lässt das eigentliche Fußgewölbe noch nicht erkennen – dadurch wirkt der Fuß platt.

Bis zum Alter von vier bis fünf Jahren entwickeln Kinder allmählich einen Knicksenkfuß. Die Ferse ist nach außen abgeknickt und das Längsgewölbe des Fußes abgeflacht. Kinderorthopäden wissen aber: Mit zunehmender Kräftigung der Fußmuskulatur bilden sich Platt- und Knicksenkfüße wieder von selbst zurück. Damit keine bleibende Fehlstellung entsteht, können Eltern einiges unternehmen, um die gesunde Entwicklung der kleinen Füße zu fördern.

Tipp 1: Häufiges Barfußlaufen

Barfußlaufen ist die ursprünglichste, natürlichste und gesündeste Art des Gehens. Auf bloßen Füßen machen Babys ihre ersten Schritte am besten. Doch auch später sollten Kinder so häufig wie möglich barfuß unterwegs sein dürfen. Es gibt nämlich viele Gründe, warum das Barfußlaufen für Kinderfüßchen gesund ist. Beim Gehen auf nackten Füßchen wird…

  • die Fußmuskulatur trainiert. Untergründe sind niemals vollkommen eben. Wenn Kinder die Welt mit nackten Füßen erkunden, müssen sie Ungleichheiten selbst ausbalancieren. Dadurch wird die Fußmuskulatur gekräftigt und trainiert.

  • das Immunsystem gestärkt. Bei der Stimulation der Fußreflexzonen wird die Durchblutung gefördert. Die vermehrt freigesetzte Körperwärme stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte. So werden Kinder gegen unliebsame Erkältungen und grippale Infekte abgehärtet.

  • die Wahrnehmung geschärft. Sobald Kinder barfuß unterwegs sind, stellen sie eine enge Verbindung zu ihrer Umgebung her. Außerdem bauen sie – u. a. durch das Berühren ihrer eigenen Füßchen – eine gesunde Beziehung zu sich selbst auf.

Barfußlaufen kann ein wahres Erlebnis sein. Mittlerweile gibt es landesweit bereits viele Barfußpfade, auf denen man mit blanken Füßen spazieren gehen kann. Im Wald, an einem Fluss entlang oder mitten in den Bergen ertasten Kinder mit ihren Eltern den Untergrund. Das fördert gesunde Füße, macht Spaß und sorgt für genügend Gesprächsanlässe.

Tipp 2: Schuhe in der richtigen Größe

Obwohl das Barfußlaufen am gesündesten für Kinder ist, gibt es Situationen, in denen die kleinen Füße geschützt werden müssen. Spitze Gegenstände auf öffentlichen Plätzen, Bienen auf der Blumenwiese, heiße Sommertemperaturen und frostige Minusgrade: Das sind Gefahren, vor denen Kinderfüße besser bewahrt werden sollten.

Gerade in den ersten Lebensjahren sind die Füßchen sehr empfindlich. Hier lohnen sich praktische Baby-Lauflernschuhe. Die richtige Schuhgröße ist dabei besonders wichtig – kleine Füße wachsen nämlich sehr schnell. Die allseits bekannte „Daumenprobe“ ist jedoch vor allem in der Anfangszeit nicht zuverlässig genug. Stattdessen sollten die Füße genau abgemessen werden – hierzu eignet sich diese Messvorlage.

Lauflernschuhe - Bild anklicken zum Ausdrucken der Größenvorlage - Bild und Datei: © haflinger.com

Lauflernschuhe – Bild anklicken zum Ausdrucken der Größenvorlage – Bild und Datei: © haflinger.com

Tipp 3: Übungen für kleine Füße

Kinderfüße brauchen viel Bewegung – nur so kann die Fußmuskulatur gestärkt werden. Das Herumtoben am Spielplatz oder im Kinderzimmer ist schon ein guter Anfang. Noch mehr lohnt sich gezielte Fußgymnastik für Baby- und Kinderfüßchen. Die folgenden beiden Übungen bieten sich an.

Blinde Kuh – einmal anders

Das Kind läuft mit verbundenen Augen über z. B. Erde, Gras, Sand und Steinchen. Dabei beschreibt es, wie sich die einzelnen Untergründe anfühlen. Gleichzeitig versucht es zu erraten, worüber es gerade geht. Dieses Spiel kann genauso gut drinnen gespielt werden – dazu werden einfach Gefäße mit verschiedenen Materialien befüllt.

Spiel und Spaß mit Zeitungspapier

Zeitungen müssen nicht sofort im Altpapier landen. Sie eignen sich auch hervorragend für Fußgymnastikübungen. Kinder können versuchen, sie mit ihren Füßen umzublättern – hier ist besonders viel Geschicklichkeit gefragt. Im Anschluss kann die Zeitung in möglichst kleine Stücke zerrissen werden – natürlich wieder mit den Füßen, versteht sich.

Tipp 4: Kinderfüße pflegen

Unliebsame Hühneraugen, lästiger Fußpilz und eingewachsene Nägel sind typische Anzeichen für fehlende bis mangelnde Fußpflege. So klein die Baby- und Kinderfüße auch sein mögen: Ihre Bedürfnisse sind nicht zu unterschätzen. Für eine gesunde Fußentwicklung sollten Eltern die kleinen Füße regelmäßig pflegen:

  • Füße waschen: Wenn Kinder gebadet oder gewaschen werden, darf auf ihre Füße nicht vergessen werden. Am besten eignet sich eine pH-neutrale Seife – so werden Hautausschläge vermieden.

  • Füße abtrocknen: Feuchte Füßchen können schnell von Fußpilz befallen werden – deshalb müssen sie gut trocknen, bevor Söckchen oder Schühchen angezogen werden. Vor allem die Zehenzwischenräume müssen gut ausgetrocknet sein – hier kann sich Fußpilz nämlich am ehesten bilden.

  • Füße richtig eincremen: Wenn Eltern bei der Pflege der Baby- und Kinderfüße eine feuchtigkeitsspendende Creme verwenden wollen, sollten sie diese sparsam auftragen. Hier ist es wichtig, sie gut einziehen zu lassen. Ansonsten kann wiederum die Entstehung von Fußpilz begünstigt werden.

Kinderfüße sind ein kleines Wunder. Damit sie sich gesund entwickeln, müssen Eltern auf die Füßchen sehr gut Acht geben. Mit häufigem Barfußlaufen, passenden Schuhen, gezielter Fußgymnastik und der richtigen Pflege werden die kleinen Füße bestmöglich unterstützt.