Kinder mit Neurodermitis haben ein erhöhtes Risiko für Hautinfektionen, da ihre Haut sehr trocken ist, Risse hat und auch durch das Kratzen kleine Verletzungen aufweist, die es Bakterien, Viren und anderen Keimen erleichtern, einzudringen.
„Gelbliche oder honigfarbene Krusten über dem Ekzem, Bläschen, die Fieberbläschen ähneln oder mit Eiter gefüllt sind, Pusteln sowie Rötungen auf der Haut weisen auf eine Infektion hin. In schweren Fällen kann das Kind Fieber, grippeähnliche Beschwerden und geschwollene Lymphknoten entwickelt. Dann sollten Eltern mit ihrem Kind umgehend zum Kinder- und Jugendarzt. Jede Infektion muss entsprechend den auslösenden Erregern behandelt werden“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Gegen eine Staphylokokken- oder Streptokokkeninfektion können z.B. antibiotische Salbe oder Antibiotika zum Einnehmen helfen. Viren wie Herpes können mit antiviralen Mittel bekämpft werden.
Atopische Dermatitis oder Neurodermitis ist eine nicht ansteckende, chronisch entzündliche Hauterkrankung mit starkem Juckreiz, von der eine große Anzahl von Kindern und Erwachsenen betroffen ist. Mehrere Faktoren haben Einfluss darauf, ob die Krankheit ausbricht: eine bestimmte genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse, eine gestörte Hautbarrierefunktion und immunologische Faktoren. Mikroorganismen auf der Hautoberfläche des Kindes können den juckenden Ausschlag verschlimmern und zu einer Infektion führen. „Vorbeugend sollten Kinder so wenig wie möglich kratzen. Eltern sollten sich von einem auf Haut bzw. Dermatologie spezialisierten Kinder- und Jugendarzt genaue Anweisungen für die Hautpflege geben lassen und ihr Kind so häufig baden, wie dieser empfiehlt, um Bakterien, Viren und andere Keime von der Hautoberfläche zu entfernen. Eine Feuchtigkeitspflege verhindert, dass die Haut zu sehr austrocknen und Risse bekommt. Um eine Verunreinigung der Pflegeprodukte mit Keimen zu vermeiden, ist es am besten, einen bei Lotionen Pumpenapplikator oder bei Cremes einen Löffel zu verwenden“, rät Dr. Niehaus.
Quellen: Br J Dermatol, American Academy of Dermatology
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild/er: Bernd Untiedt at German Wikipedia / CC BY-SA
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