Das Virus Covid-19 beherrscht schon seit Monaten die Schlagzeilen. Die Maßnahmen im Kampf gegen das Virus, das überwiegend Senioren ab 80 und Menschen mit Vorerkrankungen tötet, sind drastisch. Lange Zeit waren die Spielplätze geschlossen, Schwimmbäder, Zoos, Ponyhöfe und Freizeitparks sowieso. Es gab kein Eis im Sitzen, sondern man musste die süße Köstlichkeit im Laufen schlecken. Nun öffnen allmählich wieder die Schulen und auch die Kindertagesstätten ziehen nach. Was für viele Eltern nach Erleichterung klingt, ist für die Kinder womöglich noch belastender als zu Hause zu sitzen.
Besuchen die Kinder wieder die Schule, dann finden sie sich in einer vollkommen veränderten Umgebung wieder. Berührungen sind verboten, Stifte und Schulbücher gegenseitig ausleihen ist tabu und außerhalb des Klassenzimmers herrscht strikte Mundschutzpflicht. Die Klassen sind geteilt und Freunde werden auseinandergerissen. Schon jetzt gibt es Kinder mit fast schon krankhaftem Waschzwang, Kinder mit Ängsten und Depressionen, Jugendliche, die sich ins Zimmer einsperren, kaum mehr essen und die hellen Tage bei heruntergelassenen Rollos vor dem Laptop verdämmern. Die Folgen für die kindliche Psyche sind noch nicht absehbar und womöglich verursachen die Anti-Corona-Maßnahmen langfristig mehr Leid als das Virus selbst. Es trifft in erster Linie unsere Kinder, die jüngste Generation, die ihr ganzes Leben noch vor sich hat. Sie werden das Jahr 2020 vermutlich nie wieder vergessen und vielleicht wird für sie nichts mehr so, wie es einmal war. Das Eingesperrtsein hinterlässt seine Spuren nicht nur in einer Häufung schrecklicher Unfälle, sei es durch Fensterstürze oder durch das Trinken von Desinfektionsmitteln, die nun vermehrt in der Reichweite der Kinder zu finden sind. Die Kinder spüren die Unruhe in der Familie.
Das enge Aufeinandersitzen verursacht Spannungen, Streit und manchmal kommt es auch zu Handgreiflichkeiten. Vielleicht hat der Vater seine Arbeit verloren und die Familie gerät in eine finanzielle Schieflage. Doch sei es drum, es gibt ohnehin kaum noch Vergnügen, das man mit Geld bezahlen könnte. Selbst der Sommerurlaub fällt in den meisten Familien dieses Jahr dem Virus zum Opfer.
An und für sich bleibt uns nichts anderes übrig, als die Gegebenheiten so hinzunehmen und das Beste aus der Sache zu machen. Das heißt, wir müssen unseren Kindern die Lebensfreude auch in widrigen Zeiten zurückbringen. Hierbei ist viel Einfallsreichtum gefragt. Spielideen ohne Körperkontakt bieten den Kleinen die Möglichkeit der zwischenmenschlichen Interaktion, ohne die Infektionsgefahr zu erhöhen. Wer viel an der Sonne und an der frischen Luft unterwegs ist, vergisst schnell die Sorgen und kann sich frei entfalten. Radtouren oder Spaziergänge zu schönen Plätzen lockern den Alltag auf. Wer einen eigenen Garten besitzt, darf sich ohnehin glücklich schätzen. Vielleicht entdecken die Kinder jetzt erst, was hier alles lebt und krabbelt. Die Corona-Auszeit hat durchaus ihre Vorteile und kann unter Umständen auch sehr lehrreich sein. Wie wäre es zum Beispiel mit einer naturkundlichen Exkursion in die freie Natur? Oder man entdeckt das Gespür für die kreative Küche und bereitet gemeinsam mit den Kindern leckere Mahlzeiten zu. Auch Kuchen und Gebäck haben Hochkonjunktur. Weihnachtsbäckerei in der Corona-Zeit? Warum nicht? Auch im Frühling schmecken süße Butterplätzchen, die sich mit viel Fantasie mit bunten Lebensmittelfarben verzieren lassen. Vielleicht entsteht ja dabei das ein oder andere private Koch- oder Backbuch, das später einmal an diese turbulente Zeit erinnert.
Bild von soumen82hazra auf Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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