Gründliche Reinigung, regelmäßige Pflege mit Cremes oder Salben und Windelwechsel in der Nacht schützen den Babypo vor dem Wundwerden. Zu diesem Ergebnis kommt eine internationale Studie, die die Häufigkeit und den Schweregrad der Windeldermatitis von Babys zwischen 2 und 18 Monaten in China, USA und Deutschland stellvertretend für drei Kontinente untersucht hat.
Die chinesischen Babys litten demnach am wenigsten unter einem wunden Windelbereich (Windeldermatitis), die deutschen Babys waren am häufigsten davon betroffen. Grund dafür war, dass die chinesischen Eltern mehr auf eine frische Windel in der Nacht achteten, die Windelregion sehr gründlich u.a. mit viel Wasser reinigten und die Hautbarriere intensiv mit Pflegeprodukten unterstützten. „Ein feuchtes und warmes Milieu unter der Windel und eine vorgeschädigte Haut, z.B. durch das Scheuern der Windel, erhöht die Anfälligkeit gegenüber Infektionen mit Bakterien und Pilzen. Wird eine volle Windel nicht rasch gewechselt, bildet sich zudem aus dem Urin rasch beißendes Ammoniak“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Babys in China behielten ihre Windel in der Nacht etwa sechs Stunden an, während in Deutschland die Kinder nachts etwa nach achteinhalb Stunden eine frische Windel erhielten. Im Verlauf von 24 Stunden wechselten die chinesischen Eltern die Windeln etwa durchschnittlich 6-mal und in Deutschland 7-mal. Hier war kein großer Unterschied zu beobachten.
„Wenn sich eine Windeldermatitis entwickelt hat, sollten Eltern sich vom Kinder- und Jugendarzt entsprechende Produkte zur Pflege verordnen lassen und nicht ohne Beratung zu ‚Naturprodukten‘ greifen. Für einige Pflanzen besteht z.B. ein hohes Risiko für Nebenwirkungen. So kann der Zusatz von Korianderextrakt, der traditionell in vielen Kulturen verwendet wird, zu Rötungen und Juckreiz führen. Die antibakterielle und -virale Wirkung der Muttermilch ist zu gering für die entzündete Haut. Und viele Naturprodukte, wie Honig, Olivenöl und Bienenwachs, zeigen keine oder nur geringe Wirksamkeit. Eine antiseptische Barrierecreme (Zinkoxid/Lanolin/Benzylalkohol/-benzoat/-cinnamat) kann die Heilung der wunden Windelregion aber nachgewiesenermaßen beschleunigen. Für die Reinigung haben Feuchttücher mit Aloe vera, Kamille und Dimethicon gegenüber einer Reinigung mit Stofftüchern, Wasser und evtl. Babyshampoo Vorteile gezeigt“, berichtet Dr. Niehaus mit Bezug auf eine Überblicksarbeit zur Pflege einer wunden Haut in der Windelregion.
Quellen: Pediatr Dermatol., Malays J Med Sci., Monatsschr Kinderheilkd, Springer Medizin
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild von Stephanie Pratt auf Pixabay
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