Kinderschutz – wenn das Handy die Freizeit beherrscht
Ob mit Spielen, Serien oder Social Media, Kinder verbringen immer mehr Freizeit in der digitalen Welt und setzen sich so ernsthaften gesundheitlichen Risiken aus, die nicht nur körperlicher, sondern auch psychosomatischer Natur sein können.
Anstatt Spielplatz lieber Smartphone
Die Freizeitaktivitäten der Kinder und Jugendlichen haben sich in den letzten 20 Jahren drastisch verändert. Freundschaften und Interessen werden eher über soziale Netzwerke unterhalten, als dass tatsächliche Treffen stattfinden oder einem Hobby wie Sport, Musik oder analogen Spielen nachgegangen wird. Die Konsequenzen können gesundheitliche Schäden mit sich bringen, denn die fehlende Bewegung an der frischen Luft fehlt den Jugendlichen nicht nur, sondern wirkt sich auf die körperliche Fitness aus. Lang Zeit fernzusehen oder vor dem Computer zu sitzen, verleitet dazu nebenher zu snacken und meistens keine gesunden Lebensmittel. In Verbindung mit mangelnder sportlicher Aktivität fördert das dann schnell Übergewicht. Auch Haltungsschäden, die Rücken und Halswirbelsäule belasten sind nur einige Folgen der übermäßigen Nutzung von Smartphones und Tablets, aber auch Hyperaktivität, Schlafstörungen und Unkonzentriertheit kann die zu lange Bildschirmnutzung provozieren.
Es ist doch nur ein Spiel, oder? – Wie Spieleapps zur versteckten Kostenfalle werden
Es gibt so viele schöne und bunte Apps, mit denen man wunderbar seine Zeit verbringen kann. Leider ist vielen Erwachsenen gar nicht bewusst, welche Tücken dabei lauern. Denn gerade bei Computerspielen schränkt die Gratisversion das Spielerlebnis meistens stark ein und ruft den Wunsch hervor, durch Geld bestimmte Dinge für das Spiel zu kaufen oder das nächste Level freischalten zu lassen. Die meisten Eltern sind sich bei dem Download der Gratisversion diesem Risiko gar nicht bewusst und wissen nicht, wie einfach der Hersteller eine Zahlung ermöglicht.
Aber nicht nur versteckte Kosten in Spielen sind ein Problem, sondern ebenso die zahlreiche Bereitstellung von Glücksspielapps. Online-Casino-Plattformen weben mit Slogans wie etwa: “Spielen Sie bei NetBet und gewinnen Sie noch heute!” , die zum Spielen und Geldausgeben anregen sollen. Dabei kann gerade diese Art App fatale Folgen haben und das nicht nur für den Geldbeutel der Eltern. Meistens gibt es am Anfang ein Guthaben geschenkt, um die Betroffenen zum Spielen zu verleiten, der Suchtfaktor ist dabei kaum zu unterschätzen. Eine Studie zeigte, dass vermehrt 16 Jährige zu Glücksspielen greifen und Unmengen an Geld verspielen, dabei gibt es kaum Sicherheiten von Seiten des Herstellers den Minderjährigen den Zugriff auf die Geldspiele zu verwehren.
Eine neue Generation mit neuen Verantwortungen
Was als vermeintlich harmloser Zeitvertreib beginnt, kann erhebliche Folgen haben. Hier ist die Fürsorge der Eltern gefragt sich mit diesem neuaufgekommenen Problemen der heutigen Zeit auseinanderzusetzen. Dazu gehört nicht nur selbst seine Vorbildfunktion ernst zu nehmen und damit den eigenen Konsum von Smartphone, Tablet & Co im Auge zu behalten, sondern auch klare Regeln aufzustellen und mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen. Denn Kinder kopieren das Verhalten der Erwachsenen und lassen sich vor allem in jungen Jahren stark beeinflussen. Es sollte also beispielsweise bei gemeinsamen Mahlzeiten auf Telefone verzichtet und eine klare Zeit für die Computer- und Handynutzung pro Tag festgelegt werden. Außerdem sollte vermieden werden, dass die Jugendliche kurz vor dem Schlafen ihr Telefon benutzen, da die Blaustrahlung hinderlich beim Einschlafen sein kann. Wird dann aber digitale Zeit eingeräumt, sollten die Eltern unbedingt auf den Inhalt von konsumierten Apps und Filmen achten.
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