Wer sein erstes Kind erwartet, taucht in eine neue modische Welt ein. Denn das Angebot der Babymode ist unübersichtlich groß. Zu Recht dürfen sich Neu-Eltern fragen: Brauchen wir das alles? Die Antwort lautet: Nein, vieles nicht! Diese Basics sollten jedoch im Kleiderschrank nicht fehlen.
Ein wichtiger Grundsatz bei Baby- und Kleinkindmode lautet: Sie sollte praktisch sein. In diesem Alter lernen die kleinen Menschen ihren Körper und Bewegungen kennen. Werden sie durch ihre Kleidung in ihren Möglichkeiten eingeschränkt, erschwert das ihre Entwicklung. Enge Hosen oder lange Kleidung mögen niedlich aussehen, hindern die Babys jedoch in ihren Interessen. Wer klettern oder sich hochziehen möchte, den sollte Kleidung nicht daran hindern. Die aktuelle Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verdeutlicht, warum das wichtig ist. Denn bereits jeder dritte Jugendliche bewegt sich zu wenig. Grundlagen für das spätere Bewegungsverhalten liegen in der frühen Kindheit. Umso wichtiger ist es, die natürliche Neugier der Kinder durch passende Kleidung und Angebote zur Bewegung im Alltag zu unterstützen.
Unverzichtbar und allgegenwärtig: Der Body. Ob ohne Ärmel, mit kurzen oder mit langen Ärmeln: Für kleine Kinder ist er das ganze Jahr hindurch die ideale Unterwäsche. Mit ihm sind die wichtigen Partien in der Körpermitte stets bedeckt und geschützt. Da dieses Kleidungsstück permanenten Hautkontakt hat, sollte es zu 100 Prozent aus natürlichen Materialien bestehen. Für empfindliche Kinder sind Bodys zum Reinschlupfen ohne Druckknöpfe im Schulterbereich ideal. Bei Neugeborenen erweisen sich oftmals Bodys mit seitlichen Knöpfen als praktisch.
Tipp: Es gibt bei Body-Modelle, die über mehrere Größen mitwachsen.
Ob in der Nacht zum Schlafen oder zum Erkunden der Welt – Strampler sind für Babys und Kleinkinder praktisch und schön. Mit einem Strampler wird lediglich ein weiteres Kleidungsstück zusätzlich zum Body benötigt und das Baby ist fertig angezogen. Auch sie sollten zu 100 Prozent aus Naturprodukten bestehen, damit sie keine Hautreizungen oder -irritationen auslösen. Bei kleinen Babys sind Modelle mit Füßen ideal. Denn Socken werden in diesem Alter schnell von den kleinen Füßen gestrampelt und gehen unterwegs verloren. Für Welt-Entdecker bietet der Strampler große Bewegungsfreiheit und ist zugleich immer da, wo er hingehört.
Tipp: Schöne und individuelle Strampler erleichtern den Alltag mit unternehmungslustigen Krabbelkindern erheblich, einige ansprechende Exemplare sind hier zu finden.
Jeans sehen bei Babys und Kleinkindern zwar niedlich aus, doch hemmen diese sie schnell in ihrem Bewegungsdrang. Insbesondere die eng geschnittenen und harten Materialien sind für bewegungsfreudige Entdecker nicht geeignet. Schöne Hosen aus weichen Materialien mit breitem Bund lassen den Kindern genug Bewegungsfreiheit, um ihre Welt weiter Stück für Stück zu erobern. Der breite Bund oben lässt sich umschlagen und hält die Nieren des Babys oder Kleinkind zusätzlich warm. Außerdem hält er die Hose ohne Druck auf den Bauch an Ort und Stelle.
Tipp: Für den Sommer sind dünne Stoffe ideal. Um die empfindliche Babyhaut zu schützen, dürfen diese ruhig lang sein. Bei bewegungslustigen Kleinkindern empfehlen sich Hosen im Sommer, die über das Knie reichen.
Umweltfreundliche Tipps rund um das Thema Kleidung – nicht nur für Kinder – gibt das Umweltbundesamt. Generell gilt beim Kauf von Kleidung:
Auf die entsprechenden Siegel achten. Diese erhalten ausschließlich Produkte, bei deren Herstellung die entsprechenden Umwelt- und Sozialstandards eingehalten wurden.
Baumwolltextilien aus Bio-Cotton kaufen. Bio-Cotton wird auch als „organic cotton“ bezeichnet.
Secondhand-Angebote nutzen oder Kleidung tauschen.
Kleidung lange tragen.
Kleidung reparieren lassen oder selber reparieren.
Die Kleidung lange zu tragen, wird bei den schnell wachsenden Babys und Kleinkindern schwierig. Erst durch die Wiedernutzung mehrerer Kleidungsstücke bei mehreren Kindern wird dieser Punkt sowie das Reparieren von Kleidung relevant.
Werbeversprechen der Unternehmen sind vielfältig und nicht immer ehrlich, wie Auszeichnungen wie „Der goldene Windbeutel“ jedes Jahr zeigen. Eine ehrliche Orientierung für Konsumenten bieten Auszeichnungen von Dritten. Wichtige Siegel bei Kinderkleidung sind:
GOTS (Global Organic Textile Standard): Produkte mit diesem Siegel bestehen mindestens zu 70 Prozent aus natürlichen Fasern aus einem regelmäßig kontrollierten, biologischen Anbau oder der entsprechenden Tierhaltung. Wird ein „Organic“ vorgesetzt, sind es 95 Prozent der Fasern.
Fairtrade Cotton: Produkte mit diesem Siegel verwenden Baumwolle aus Rohbaumwolle, aus einem fairen Anbau und Handel. Der Fairtrade-Textilstandard gilt für die gesamte textile Verarbeitungskette.
Cotton made in Africa: Diese Produkte unterstützen gezielt Kleinbauern in Afrika, durch faire und rasche Bezahlung. Die Bauern erhalten Schulungen, mit denen sie ihre Lebensbedingungen – und die ihrer Kinder – weiter verbessern können. Bei diesen Produkten kommen weder Kinderarbeit noch gefährliche Pestizide oder genveränderte Baumwolle zum Einsatz.
Gerade bei den kleinen Babys und den Kleinkindern lässt sich Kleidung nicht lange tragen. Denn die Kleinen sind rasch aus der einen in die andere Größe gewachsen. Da genügt in einigen Monaten nicht einmal das Kindergeld, um den Bedarf an Kleidung und Schuhen zu bezahlen. Daher ist es sinnvoll, nicht alles neu zu kaufen. In Tauschbörsen, in Secondhand-Läden und auf Flohmärkten finden sich oft gut erhaltene und schöne Babysachen, die das eigene Budget schonen. Mit einigen besonderen neuen Stücken wie beispielsweise einem individualisierten Strampler und hochwertiger Secondhand-Mode ergibt sich eine umweltfreundliche und schöne Mischung.
Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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