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Diamantbestattungen – Erinnerungen die bleiben

Bestattungen haben sich über die Jahre verändert. Während das herkömmliche Begräbnis immer noch eine große Rolle spielt, gewinnen andere Methoden immer mehr an Bedeutung. Denn Hinterbliebene von Verstorbenen entwickeln immer höhere Ansprüche an Bestattungen. Sie möchten die Kremationsasche auf besondere Art und Weise in Ehren halten und sich auf eine unvergessliche Art und Weise an gemeinsame Momente mit dem Verstorbenen erinnern. Deshalb haben Bestattungsinstitute in den letzten Jahren neue Methoden entwickelt. Von Baumbestattungen bis hin zu Seebestattungen gibt es zahlreiche Vorgehensweisen.

Der neueste Trend sind Diamantbestattungen. Sie sind nicht nur besonders umweltfreundlich, sondern erlauben den Hinterbliebenen auch, ein besonderes Andenken bei sich zu tragen.

Die Umwelt auch nach dem Tod schützen

Diamantbestattungen produzieren echte Diamanten, die aus der Asche des Verstorbenen im Labor hergestellt wird. Der Prozess erfordert, dass mindestens 200 g Asche oder 10 g echte Haare vorhanden sind. Diese neue Art der Bestattung wird auch in Deutschland über die Jahre immer beliebter. Und das hat gleich mehrere Gründe: Kosten, die besondere Bedeutung bzw. Erinnerung an den Verstorbenen und die ausgezeichnete Umweltfreundlichkeit.

Es ist seit langem bekannt, dass konventionelle Bestattungen rund 10 % Kohlendioxid erzeugen und somit die Umwelt belasten. Dies hinterlässt auch nach dem Tod noch einen Nachteil für alle lebende Organismen auf dem Planeten. Langfristig ist dies für die Erde ein Problem. Kohlendioxid ist ein essenzieller Teil des globalen Zyklus in der Umwelt. Als Treibhausgas absorbiert es Hitze innerhalb der Atmosphäre und führt letztlich auch zur Erhöhung der globalen Erwärmung.

Kohlendioxid ist dabei ein wesentlicher Teil bzw. Ursache von Treibhausgasen in Deutschland. Dieses entsteht beispielsweise in der Industrie bzw. durch Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie beispielsweise bei Autos. Die Zucht von Tieren und viele andere Faktoren tragen ihr weiteres zur Entstehung von Treibhausgasen bei.

Abgesehen von den hohen Kosten von konventionellen Bestattungen auf der Welt, verursachen diese zusätzlich eine Verschmutzung des Grundwassers und belasten somit die Umwelt um einen weiteren Faktor. Grund hierfür ist, dass herkömmliche Bestattungen Toxine in die Erde führen, die durch die Verwesung des Körpers entstehen. Langfristig wäre es ratsam, sich von dieser Art der Bestattung zu verabschieden, um der Nachwelt eine bessere Umwelt zu hinterlassen.

Wie funktionieren Diamantbestattungen?

In den vereinigten Staaten sind Diamantbestattungen bereits in der breiten Bevölkerung sehr beliebt. Die Tendenz zu dieser alternative ist steigend. Das liegt insbesondere daran, dass Diamanten grundsätzlich etwas Positives für viele Menschen darstellen. Ein Diamant wird mit einem hohen Wert in Verbindung gebracht. Damit Diamanten in der Natur entstehen können, benötigt es viele Jahre und sehr viel Druck, der im Erdinneren entsteht. Kohlenstoff wird so fest zusammengepresst, dass letztlich ein Diamant entsteht.

Asche zu Diamant pressen – So funktioniert es

Diamantbestattungen funktionieren auf eine ähnliche Weise. Im Labor wird hierbei Kohlenstoff hohen Druck ausgesetzt, so das der gleiche Vorgang wie in der Natur laufen kann. Der unterschied hierbei ist allerdings, dass der Kohlenstoff aus der Asche von Verstorbenen bzw. aus den Haaren entnommen wird. Der Vorgang dauert insgesamt mehrere Wochen. Der Kohlenstoff wird dabei extremer Hitze ausgesetzt, sodass die Asche letztlich zu einem festen Diamanten werden kann. Farblich sind dabei mehrere Varianten möglich von Weiß bis dunkelblau. Dies hängt davon ab, wie viel Bor in der Asche des Verstorbenen steckt.

Weitere umweltfreundliche Bestattungen

Neben Diamantbestattungen gibt es weitere Alternativen, die ebenfalls umweltfreundlich sind. Grundlage hierfür ist die Kremation. Was letztlich mit der Asche des Verstorbenen gemacht wird, ist den Hinterbliebenen überlassen.

Seebestattungen: Ein großer Teil der deutschen Bevölkerung bevorzugt heutzutage eine Seebestattung. Laut Statistiken beläuft sich diese Zahl auf rund zwischen 2,5 % und 18 % aller Bundesbürger. Bei dieser Methode wird die Asche des Verstorbenen im Meer verstreut. Andere Gewässer sind nach dem deutschen Gesetz nicht möglich, da eine Verschmutzung durch eine solche Asche verboten ist. In der Regel wird die Asche in Deutschland entweder zur Ostsee oder zur Nordsee gefahren. Dies übernehmen Bestattungsinstitute. Laut Gesetz muss die Asche mindestens drei Seemeilen von der Küste verstreut werden.

Baumbestattungen: Auch Baumbestattungen gehören zu den umweltfreundlichen Möglichkeiten, Verstorbene zu bestatten. Hierbei wird die Asche im Wurzelbereich eines Baumes beigesetzt. Der deutsche Gesetzgeber erlaubt diese Methode mit ein paar Einschränkungen. Beispielsweise kann eine Baumbestattung nur in bestimmten Bereichen wie Almwiesen, Friedhöfen oder gedenke Erden stattfinden. Wie hoch letztlich die Kosten für eine solche Bestattung sind, hängt von vielen Faktoren ab. Beispielsweise zählt dabei das Alter des Baumes, die Nähe des Platzes zu bestimmten Bereichen wie Gehwegen oder Lichtungen. Häufig wird bei einer Baumbestattung eine biologisch abbaubare Urne verwendet, sodass diese über die Jahre auf umweltfreundliche Art und Weise in die Natur übergehen kann.

Verarbeitung der Asche im Riff: Eine ganz besonders umweltfreundliche Art, die Asche des Verstorbenen bei zu setzen, ist die Verarbeitung der Asche in einem Riff im Meer. So werden die sterblichen Überreste in Zement gegossen und erhalten eine Rifform. Anschließend wird diese Form auf dem Meeresboden versenkt, sodass sich die Wasserwelt an diesem Riff bereichern kann. Auf diese Weise werden vielen Tieren eine neue Umgebung geschaffen, in der sie sich entfalten können. Auch kann man dadurch bereits beschädigte Korallenriffe retten bzw. ausbauen. Langfristig ist dies für die Meeresbewohner eine gute Sache, da sich viele Meerestiere von Korallen ernähren. Größere Fische wiederum ernähren sich von kleineren Tieren, die in den Korallen beheimatet sind.

Feuerbestattungen werden immer beliebter

In Deutschland geht der Trend hin zu Feuerbestattungen. Diese Methode verdrängt allmählich die traditionelle Bestattung. Laut Statistiken ziehen bereits rund 50 % der deutschen eine Feuerbestattung vor. Das liegt unter anderem daran, dass eine Feuerbestattung deutlich kostengünstiger ist. So entfallen Kosten für Grabpflege, da die Asche entweder zu einem Diamanten geformt oder an einem bestimmten Ort verstreut werden kann. Klassisch kann die Asche aber auch in einer Aschekapsel beigesetzt werden.

Der Gesetzgeber hat für die Einäscherung bestimmte Bedingungen gestellt. Beispielsweise dürfen Hinterbliebene nicht mit der Asche in direkten Kontakt treten. Deshalb muss ein Bestattungsunternehmen die Verarbeitung der Asche übernehmen. Nur dieses kann die Asche beispielsweise an ein Unternehmen weiterleiten, dass die Asche letztlich zu einem Diamanten verarbeitet oder an einem bestimmten Ort verstreut.

Insbesondere Diamantbestattungen folgen vielen Feuerbestattungen heutzutage. Die immer größer werdende Beliebtheit von Diamantbestattungen hängt mit vielerlei Gründen zusammen. Grundsätzlich ist es eine schöne Art und Weise, den Verstorbenen zu würdigen. Wer einen Diamanten hat, sagt damit aus, dass die Asche eine besondere Bedeutung hat und wertvoll ist.

Auch sind Diamanten besonders mobil und insbesondere für Hinterbliebene vorteilhaft, die viel unterwegs sind bzw. reisen müssen. So haben sie ihre Liebsten immer mit dabei und müssen nicht an einen bestimmten Ort zurück, um ihn regelmäßig würdigen zu können. In der heutigen globalisierten Welt werden nämlich Umzüge aus beruflichen oder persönlichen Motiven immer regelmäßiger. Deshalb haben viele Menschen kaum noch Zeit, sich um die Grabpflege zu kümmern bzw. das Grab regelmäßig zu besuchen. Diamantbestattungen bieten deshalb eine hervorragende Alternative, da sie beispielsweise als Schmuck getragen werden können.

Auch die Asche von Haustieren kann zu einem Diamanten verarbeitet werden. Die Grundvoraussetzung hierfür ist ebenfalls eine Asche von mindestens 200 g oder 10 g des Tierfells. Im Vergleich zu den Begräbnis von Menschen gelten bei Tieren deutlich lockerere Gesetze. Angehörige haben deshalb viel mehr Spielraum. Die einzige Bedingung ist, dass das Haustier einen eindeutig identifizierbaren Besitzer hat. Falls nicht, müssen die Überreste des Tieres nach dem Tierbeseitigungsgesetz in einer bestimmten Einrichtung entsorgt werden. Dies ist in der Regel nicht der Fall.

 

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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