Verbraucher

Staatliche Zuckerförderung im Schulmilchprogramm bundesweit gestoppt

NRW erklärt als letztes Bundesland Ende der Kakao-Subvention – foodwatch fordert verpflichtend ausgewogene Essensangebote an Schulen

Die Förderung gezuckerter Schulmilchprodukte gehört bundesweit der Geschichte an. Mit Nordrhein-Westfalen hat am Freitag das letzte Land angekündigt, die Subvention für gesüßten Kakao zum Ende des Schuljahres auslaufen zu lassen.

Damit setzen alle Bundesländern, die am Schulmilchprogramm teilnehmen, Steuermittel ausschließlich noch für die Lieferung reiner Trinkmilch und anderer ungesüßter Milchprodukte ein. Im Einklang mit Kinder- und Zahnärzten, Diabetologen und Ernährungswissenschaftlern hatte die Verbraucherorganisation foodwatch genau dies gefordert. Im laufenden Schuljahr erklärten bereits Hessen, Berlin und Brandenburg den Ausstieg aus der Subventionierung gezuckerter Milchprodukte – nun folgte NRW als letztes noch verbliebenes Land.

„Verbraucherministerin Ursula Heinen-Esser hat dem Druck der Milchwirtschaft standgehalten – gut so“, kommentierte foodwatch-Geschäftsführer Martin Rücker. „Ein irres staatliches Übergewichtsförderprogramm ist beendet – es diente allein den Interessen von Landliebe & Co. und ging zu Lasten der Kindergesundheit.“

foodwatch forderte alle Bundesländer auf, ihrer Verantwortung für eine ausgewogene Kinderernährung in den Schulen gerecht zu werden:

Die offiziellen, von der Bundesregierung initiierten Qualitätsstandards für Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung müssen in allen Schulen verpflichtend umgesetzt werden.

Das Essensangebot an den Schulen – auch an den Kiosken, wo Hausmeister oft unbegrenzte Gewerbefreiheit genießen – muss ausgewogen sein.

Ernährungsbildung muss unabhängig und frei von wirtschaftlichen Interessen gestaltet werden.

Um Fehlernährung vorzubeugen, können Wasserspender und ausgewogene Frühstücksangebote gefördert werden.

Hintergrund:
Presseerklärung des NRW-Verbraucherministerium zum Ende der Kakao-Subventionierung vom 31.5.2019

Quelle: foodwatch e.V.
Internet: foodwatch.de

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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