Verbraucher

Betrug mit Wasser

Verbraucherzentrale warnt vor unseriösen Anbietern von Wasserfiltersystemen

Bei der Verbraucherzentrale Hamburg melden sich zurzeit vermehrt Ratsuchende, weil sie befürchten „Wasserschadstoffe“ im Trinkwasser könnten ihre Gesundheit beeinträchtigen. Über Social-Media-Kanäle und im Direktvertrieb wurden ihnen spezielle Geräte empfohlen, die die Qualität von Leitungswasser verbessern sollen. Die Hamburger Verbraucherschützer warnen vor den teils unseriösen Angeboten und raten Verbraucherinnen und Verbrauchern, sich nicht das Geld aus der Tasche ziehen zu lassen.

Frau K. hörte gemeinsam mit Bekannten über den Bildschirm eines Nachbarn einen Vortrag zum Thema Trinkwasser. Dort erzählte man ihr, dass in Leitungswasser viele Schadstoffe enthalten sein können, so zum Beispiel Keime, Medikamentenrückstände, Pestizide oder auch Blei. Mit einem Wert von 370 Mikrosiemens wäre ihr lokales Wasser „belastend“. Durch Filtern könne man die Trinkwasserqualität jedoch verbessern. Das hierfür notwendige Gerät sollte 3.594 Euro kosten und wäre eine ratsame Investition, um die eigene Gesundheit zu schützen.

„Wie im Fall von Frau K. schüren unseriöse Anbieter mit pseudowissenschaftlichen Erkenntnissen Ängste, um dann ihre völlig überteuerten Messgeräte und Filtersysteme zu verkaufen“, berichtet Tristan Jorde, Umweltberater bei der Verbraucherzentrale Hamburg. „Bei  kostenlosen Infoterminen nutzen die Veranstalter die Sorge vieler Menschen um ihre Gesundheit gezielt aus und setzen sie in bester Kaffeefahrtenmanier unter Druck.“ Der Mikrosiemens-Wert gebe lediglich an, wie leitfähig das Wasser sei. Laut Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert bei 2.790 Mikrosiemens pro Zentimeter. „Das Leitungswasser von Frau K. ist also vollkommen in Ordnung“, so Jorde.

Verbraucher, die hinsichtlich der Qualität ihres Wassers verunsichert sind, können sich an ihren lokalen Wasserversorger wenden und gegebenenfalls ein Labor mit einer Wasseranalyse beauftragen. „Je nach Ergebnis lassen sich dann weitere und vor allem die richtigen Schritte in die Wege leiten“, sagt Jorde. Filter seien in den meisten Fällen gar nicht notwendig und würden die Qualität des Wassers oft sogar verschlechtern.

Veranstaltungshinweis: 
Anlässlich des Weltwassertags erfahren Interessierte am Donnerstag, den 21. März, in einem kostenlosen Vortrag der Verbraucherzentrale Hamburg, wo das Hamburger Trinkwasser herkommt, welche Stoffe im Trinkwasser sein dürfen oder sollten und welche keinesfalls. Anmeldung erforderlich unter www.vzhh.de/vortrag-trinkwasser

Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg e. V.
Internet: www.vzhh.de

 

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

Recent Posts

Rückruf: Metallfäden in verschiedenen Tiefkühl-Aufläufen möglich

Die Prima Menü Vertriebs GmbH & Co. KG ruft verschiedene Tiefkühl-Aufläufe in der 400/450-Gramm-Packung über…

7 Stunden ago

Rückruf: Metallfremdkörper in Trattoria Alfredo Picco Pizzi Drei Käse via Lidl möglich

Der Hersteller Ospelt Food Establishment informiert über den Rückruf des Tiefkühlartikels Trattoria Alfredo Picco Pizzi…

11 Stunden ago

Rückruf: Metallstückchen in Zaziki und French Dressing von Block House möglich

Die Block Foods AG informiert über den Rückruf der Produkte Block House Zaziki mit dem…

14 Stunden ago

ÖKO-TEST Bitterschokolade: Lindt fällt mit „ungenügend“ durch

Dieses Ergebnis hat einen bitteren Beigeschmack: ÖKO-TEST kann für keine Schokolade im Test Kinderarbeit sicher…

15 Stunden ago

Das Schweigen brechen – Engagement gegen Gewalt an Frauen

Mitmachaktion „Das Schweigen brechen“ ruft zu Engagement gegen Gewalt an Frauen auf! Die Zahlen von…

15 Stunden ago

Rückruf: Erstickungsgefahr durch Kleinteile bei Holz Zählrahmen für Kinder

Die EDCO Eindhoven B.V. informiert über den Rückruf des Kinderartikels Zählrahmen / Abakus aus Holz…

15 Stunden ago