Verbrennungs- und Verbrühungsunfälle bei Säuglingen, Neugeborenen und Kleinkindern
Der neunte „Tag des brandverletzten Kindes“ am 7. Dezember 2018 stand unter dem Motto „Noch ganz klein – schon brandverletzt“ und warnte vor Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen bei Säuglingen, Neugeborenen und Kleinkindern. Kinder unter 5 Jahren bilden bei thermischen Verletzungen eine Hochrisikogruppe. Eltern müssen frühzeitig auf Gefahrenquellen und Prävention hingewiesen werden.
„76 % aller thermisch verletzten Kinder sind jünger als 5 Jahre. Die meisten dieser Unfälle passieren im häuslichen Bereich und nicht, wie von vielen Eltern vermutet, im Straßenverkehr“, weiß Dr. Kay Großer, Vorstandsvorsitzender des Arbeitskreises „Das schwerbrandverletzte Kind“. „Die Unfallzahlen in der Hochrisikogruppe – Kinder unter 5 Jahren – stagnieren seit Jahren auf hohem Niveau. Deshalb muss Prävention rechtzeitig ansetzen, bestenfalls schon in der Schwangerschaft, spätestens mit der Geburt.“
„Zu der Hauptunfallursache bei Kindern unter 5 Jahren zählt die Verbrühung durch beispielsweise eine Tasse mit heißem Tee, aber auch Kontaktverbrennungen an heißen Oberflächen haben in den letzten Jahren zugenommen“, betont Adelheid Gottwald, Vorsitzende von Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. „Kinder haben erst ab ca. 9 Jahren ein Verständnis für Gefahren im Haushalt. Deshalb ist Präventionsarbeit wesentlich, um Eltern, Verwandte und Angehörige auf Unfallgefahren hinzuweisen und zu zeigen, wie man kleine Kinder vor Verbrennungs- und Verbrühungsunfällen schützen kann.“
So schützen Sie Neugeborene, Säuglinge und Kleinkinder
• heiße Flüssigkeiten nicht am Tischrand abstellen
• Kabel (Wasserkocher) und Tischdecken nicht herunter hängen lassen
• heiße Oberflächen wie Kaminöfen oder Herdplatten absichern
• Badewassertemperatur kontrollieren
• Wärmflaschen fest verschließen – Kein kochendes Wasser verwenden!!
• Streichhölzer und Feuerzeuge außer Reichweite von Kindern aufbewahren
• Speisen aus der Mikrowelle umrühren und probieren
• Steckdosen sichern
• Föhn und Heizdecken nicht in Babybettchen legen
• Vorsicht mit Rotlichtlampen
• Putzmittel sicher wegschließen
Weitere Informationen auf Webseite www.tag-des-brandverletzten-kindes.de
Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V. berät und begleitet Familien mit brandverletzten Kindern in jeder Phase nach dem Unfall. Ein großes Kompetenznetzwerk steht zur Verfügung, sodass keine Frage rund um die thermische Verletzung im Kindesalter offen bleibt. Ziel ist es, für jedes brandverletzte Kind individuell die bestmögliche Versorgung zu erreichen und präventiv auf Unfallursachen hinzuweisen. Link: http://www.paulinchen.de/
Bild/er: Paulinchen – Initiative für brandverletzte Kinder e.V.