Erkältung: Rezeptfreie Medikamente nicht unbedingt für Kinder geeignet

Nicht alle rezeptfreien Medikamente gegen Erkältung sind auch für Kinder geeignet. Insbesondere bei Kindern unter sechs Jahren sollten sich Eltern von ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten lassen. Oft sind die Nebenwirkungen für Kinder bei diesen Mitteln schwerer als der Nutzen.

Erkältung: Rezeptfreie Medikamente nicht unbedingt für Kinder geeignet

„Rezeptfreie Erkältungsmittel für Erwachsene enthalten in vielen Fällen Kombinationen von Wirkstoffen oder Substanzen, die für den kindlichen Körper nicht geeignet sind, wie z.B. Koffein. Manche abschwellenden Nasensprays können z.B. bei Vorschulkindern zu Bluthochdruck oder Krämpfen führen. Zudem kann es leicht zu einer Überdosierung kommen“, erklärt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Eine Erkältung wird in der Regel durch Viren verursacht und ist meist in sieben bis zehn Tagen überstanden. Bis zum Schuleintritt können Kinder bis zu 12 leichte Infekte pro Jahr haben, ab dem Grundschulalter erkälten sich Kinder etwa sechs- bis achtmal pro Jahr. Erwachsene kämpfen im Vergleich dazu jährlich mit zwei bis vier Erkältungen. Für viele frei verkäuflichen Arzneien gegen Erkältung gibt es keinen Nachweis, dass sie wirklich effektiv sind. „Abschwellende Nasensprays dürfen Kindern unter sechs Jahren nur in Ausnahmefällen nach Rücksprache mit dem Kinder- und Jugendarzt gegeben werden. Und auch bei Kindern von sechs bis 12 Jahren sollten Eltern noch vorsichtig sein. Denn in sehr seltenen Fällen kann es bei bestimmten Grunderkrankungen eines Kindes, die u.U. noch gar nicht erkannt sind, zu Herzrasen und Herzrhythmusstörungen kommen“, warnt Dr. Kahl.

Nasenspülungen mit Salz können bei älteren Kindern hilfreich sein, um verstopfte Nasen zu befreien und die Schnupfensymptome zu verbessern. Paracetamol oder Ibuprofen – in der entsprechenden Dosierung für Kinder –  lindern Fieber und Schmerzen bei Kindern. Ein Luftbefeuchter kann das Atmen erleichtern. Darüber hinaus sollten Kinder viel Flüssigkeit trinken, damit die Atemwege feucht bleiben und sich der Schleim leichter lösen kann.

BMJHealthDayDGKJ Elternbroschüre

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

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