Netflix und Co. für Kinder: Filme und Serien sicher streamen

Herbstzeit ist Film-Zeit. Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video werden immer beliebter und oft von der gesamten Familie genutzt. Doch anders als beim Fernsehen sind auf diesen Plattformen für Kinder ungeeignete Inhalte leicht zugänglich und haben meist keine Sendezeitbegrenzung. Der Elternratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ empfiehlt Eltern, technische Sicherheitseinstellungen vorzunehmen und gleichzeitig klare Regeln für die Nutzung von Streaming-Diensten aufzustellen.

Streaming-Plattformen bieten eine große Auswahl an Filmen und Serien, von denen viele für die ganze Familie geeignet sind. Doch Streaming birgt auch Risiken. „Besonders wenn Kinder alleine in Streaming-Portalen schauen, sind Jugendschutzmaßnahmen notwendig. Sonst kann es schnell passieren, dass Kinder auf nicht altersgerechte Inhalte stoßen“, sagt SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer. Eltern schauen unbekannte Filme und Serien am besten zumindest anfangs gemeinsam mit ihren Kindern und sprechen mit ihnen darüber. Denn bei der Verarbeitung des Gesehenen brauchen vor allem Jüngere oftmals Unterstützung.

Streaming-Plattformen kindgerecht einrichten

Streaming-Plattformen haben separate Bereiche für Kinderfilme und verfügen über Jugendschutzeinstellungen. Filme mit Altersfreigaben FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) 16 oder FSK 18 lassen sich, je nach Anbieter, durch eine PIN schützen. Da die Möglichkeiten der Sicherheitseinstellungen variieren, machen Eltern sich dazu am besten mit den Plattformen vertraut. Eine Anleitung finden sie unter www.surfen-ohne-risiko.net/smart-tv. SCHAU HIN! weist darauf hin, dass die Alterskennzeichen des gesetzlichen Jugendschutzes keine pädagogischen Empfehlungen sind. „Nicht alles, was für Kinder freigegeben ist, ist auch empfehlenswert oder altersgerecht. Am sichersten ist es, wenn Eltern sich selbst ein Bild davon machen, was geschaut wird“, so Langer. Zusätzlich zu den gesetzlichen Altersfreigaben informieren Eltern sich am besten über pädagogische Altersempfehlungen auf www.flimmo.de oder www.kinderfilmwelt.de.

Klare Regeln bei der Nutzung von Streaming-Plattformen   

Es ist wichtig, dass Eltern ihr Kind auch aktiv im Umgang mit Streaming-Angeboten begleiten sowie klare Nutzungsregeln vereinbaren. Dies betrifft auch Absprachen zur Fernsehdauer. Während Kinder bis fünf Jahren nicht länger als eine halbe Stunde und Kinder bis neun Jahren höchstens bis zu einer Stunde täglich vor dem Bildschirm verbringen sollten, bietet sich für Kinder ab zehn Jahren ein Wochenkontingent von etwa neun Stunden an.

Für Kinder sind altersgerechte Angebote zu empfehlen wie die Mediatheken der öffentlich-rechtlichen Kinderprogramme, die unter www.zdf.de/kinderwww.kika.de/videoswww.checkeins.de/videos und www.neuneinhalb.wdr.de abrufbar oder als App verfügbar sind. Wollen Kinder ihre Medienkompetenz erweitern und entdecken, wie Medieninhalte produziert werden, können sie kindgerechte und werbefreie Portale wie  auditorix.de und audiyou.de oder kindersache.de/bereiche/juki nutzen. 
Zum kindgerechten Umgang mit Streaming-Diensten und den Sicherheitseinstellungen der einzelnen Anbieter finden Sie mehr Informationen bei SCHAU HIN!

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Quelle: SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht
Internet: www.schau-hin.info

 

Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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