Zuckerstreit – Kinder- und Jugendärzte geben Eltern Tipps für gesunde Kinderernährung, solange die Industrie die Nationale Reduktionsstrategie für Zucker, Fette und Salz noch nicht umgesetzt hat.
„Sieben Jahre hat die Industrie Zeit, schrittweise Zucker, Fett und Salz in ihren Produkten zu reduzieren. Sieben Jahre sind in einem Kinderleben zu lang. Eltern haben es in der Hand, heute schon ihre Kinder vor Zucker, Fett und zu viel Salz zu schützen und damit auch vor Adipositas und ihren lebensgefährlichen Folgeerkrankungen, so Dr. Sigrid Peter, Vizepräsidentin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
„Wir wissen, dass es nicht ganz leicht ist, ungesunden Lebensmitteln auszuweichen. Ein paar einfache Regeln können helfen. Mit diesen Regeln legen Sie das Grundgerüst für eine gesunde Ernährung und lebenslange Gesundheit.
Die Wichtigste: Bieten Sie Ihren Kindern (Leitungs-)Wasser statt Softdrinks an.
Leitungswasser wird in Deutschland streng kontrolliert, es ist gesund, immer frisch und kostet fast nichts. Gewöhnen Sie Ihr Kind von Anfang an daran, dass es nichts anderes zu trinken gibt, dann wird es das Wasser auch akzeptieren.
Kaufen Sie für Ihre Familie frisches Gemüse und Obst, am besten aus der Region. Aus Kartoffeln etwa lässt sich im Handumdrehen Kartoffelpürree machen, in den man noch Möhren oder anderes Gemüse mischt. Dauert nicht länger, als eine Fertigpizza im Ofen aufzuwärmen, ist aber ungleich gesünder und prägt den Geschmack fürs Leben.
Obst der Saison können Kinder roh essen, macht also überhaupt keine Arbeit.
Müsli ohne zuckrige Flakes, nur mit Getreideflocken, Nüssen, Milch und Obst ist der ideale Start in den Tag, aber auch als schneller Snack am Nachmittag geeignet. Alternativ: Vollkornbrot.
Bieten Sie Ihren Kindern in Maßen Fleisch, Fisch und Eier an. Dazu Milchprodukte wie Käse, Quark und Joghurt.
Süßigkeiten: Legen Sie Naschzeiten fest, zum Beispiel einmal am Tag nach dem Mittagessen oder zu besonderen Anlässen eine kleine Süßigkeit.
Und zu guter Letzt: Die Zubereitung von Essen ist wichtige „Familienzeit“. Lassen Sie Ihre Kinder mit aussuchen, lassen Sie sie riechen und fühlen, lassen Sie sie auch ruhig ab drei Jahren schon mithelfen, etwa den Tisch decken, Gemüse waschen, später auch schnibbeln und unter Aufsicht kochen, das stärkt ihre sozialen Fähigkeiten und auch die Geschicklichkeit.
Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de
Bild/er: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0
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