Kinder & Medien: Gruselfilme an Halloween – aber sicher!

Hexen, Gespenster und Monster gehören an Halloween dazu – als Verkleidung und im Fernsehen. Damit das Gruseln auch Kindern Spaß macht, sind altersgerechte Sendungen wichtig. Beim Streamen machen Jugendschutzeinstellungen den Filmabend sicherer. Der Elternratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ hat einige Tipps für Eltern zusammengefasst.

Gruselfilme faszinieren Kinder und regen ihre Fantasie an, können aber auch Angst machen und junge Zuschauer bis in ihre Träume verfolgen. „Die Auswahl der richtigen Inhalte ist bei Spukgeschichten wichtig“, betont Kristin Langer, Mediencoach der Initiative SCHAU HIN!. „Je jünger Kinder sind, desto sensibler reagieren sie auf spannungssteigernde Geräusche, Musik und szenische Effekte. Unheimliche Filmfiguren können so leicht realer wirken, als sie sind.“ Je älter Kinder werden, desto besser können sie zwischen Fiktion und Realität unterscheiden. Außerdem haben sie bereits Techniken entwickelt, wie sie Spannendes aushalten können. Für sie darf es also schon etwas gruseliger werden.

Altersgerechte Inhalte auswählen

Damit das Gruseln auch Spaß und keine Angst macht, wählen Eltern am besten altersgerechte Filme aus. Eine Orientierung können die Alterskennzeichen der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) bieten, die Kinder vor gefährdenden Inhalten schützen sollen. Im Fernsehen wird durch die Sendezeiten sichergestellt, dass Kinder unter zwölf Jahren vor 20 Uhr keine Filme und Serien zu sehen bekommen, die sie beeinträchtigen oder schädigen. Die Einstufung übernimmt für Fernsehformate die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF). Beides stellt jedoch keine Empfehlung dar: „Nicht alles, was für Kinder freigegeben ist, ist auch empfehlenswert. Am sichersten ist es, wenn Eltern sich selbst ein Bild davon machen, was geschaut wird. Sie können am besten einschätzen, ob ihr Kind schon bereit für den Gruselfaktor ist“, rät Kristin Langer. Denn ob eine Sendung für das eigene Kind geeignet ist, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Für pädagogische Bewertungen können Eltern sich zum Beispiel bei Flimmo und Kinderfilmwelt vor dem Halloweenfest über geeignete Gruselfilme informieren.

Streaming-Dienste sicher nutzen

Wenn Filme und Serien über Streaming-Portale geschaut werden, können je nach Anbieter Jugendschutzoptionen aktiviert werden, die ungeeignete Sendungen ausblenden. „Besonders, wenn Kinder alleine in Streaming-Portalen schauen, sind Jugendschutzmaßnahmen unerlässlich. Es kann schnell passieren, dass Kinder auf nicht altersgerechte Inhalte stoßen“, sagt Langer. Bei Netflix lässt sich ein Kinderprofil einrichten, das je nach Alter des Kindes nur Filme für unter Sechsjährige oder unter Zwölfjährige anzeigt. Die Profile sind jedoch nicht durch Passwörter geschützt. Der Wechsel zwischen Erwachsenen- und Kinderaccounts ist daher problemlos möglich. Bei Amazon Prime kann eine Jugendschutz-PIN eingerichtet werden, die Kaufoptionen für den Nachwuchs sperrt und Filme je nach eingestelltem Alter filtert. Eine elterliche Vorauswahl ersetzt das jedoch nicht. Problematisch sind besonders die Eigenproduktionen der Streaming-Dienste, die nicht von FSK oder FSF geprüft werden. Die Anbieter nehmen die Alterseinstufung hier selbst nach oft nicht öffentlichen Kriterien vor.

 

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

Quelle: SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht
Internet: www.schau-hin.info

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